„Solange die SPD nicht begreift, was sie angerichtet hat, und kompromisslos dafür eintritt, dass alle Gesetze zurückgenommen werden, die diesen Absturz zur Folge hatten, gibt es keine Rettung“, fügte er hinzu.
Etwa 2.500 Likes erhielt Lafontaine auf seinen Facebook-Beitrag, der die Politik der SPD scharf verurteilte. Der „Rekordverlust für kleine Leute“ sei zu großen Teilen auf den SPD-Politiker Gerhard Schröder zurückzuführen, der von 1998 bis 2005 das Amt des Bundeskanzlers bekleidete.
Die Kluft zwischen Reich und Arm sei laut Lafontaine auf diese Kanzlerzeit zurückzuführen - dies behauptet er in seinem Facebook-Beitrag, der bei vielen Usern auf Zuspruch traf:
„Oskar bringt es mal wieder auf den Punkt!“
„Die SPD sollte über eine Fusion mit den Linken nachdenken, und umgekehrt: da kann für beide Parteien durchaus ein wählbares Ergebnis rauskommen.“
Ob Lafontaines Wunsch nach einer Fusion nicht bloß ein weiterer Ausdruck seiner SPD-Kritik ist, bleibt ungeklärt. Jedoch trifft er mit seiner scheinbaren Forderung auch auf viele Gegenstimmen.
Heinz Bierbaum, ehemaliger stellvertretender Linken-Vorsitzender, erläuterte dem RND, er könne sich einen Zusammenschluss zwar "gut vorstellen", sehe aber "gegenwärtig noch nicht die politischen Bedingungen dafür". Eine solche Vereinigung käme "jetzt viel zu früh".
Auch in der SPD-Spitze kann man sich eine Fusion kaum vorstellen. „Das ist ein schlechter und verspäteter Aprilscherz“, erklärte der kommissarische SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel dem Tagesspiegel.
Ex-Parteichef Lafontaine setzt der Politik ein klares Zeichen. Ob eine Fusion mit den Linken tatsächlich in Betracht kommt, bleibt abzuwarten. In naher Zukunft ist damit jedoch wahrscheinlich nicht zu rechnen. Zunächst muss sich die SPD um die Wahl des neuen Parteivorsitzes kümmern, nachdem Andrea Nahles nicht mehr zur Verfügung steht.
Felix Molchanov/ dpa