Die UN-Menschenrechtsbeauftragte Mary Lawlor schrieb am Donnerstag in einem Statement allerdings, seit 13. Oktober seien mindestens 80 Menschen verhaftet worden, 27 befänden sich weiterhin in Gewahrsam. Einige davon wegen Teilnahme an „illegalen Versammlungen“, andere wegen Posts in den sozialen Medien. Lawlor bestätigte, dass zwei Aktivisten lebenslage Haft drohe.
Trotz des Versammlungsverbots waren zuletzt täglich tausende pro-demokratische Demonstranten in Thailands Hauptstadt Bangkok auf die Straßen gegangen, um den Rücktritt Prayuts zu fordern. Die pro-demokratische Protestbewegung fordert den Rücktritt der Regierung und eine offene Debatte über die Rolle der Monarchie in Thailand. Der Streit um den Monarchen hatte zuletzt auch Deutschland erreicht.
Allerdings gehen auch Befürworter der Monarchie von König Rama X. auf die Straße. Am Mittwoch nahmen tausende Menschen an Gegendemonstrationen teil. Ganz in Gelb, der traditionellen Farbe des Königshauses, gekleidet, wollten sie mit Kundgebungen in verschiedenen Provinzen ihre Loyalität für die Institution unter Beweis stellen, wie die Zeitung Bangkok Post berichtete.
In der vergangenen Woche hatte es landesweit Gedenkfeiern für den vor vier Jahren gestorbenen König Bhumibol gegeben. Der beliebte Monarch wurde - anders als sein Sohn - noch fast gottgleich verehrt. Dennoch hat die Monarchie auch heute noch viele Anhänger. (fn/dpa/AFP)