Die Truppen von Syriens Präsident Baschar al-Assad hatten im vergangenen Jahr eine Offensive auf die Rebellenhochburg im Nordwesten Syriens begonnen. Trotz einer Waffenruhe setzten sie die Angriffe zusammen mit der verbündeten russischen Luftwaffe auch in den vergangenen Wochen fort. In dieser Woche nahmen die Anhänger der Regierung eine wichtige Versorgungsachse Richtung Norden ein.
Nach Angaben von Ocha herrscht akuter Mangel an Unterkünften und Nahrungsmitteln. Zehntausende lebten unter freiem Himmel, teilweise unter Bäumen. Zahlreiche Kliniken wurden bei Luftangriffen zerstört und mussten schließen.
In der Region um Idlib leben nach UN-Schätzungen rund drei Millionen Zivilisten. Viele sind schon mindestens einmal vor den Regierungstruppen geflohen, weil sie Verfolgung und andere Repressionen befürchten. Dominiert wird das Rebellengebiet von der Al-Kaida-nahen Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS).
In Deutschland hat CSU-Politiker Frank-Walter Steinmeier kürzlich vor einer erneuten Flüchtlingskrise gewarnt. Gegenüber einem Abgeordneten sprach er von einem drohenden „zweiten 2015“.
Und auch die Entwicklungen in Griechenland sind besorgniserregend*. Die Flüchtlingslager auf vielen griechischen Inseln sind hoffnungslos überfüllt.
Infolge des eskalierenden Konflikts in Syrien strömen immer mehr Flüchtlinge in Richtung EU*. Die Türkei hat die Grenzen wegen der neuen Flüchtlingswelle geöffnet.
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dpa