Der Bundespräsident erinnerte in dem Schreiben an die lange gemeinsame Arbeit zunächst in Niedersachsen und dann im Bundestag. „Er war mir über viele Jahre Weggefährte, Berater und guter Freund.“ Schon in der gemeinsamen Zeit in Niedersachsen hätten ihn Oppermanns Gestaltungswille und seine Stärke, die eigene Position auch gegen Widerstände durchzuhalten, beeindruckt, heißt es in Steinmeiers Schreiben weiter.
Update vom 26. Oktober, 12.05 Uhr: Die Bestürzung über den überraschenden Tod des SPD-Bundestagsvizepräsidenten Thomas Oppermann ist groß. Parteifreunde wie politische Kontrahenten zeigten sich am Montag entsetzt - ein SPD-Genosse sprach von einer Nachricht, bei der „die Zeit stehen bleibt“.
Update vom 26. Oktober, 8.53 Uhr: Auch Kanzlerin Angela Merkel* hat sich bestürzt über den Tod von Thomas Oppermann (66) gezeigt. „Ich habe ihn über viele Jahre als verlässlichen und fairen sozialdemokratischen Partner in großen Koalitionen geschätzt“, erklärte sie nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag. Als Vizepräsident des Bundestags habe sich Oppermann „in turbulenter Zeit um unser Parlament verdient gemacht“. Merkel sprach Oppermanns Familie ihr aufrichtiges Beileid aus.
Auch CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer ist betroffen: „Die Nachricht vom Tod Thomas Oppermanns erschüttert uns und macht uns traurig. Wir denken nun vor allem an seine Frau und seine Kinder“, sagte sie am Montag nach Angaben eines Parteisprechers zu Beginn einer CDU-Präsidiumssitzung in Berlin. Die CDU habe sich in vielen Runden mit Oppermann in der Sache auseinander gesetzt und diskutiert. „Thomas Oppermann war dabei immer ein überzeugter Demokrat und aufrechter Sozialdemokrat. Er wird fehlen.“
Update vom 26. Oktober, 8.24 Uhr: Das ZDF hat sich tief bestürzt über den plötzlichen Tod von Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann gezeigt. Der 66-jährige SPD-Politiker sei am Sonntagabend als Gesprächspartner in der Sendung „Berlin direkt“ eingeladen gewesen, teilte der Sender am Montag mit. Kurz vor der geplanten Live-Schalte mit Oppermann aus dem Göttinger Max-Planck-Institut sei der 66-Jährige plötzlich zusammengebrochen. Da sei bereits der erste Beitrag der Sendung gelaufen.
Die ZDF-Mitarbeiter vor Ort hätten sofort den Rettungsdienst verständigt, der Politiker sei dann in die Universitätsklinik nach Göttingen gebracht worden. Die Ärzte konnten ihn jedoch nicht mehr retten. Der Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios in Berlin, Theo Koll, sagte, das Team von „Berlin direkt“ sei tief betroffen. „Wir haben noch im Vorgespräch zur geplanten Schalte den wie stets professionellen und entspannten Politiker Thomas Oppermann erlebt.“ Man denke an seine Familie und seine Freunde.
Neben Parteikollegen aus der SPD zeigen sich auch führende Politiker von CDU* und CSU* schockiert. Oppermanns plötzlicher Tod sei ein Schock, schrieb CSU-Chef Markus Söder* am Montag auf Twitter. „Er war ein großer und engagierter Demokrat.“ Auch Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) ist fassungslos. Oppermann und er seien zeitgleich parlamentarische Geschäftsführer ihrer Bundestagsfraktionen gewesen. „Aus dem Gegeneinander von Regierung und Opposition wurde Freundschaft: So haben wir manches bewegt“, schrieb er über den SPD-Politiker. „Du warst ein großartiger Demokrat und ein wirklich feiner Kerl.“
Der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz*, zeigte sich ebenfalls schockiert. Oppermann sei ein streitbarer und profilierter Bundestagskollege gewesen, schrieb er.
Update vom 26. Oktober, 7.52 Uhr: SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hat sich tief erschüttert über den Tod von Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann (66) gezeigt. „Ein schwerer Schock für uns alle“, schrieb Walter-Borjans am Montag auf Twitter. Oppermann sei am Sonntag plötzlich und unerwartet gestorben. Auch Vizekanzler Olaf Scholz sprach von einem Schock. „Unser Land verliert einen versierten Politiker, der Bundestag einen herausragenden Vizepräsidenten und die SPD einen leidenschaftlichen und kämpferischen Genossen“, schrieb er und ergänzte: „Wir alle verlieren einen Freund - und sind traurig.“
SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich würdigte Oppermann als außergewöhnlichen Politiker. Mit großer Bestürzung habe die Fraktion von seinem Tod am Sonntagabend erfahren, sagte Mützenich der dpa. „Seine beherzte und zupackende Art machte ihn zu einem außergewöhnlichen Politiker, der immer mit großer Verantwortlichkeit gehandelt hat.“ Die gesamte Fraktion sei in Gedanken bei Oppermanns Familie und seinen Freunden.
Das ZDF hat mittlerweile auf Twitter bestätigt, dass Oppermann bei TV-Arbeiten mit dem Sender zusammengebrochen war und noch in ein Krankenhaus eingeliefert wurde.
Erstmeldung vom 26. Oktober, 7.14 Uhr: Berlin - Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann ist tot. Wie n-tv und RTL übereinstimmend berichten, starb der 66-Jährige am Abend. Demnach sei er bei TV-Arbeiten mit dem ZDF zusammengebrochen. Er kam in ein Krankenhaus.
Seit 2017 war er Bundestagsvizepräsident. Er hatte erst kürzlich bekanntgegeben, dem nächsten Bundestag nicht mehr angehören zu wollen. Oppermann hinterlässt laut RTL seine Lebensgefährtin und insgesamt vier Kinder.
Inzwischen hat Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales, den Tod Oppermanns bestätigt und zeigt sich schockiert: „Die Nachricht vom plötzlichen Tode meines Kollegen und Genossen Thomas Oppermann erfüllt mich mit tiefer Trauer. Thomas hat sich mit Leidenschaft und Verstand um unser Land und die Sozialdemokratie verdient gemacht. Meine Gedanken sind bei seiner Familie“, schreibt er auf Twitter.
Oppermann saß seit 2005 im Bundestag, von 2013 bis 2017 war er Fraktionsvorsitzender der SPD*. Der 66-Jährige begann seine politische Karriere 1980. Bevor er in den Bundestag einzog, war er in der niedersächsischen Landespolitik aktiv, unter anderem als Wissenschaftsminister. (kam mit dpa) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.
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