Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit setzt große Hoffnungen in den Moderna-Impfstoff, weil dieser im Vergleich zu anderen Impfstoffen einen wichtigen Vorteil biete: die Lagerung. Dem Nachrichtenportal t-online sagte er: «Wir haben bei dem mRNA-Impfstoff von Biontech den Nachteil, dass er bestimmt gelagert werden muss, und das erschwert die Verabreichung bei den Hausärzten. Das gelingt mit dem Moderna-Impfstoff einfacher.» Dieser könne auch im Kühlschrank eine längere Zeit gelagert werden.
Eine Mehrheit der Deutschen lehnt eine Impfpflicht im Kampf gegen die Corona-Pandemie ab. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sprachen sich 56 Prozent gegen eine zwingende Immunisierung gegen das gefährliche Virus aus. 33 Prozent befürworteten einen solchen Schritt dagegen. 11 Prozent machten keine Angaben. Nach dem Infektionsschutzgesetz könnte das Bundesgesundheitsministerium mit Zustimmung der Länder im Bundesrat eine Impfpflicht «für bedrohte Teile der Bevölkerung» anordnen, «wenn eine übertragbare Krankheit mit klinisch schweren Verlaufsformen auftritt und mit ihrer epidemischen Verbreitung zu rechnen ist». Für den Kampf gegen die Corona-Pandemie hat die Bundesregierung aber auf einen solchen Schritt verzichtet.
Unterdessen gab es weiter Kritik an den Beschlüssen von Bund und Ländern, die Corona-Regeln zu verschärfen - insbesondere an der Regel, dass künftig Treffen nur noch mit einer weiteren Person, die nicht zum eigenen Haushalt gehört, möglich sein sollen. Der Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, kritisiert, dass Kinder unter 14 Jahren nicht mehr von den strengeren Corona-Kontaktbeschränkungen ausgenommen sein sollen. «Ich kann nur für unsere Kleinen hoffen, dass die Ausnahme bleibt», sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Kinder bräuchten für ihre Entwicklung Gleichaltrige, um sich zu messen und zu spielen.
Grünen-Chefin Annalena Baerbock sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, die Regel, nur noch eine Person außerhalb des eigenen Haushaltes zu treffen, werde Familien vor erhebliche Probleme stellen. Für Alleinerziehende sei die Ein-Freund-Regel überhaupt nicht umsetzbar: «Sie sind völlig auf sich zurückgeworfen», sagte Baerbock. «Ebenso kleine Kinder, die damit für Wochen komplett isoliert sind, weil eine Dreijährige sich schlecht allein auf dem Spielplatz treffen kann.»
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