Unter Twitter-Usern sorgte die Meldung allerdings schon für Aufruhr und Kritik. „Der letzte Sargnagel der #Resterampe der #SPD“, schreibt ein Twitter-Nutzer. „#Mützenich geht für die #SPD als Kandidat in den Wahlkampf, und als Kandidat kommt er auch wieder raus“, schreibt ein anderer User. Eine ebenfalls eher negative Prognose und einen offensichtlich nicht ganz ernst gemeinten Appell an die SPD-Spitze teilt ein anderer Twitter-Nutzer im Netz: „Ja macht das! Mit Mützenich als Kanzlerkandidat kommen die 10% in greifbare Nähe“, schreibt er.
Ein anderer Internet-Nutzer ist drückt seine Verwunderung in dem sozialen Netzwerk aus: „Ich verstehe nicht, warum die SPD Leute wie #Mützenich, #Esken oder #NoWaBo (Norbert Walter-Borjans, Anm. d. Red.) als Spitzenpolitiker einsetzt, wenn sie Leute wie Olaf #Scholz, Franziska #Giffey oder Hans-Peter Bartels haben“, schreibt er. Und er dürfte wohl nicht der einzige sein, den diese aktuell debattierte Personalie verwundert.
Unterdessen startete Altkanzler und SPD-Poltiker Gerhard Schröder seinen ersten eigenen Podcast: Er lobt Söder - bei der Kanzlerfrage hat er aber einen Rat für ihn.
Erstmeldung vom 26. Mai 2020: Berlin - Er ist kaum jemandem bekannt aber soll offenbar, zumindest wenn es nach den Plänen der Parteivorsitzenden Norbert Walter-Borjans* und Saskia Esken geht, bei den Bundestagswahlen 2021 als Kanzlerkandidat ins Rennen gehen: Rolf Mützenich, SPD-Fraktionsvorsitzender im Bundestag.
Davon berichtet das Magazin Cicero (Artikel hinter der Bezahlschranke) in seiner aktuellen Ausgabe, die an diesem Mittwoch erscheint. Mützenich ist der Wunschkandidat der Parteispitze, schreibt das Blatt und beruft sich dabei auf Führungskreise. Derzeit würden mit führenden Personen der Partei Gespräche über diese Personalie geführt. Bis Herbst 2020 soll über die Kandidatur Mützenichs entschieden werden. Damit würde die SPD ihrem Koalitionspartner CDU sogar zuvorkommen. Dieser will erst beim Parteitag im Dezember seinen Kanzlerkandidaten bestimmen.
Der Außenpolitiker Mützenich gilt als Parteilinker und hatte zuletzt eine Debatte über die nukleare Teilhabe Deutschlands* ins Rollen gebracht. Der 59-Jährige studierte zunächst Politikwissenschaft, Geschichte und Wirtschaftswissenschaft unter anderem in Bonn und Duisburg. Nach seiner Promotion im Jahr 1991 übte er verschiedene Tätigkeiten in der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen und der Landtagsfraktion aus. Mitglied bei der SPD ist Mützenich seit 1975.
Im Bundestag sitzt der gebürtige Kölner seit 2002, außerdem war er ab 2004 fünf Jahre lang abrüstungspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Von 2013 bis 2019 war er stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion für Außen-, Verteidigungs-, Menschenrechtspolitik und wirtschaftliche Zusammenarbeit. Als kommissarischer Vorsitzender unterstützte er die SPD-Bundestagsfraktion vorübergehend von Juni bis September 2019, bevor er am 24. September 2019 zum Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion ernannt wurde.
Obwohl er mittlerweile in der ersten Reihe der Bundespolitik angekommen ist, dürfte der Sozialdemokrat in der breiten Bevölkerung noch ziemlich unbekannt sein. Allerdings: Auch der Europapolitiker Martin Schulz war vor seiner Kandidatur kein „SPD-Promi“.
Er ist jedoch nicht der einzige Mann, der für den Kanzlerposten bei der SPD im Gespräch ist. In manchen Landesverbänden, darunter auch Nordrhein-Westfalen, wird Finanzminister Olaf Scholz als Kanzlerkandidat gehandelt, berichtet Focus.de.
Übrigens: Neben der K-Frage beschäftigen die SPD auch die Folgen der Corona-Krise derzeit enorm. Nun hat sich der Vorsitzende Norbert Walter-Borjans zu den bevorstehenden finanziellen Herausforderungen geäußert.
cia mit dpa-Material
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