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Aussage von SPD-Vorsitzender Saskia Esken über ihr Gehalt sorgt nun für Entsetzen

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Norbert Walter-Borjans (l.) und Saskia Esken: Seit Dezember 2019 stehen sie an der Spitze der SPD.
Norbert Walter-Borjans (l.) und Saskia Esken: Seit Dezember 2019 stehen sie an der Spitze der SPD. © dpa / Michael Kappeler

Eine Äußerung von Saskia Esken auf Twitter sorgt nun für Entrüstung. Alles begann damit, dass ein Nutzer nach der Finanzierung von Andrea Nahles' Diäten fragte.

Berlin - Um die SPD-Spitze ist es derzeit eigentlich vergleichsweise ruhig. Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken stehen momentan weniger im Rampenlicht als etwa die Parteikollegen Olaf Scholz*, Karl Lauterbach oder Peter Tschentscher*. Nun geriet Esken jedoch ungewollt in den Mittelpunkt - auf Twitter sorgt die 58-Jährige für Empörung. 

Saskia Esken: Wirbel um SPD-Chefin - Antwort auf Twitter sorgt für Empörung

Esken hat mit einer Äußerung über die Bezüge von Bundestagsabgeordneten eine rege Debatte angestoßen. Hintergrund ist die Diskussion um die künftige Bezahlung ihrer Vorgängerin und Ex-Parteichefin Andrea Nahles, die letztes Jahr ihr Amt niedergelegt hatte und im Sommer Präsidentin der Bundesanstalt für Post und Telekommunikation werden soll.

Dieser Posten soll alles in allem hoch dotiert sein. Wie die Bild jüngst berichtete, soll Nahles mehr als 10.000 Euro monatlich erhalten. Der Twitter-Nutzer Michael Johansen fragte Esken deshalb am Donnerstag nach der Rechtfertigung des Gehaltes, was „durchaus interessant“ sei. Denn „ich zum Beispiel arbeite im Einzelhandel und finanziere damit einen Teil ihrer Diäten.“

Mit Diäten sind hier die sogenannten Abgeordnetenentschädigungen gemeint, auch bekannt als Diät. Sie beträgt in Deutschland seit dem 1. Juli 2019 monatlich 10.083,47 Euro. Die Gehälter der Abgeordneten werden vollständig aus Steuermitteln finanziert.

Saskia Esken: Wirbel um Twitter-Antwort: „Wer finanziert jetzt wen?“

Eskens kurze Antwort: „Und ich zahle daraus nicht nur Steuern, ich kaufe davon auch jeden Tag ein. Wer finanziert jetzt wen?“

Daraufhin wiesen etliche Nutzer die neue SPD-Chefin teils empört darauf hin, dass Bundestagsabgeordnete nicht wertschöpfend tätig seien und ihre Bezüge eben komplett aus Steuergeldern stammen.

„Nein, Frau Esken, Sie finanzieren nichts. Das ist maximal eine Umschichtung von Geld. Es finanziert immer nur der, der tatsächlich wertschöpfend tätig ist“, versuchte etwa ein Nutzer die Gemengelage zu erklären. Andere User gingen die Sache jedoch auch weniger diplomatisch an.

Lesen Sie auch: SPD-Chefin Esken empört CDU/CSU mit Antifa-Tweet - „Unfassbar“, „Dummheit“*

Saskia Esken: Arger nach Twitter-Äußerung - „erbärmlich“

Ein User sprach von einer „erbärmlichen“ Hybris, während ein anderer Eskens Äußerungen auf die politische Lage der Sozialdemokraten übertrug: „Wundert ihr bei der SPD euch eigentlich noch, dass euer Klientel euch davonläuft?“ Nachdem Esken im Januar noch einen eher amüsant zu verstehenden Twitter-Trend ausgelöst hatte, ist das negative Echo in den sozialen Medien nun deutlich lauter.

Auch Johansen legte noch einmal nach und veröffentlichte einen Screenshot einer mutmaßlich an die SPD gerichteten Nachricht. Darin heißt es: „Sehr geehrte SPD, ihre Vorsitzende hat mir heute auf Twitter begreiflich gemacht, dass nicht ich ihre Diäten über meine Steuern und Abgaben mitfinanziere. Sondern sie mich, indem sie im Einzelhandel, in dem ich für 10 Euro pro Stunde arbeite, einkaufen geht. Hiermit bedanke ich mich ausdrücklich für diese wertvolle Information. Das war mir bisher nicht bekannt. Aber, man lernt nie aus. Also nochmals Danke.“

Welche Corona-Regeln gelten in welchem Bundesland? Ein Überblick. Andrea Nahles tritt nach längerer Pause einen neuen Job an.

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