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„Die Zeit bleibt stehen“: Oppermann stirbt mit 66 - CDU-Minister trauert um „Freund“, auch Merkel kondoliert

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Thomas Oppermann spricht und gestikuliert dabei.
Thomas Oppermann (66) ist während den Dreharbeiten einer ZDF-Sendung zusammengebrochen und kurz darauf verstorben. © Michael Kappeler/dpa

Der Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann (SPD) ist gestern überraschend im Alter von 66 Jahren verstorben. Bundesweit zeigen sich Politiker verschiedenster Parteien bestürzt über diese Nachricht.

Berlin - Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann (66) ist am Sonntag während Dreharbeiten zu einer ZDF-Sendung zusammengebrochen und daraufhin im Krankenhaus verstorben. Er war am Sonntagabend als Gesprächspartner in der Sendung „Berlin direkt“ eingeladen gewesen. Kurz bevor er ein Live-Interview aus dem Göttinger Max-Planck-Institut hätte geben sollen, brach der 66-jährige Politiker zusammen. Oppermann wurde direkt in die Universitätsklinik nach Göttingen gebracht, wo ihm die Mediziner jedoch nicht mehr helfen konnten.

Thomas Oppermann tot - Bundesweit zeigen sich Politiker bestürzt

Zahlreiche Politiker zeigen sich bestürzt über den plötzlichen Tod des Politikers. Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach der Familie Oppermanns ihr aufrichtiges Beileid aus. Laut Aussage des Regierungssprechers Steffen Seibert hat sie Oppermann „viele Jahre als verlässlichen und fairen sozialdemokratischen Partner in großen Koalitionen geschätzt“. Er habe sich in seiner Position als Vizepräsident des Bundestags „in turbulenter Zeit um unser Parlament verdient gemacht“. Die Bundesvorsitzende der CDU Annegret Kramp-Karrenbauer ist über den plötzlichen Tod von Thomas Oppermann „erschüttert“. Sie twitterte, dass er ein „überzeugter Demokrat und aufrechter Sozialdemokrat“ gewesen sei und er „fehlen“ werde.

Auch Markus Söder (CSU) hat sich über Twitter zu dem überraschenden Tod des Bundestagsvizepräsidenten geäußert: „ Er war ein großer und engagierter Demokrat“. Wirtschaftsminister Peter Altmaier reagierte mit einer besonders persönlichen Nachricht auf den Tod Oppermanns: „Lieber Thomas Oppermann, wir waren vor Jahren beide 1. PGF‘s unserer Fraktionen. Aus dem Gegeneinander von Reg & Opp wurde Freundschaft“. Er bezeichnet ihn als „großartigen Demokraten und wirklich feinen Kerl“. Sein Tod mache „fassunglos“.

Der aktuelle Anwärter für den CDU-Vorsitz Friedrich Merz bezeichnet Oppermann als „streitbaren und profilierten Bundestagskollegen“. Die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen äußerte sich sehr persönlich: „Der Tod von Thomas Oppermann trifft mich tief. Er war immer da, seit meinem 1. Tag in der Politik in Niedersachsen.“ Bevor Oppermann 2005 in den Bundestag einzog, war er in der Landespolitik Niedersachsens aktiv. Zwischen 2003 und 2005 war von der Leyern CDU-Landtagsabgeordnete und Sozialministerin in Niedersachsen und saß damit gemeinsam mit Oppermann im niedersächsischen Landtag.

Bundestagsvizepräsident verstorben - „Wir alle verlieren einen Freund“

Führende Politiker der SPD äußerten sich betroffen von der Nachricht über den Tod ihres Parteikollegen Oppermann. SPD-Chef Norbert Walter-Borjans zeigte sich tief erschüttert und schrieb, Oppermmans Tod sei ein „schwerer Schock für uns alle“. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) schrieb auf Twitter, mit dem Tod Oppermanns verliere das Land „einen versierten Politiker, der Bundestag einen herausragenden Vizepräsidenten und die SPD einen leidenschaftlichen und kämpferischen Genossen“. Abschließend heißt es in seinem Tweet: „Wir alle verlieren einen Freund - und sind traurig“.

Der Fraktionschef der SPD, Rolf Mützenich, bezeichnete Oppermann als außergewöhnlichen Politiker und teilte der dpa mit, dass die Fraktion mit großer Bestürzung von dem plötzlichen Tod Oppermanns erfahren habe. „Seine beherzte und zupackende Art machte ihn zu einem außergewöhnlichen Politiker, der immer mit großer Verantwortlichkeit gehandelt hat“. Bundesaußenminister Heiko Maas kommentierte auf Twitter, die Kunde über Oppermanns Tod sei eine Nachricht, „bei der die Zeit stehen bleibt“. Mit ihm verliere man „einen vorbildlichen Parlamentarier, einen leidenschaftlichen Kämpfer für die Demokratie & einen Freund“.

Nachruf auf Oppermann - „Sein Humor und seine feine ironische Art werden fehlen“

Sahra Wagenknecht (Die Linke) twitterte, dass sie Oppermann und das Gespräch mit ihm sehr geschätzt habe: „klar in der Sache, immer fair im Umgang“. Ihr werde „sein Humor und seine feine ironische Art“ fehlen. Auch die AfD kommentierte den Tod von Oppermann. Alice Weidel und Alexander Gauland ließen mitteilen, dass der Bundestag mit Thomas Oppermann einen „fairen und sachlichen Demokraten“ verliere.

Thomas Oppermann war seit 2017 Bundestagsvizepräsident und saß bereits seit 2005 im Bundestag. Zwischen 2013 und 2017 war er Fraktionsvorsitzender der SPD. Zuletzt hatte er bekannt gegeben, dass er dem nächsten Bundestag nicht mehr angehören wolle.

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