Die Polizei dementiert Medienberichte, wonach sich Menschen - darunter möglicherweise auch Täter - in einem Restaurant verschanzt hätten. Niemand habe sich verschanzt, heißt es.
Über alle Entwicklungen halten wir Sie in unserem News-Ticker zum Anschlag in Barcelona auf dem Laufenden.
Gab es womöglich mehrere Täter?
Es war am Abend unklar, wie viele Menschen in dem Lieferwagen gesessen haben. Der Fahrer soll ein Mann von etwa 1,70 Meter Größe sein und ein weißes Hemd mit blauen Streifen getragen haben, wie die Zeitung „El Periódico de Catalunya“ berichtete. Schwer bewaffnete Einsatzkräfte suchten nach dem Flüchtigen in der Umgebung. „El País“ zufolge war der Fahrer am frühen Freitagmorgen noch immer auf der Flucht. Ob der oder die Täter bewaffnet waren, blieb am Abend ebenfalls unklar. Die Zeitung „El País“ schrieb unter Berufung auf die Polizei, bei dem Anmieter des Tatfahrzeugs handele es sich um einen namentlich genannten Marokkaner, der sich legal in Spanien aufhalte. Später allerdings meldete sich nach Medienberichten ein Mann mit diesem Namen bei der Polizei und gab an, ihm seien die Papiere gestohlen worden.
Sind Deutsche unter den Toten?
Nach Angaben des Auswärtigen Amts war zunächst unklar, ob Deutsche unter den Opfern sind. Man prüfe dies mit Hochdruck, sagte eine Sprecherin. Das ZDF berichtete unter Berufung auf Sicherheitskreise von drei deutschen Todesopfern. Die katalanischen Behörden teilten lediglich mit, dass Deutsche ebenso wie Menschen aus über 20 anderen Nationen zu Schaden gekommen seien. Ob sie starben oder verletzt wurden, blieb unklar.
Das Motiv: Die spanische Polizei spricht von einem Terroranschlag. Die auf dschihadistische Propaganda spezialisierte Site Intelligence Group berichtete, dass Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in sozialen Netzwerken den Anschlag in Barcelona ähnlich feierten wie seinerzeit die Attacke in Manchester. Der Oberrabbiner von Barcelona, Meir Bar-Hen, sagte am frühen Abend, es habe nicht den Anschein, dass der Anschlag gezielt gegen Juden gerichtet gewesen sei. An der Anschlagsstrecke liegt auch das jüdische Restaurant „Maccabi“.
Die Hintergründe des Einsatzes in Cambrils: Die Ermittler prüfen, ob die Täter die Attacke mit einem Lieferwagen in Barcelona mit mindestens 13 Toten nachahmen wollten und ob die Täter Sprengstoffwesten trugen. Das mögliche Anschlagziel, die Strandpromenade Paseo Marítimo, ist voller Bars und Discos. Angeblich stand der Fahrer von Cambrils in Verbindung mit einer Dschihadisten-Zelle in Alcanar, berichtete „La Vanguardia“. Bestätigt wurde dies bislang nicht.
War das Zentrum der Zelle in Alcanar?
Dies berichtete die Zeitung „El País“. Die Polizei vermute, dass in dem durch eine Explosion zerstörten Gebäude im äußersten Süden der Region Katalonien ein Sprengsatz gebaut wurde, so das Blatt. Die Polizei sprach bislang nur von „klaren“ Verbindungen.