Recht schnell wurde bekannt, dass die Schüsse von einem Sicherheitsbeamten abgegeben wurden. Dazu teilte der Secret Service in der Nacht zum Dienstag (11. August) mit, dass ein 51-Jähriger behauptet habe, eine Waffe zu haben. Danach sei er auf den Beamten zugerannt und habe mit einem Gegenstand in der Hand eine beim Schießen übliche Position eingenommen. Es blieb bisher offen, ob der Mann wirklich eine Waffe hatte. Ein Reporter von CNN berichtete kurz zuvor unter Berufung auf Ermittler-Kreise, dass der Mann unbewaffnet gewesen sei.
Der am Oberkörper von den Kugeln getroffene Mann und der Sicherheitsbeamte wurden ins Krankenhaus gebracht. Der Mann sei nicht in den Komplex rund um das Weiße Haus eingedrungen und keine der geschützten Personen seien in Gefahr gewesen, betonte der Secret Service.
Bei der Pressekonferenz am Montag war Trump nach nur wenigen Minuten aus dem Raum geführt worden, nachdem ein Mitarbeiter an ihn herangetreten war und ihm ins Ohr geflüstert hatte, dass er mitkommen solle. Der US-Präsident gab einen Laut der Verwunderung von sich, schaute noch einmal in den Presseraum und ging dann ruhig aus dem Zimmer.
Trump führte die Pressekonferenz kurze Zeit später fort. „Sie waren überrascht, ich war überrascht, und ich denke auch, dass das ziemlich ungewöhnlich war“, sagte Trump nach der kurzen Unterbrechung der Pressekonferenz. Journalisten wollten wissen, ob er in den Bunker unter dem Weißen Haus gebracht wurde. Trump sagte, Sicherheitsleute hätten ihn lediglich zurück in sein Büro ins Oval Office gebracht, bis die Lage nach knapp zehn Minuten bereinigt gewesen sei.
Die USA wirken in der Coronavirus-Pandemie komplett überfordert. Die Zahl der Todesopfer und Neuinfektionen steigt. Eine Schule erntete wegen eines Fotos harte Kritik.
„Die Welt ist immer schon ein gefährlicher Ort gewesen“, sagte Trump. Er lobte den Secret Service, dessen Arbeit fantastisch sei. Er fühle sich sehr sicher und habe keine Sekunde daran gedacht, nicht wieder in den Presseraum zurückzukommen. „Sehe ich aufgewühlt aus?“, fragte er rhetorisch nach einer entsprechenden Frage eines Medienvertreters. Ein vollständiger Bericht zu dem Vorkommnis werde folgen, versprach der US-Präsident.
Auch noch eine Stunden nach dem Vorfall war das Weiße Haus weiträumig abgeriegelt, wie ein dpa-Reporter in Washington berichtete. Dutzende Wagen versperrten die Zugangswege zum Amtssitz des US-Präsidenten. Auch auf dem Dach des Hauses bezogen Uniformierte Stellung. TV-Bilder von der Nordost-Ecke des Weißen Hauses zeigten ebenfalls viele Polizisten und Einsatzkräfte.
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