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„Lasse mich nicht von einer Kanzlerin entlassen, die nur wegen mir Kanzlerin ist“

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Horst Seehofer zeigt sich kämpferisch
Horst Seehofer zeigt sich kämpferisch © dpa / Bernd von Jutrczenka

Im Finale des Machtkampfs um die Asylpolitik hat Horst Seehofer Angela Merkel persönlich schwere Vorwürfe gemacht.

Update vom 4. Juli 2018:

Im Asylstreit in der Union mit den Protagonisten Angela Merkel und Horst Seehofer äußert sich die Kanzlerin am Mittwoch in der ARD-Sendung „Farbe bekennen“ - Transitzentren und die Zusammenarbeit zwischen CDU und CSU sind die Hauptthemen.

„Die Person, der ich in den Sattel verholfen habe, wirft mich nicht raus“

Berlin / München - „Ich lasse mich nicht von einer Kanzlerin entlassen, die nur wegen mir Kanzlerin ist“, sagte er am Montagnachmittag der „Süddeutschen Zeitung“. Er befinde sich in einer Situation, die für ihn „unvorstellbar“ sei: „Die Person, der ich in den Sattel verholfen habe, wirft mich raus.“

Seehofer hatte zunächst angedroht, gegen den Willen der Kanzlerin und CDU-Chefin die Zurückweisung bereits anderswo registrierter Flüchtlinge an der deutschen Grenze anzuordnen. Es gilt als wahrscheinlich, dass Merkel ihn dann entlassen würde. Am Sonntagabend hatte Seehofer dann seinen Rücktritt angekündigt, falls es keinen Kompromiss gibt. In dem Streit steht die Fraktionsgemeinschaft von CDU und CSU im Bundestag und damit auch die Bundesregierung auf dem Spiel. „Ich müsste mich verbiegen, das kann ich nicht“, sagte Seehofer der „Süddeutschen Zeitung“.

Die CSU hatte bei der Bundestagswahl zwar viele Stimmen verloren, aber trotzdem in Bayern deutlich besser abgeschnitten als die CDU in den anderen 15 Bundesländern. Ohne die CSU hätten CDU und SPD im Bundestag knapp keine Mehrheit. Am Montag hatten sich Seehofer und Merkel im Büro von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) getroffen. Anschließend war ein Krisengespräch der Spitzen von CDU und CSU geplant, am späten Abend ein Treffen der Union mit der SPD.

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