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Zweites TV-Duell zur Europawahl 2019 bald live im TV und im Live-Stream

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Manfred Weber (links) und Frans Timmermans beim ersten TV-Duell zur Europawahl 2019.
Manfred Weber (links) und Frans Timmermans beim ersten TV-Duell zur Europawahl 2019. © dpa / Rolf Vennenbernd

Das TV-Duell zur Europawahl 2019 findet an zwei Terminen statt. ARD und ZDF übertragen die Debatten von Manfred Weber und Frans Timmermans.

Mainz - In Deutschland gibt es einen Termin, der vor keiner Bundestags- oder Landtagswahl mehr fehlen darf: Das TV-Duell zwischen den Anwärtern auf das Amt des Bundeskanzlers oder das Amt eines Ministerpräsidenten. Auch vor den Europawahlen 2019 gibt es dieses beliebte TV-Format für alle Wähler.

Wann findet das TV-Duell zur Europawahl 2019 statt?

Genau wie bei der EU-Wahl vor fünf Jahren findet auch vor der Europawahl 2019 ein TV-Duell statt. Es gibt sogar zwei Termine mit unterschiedlichem Konzept. Die „Wahlarena“ in der ARD fand bereits am 7. Mai 2019 statt und gab dem Studiopublikum die Gelegenheit, direkt Fragen an die Spitzenkandidaten zu richten. Am 16. Mai 2019 zeigt das ZDF ein zweites TV-Duell. Weniger als zwei Wochen vor dem Wahltag der Europawahl in Deutschland hat das ZDF damit eine weitere Debatte zwischen den Spitzenkandidaten der größten europäischen Parteien im Programm. Zusätzlich wird am 16. Mai im ZDF auch ein Streitgespräch zwischen den Vertretern der kleineren deutschen Parteien übertragen. Die Europawahl war diese Woche übrigens auch Thema im „Maischberger“-Talk in der ARD – besonders ein Gast sorgte dabei für Furore.

Darum geht es beim TV-Duell zur Europawahl 2019 am 16. Mai

Ein erstes TV-Duell wurde am 7. Mai um 20.15 Uhr in der ARD gesendet. Das zweite TV-Duell am Donnerstag, 16. Mai, wird in einer Kooperation von ZDF und ORF ausgerichtet. Zu Gast sind die zwei Spitzenkandidaten, die sich nach der Europawahl 2019 Chancen ausrechnen dürfen, der neue EU-Kommissionspräsident zu werden: Der Deutsche Manfred Weber (CSU/EVP) und der Niederländer Frans Timmermanns (PvdA/SPE).

Zwar gibt es keine Direktwahl für dieses Amt, doch im Vorfeld ist klar, dass es durch einen der Spitzenkandidaten besetzt werden soll. Wer die stärkste Fraktion im Europaparlament anführt, wird mit größter Wahrscheinlichkeit zum Kommissionspräsidenten gewählt.

Das Verfahren sieht vor, dass die Mitgliedstaaten im Anschluss an die Wahl einen Kandidaten vorschlagen. Dabei haben sie das Ergebnis der Europawahl zu berücksichtigen. Im Anschluss muss das Europaparlament den Kandidaten noch mit absoluter Mehrheit bestätigen, damit er ins Amt kommt.

Welche Kandidaten treten im TV-Duell gegeneinander an?

Der Fernsehzuschauer lernt beim TV-Duell vor der Europawahl 2019 sowohl in der ARD als auch im ZDF beide Spitzenkandidaten kennen, die reale Chancen auf die Leitung der EU-Kommission haben. Nachdem sich im Jahr 2014 Martin Schulz und Jean-Claude Juncker „duelliert“ hatten, treffen dieses Mal ein Deutscher und ein Niederländer im TV-Studio aufeinander.

Manfred Weber (CSU) geht als Spitzenkandidat der EVP ins TV-Duell.
Manfred Weber (CSU) geht als Spitzenkandidat der EVP ins TV-Duell. © dpa / Vincent Vandoornick

Der deutsche Kandidat Manfred Weber gehört der CSU an und vertritt die konservative Parteienfamilie der EVP. Der Niederbayer war zunächst Abgeordneter im bayerischen Landtag und Vorsitzender der Jungen Union Bayern. 2004 entschloss sich Weber, bei der Europawahl anzutreten. Nach den ersten zwei Legislaturperioden im Europaparlament wurde er 2014 zum Fraktionsvorsitzenden der EVP. Das Amt des Kommissionspräsidenten könnte er nun bereits im Alter von 46 Jahren übernehmen.

Der Niederländer Frans Timmermans vertritt die Sozialdemokraten im Europaparlament. Er ist früherer Außenminister der Niederlande und ist heute erster Vizepräsident der EU-Kommission. Seine Aufgaben als EU-Kommissar sind bessere Rechtssetzung, interinstitutionelle Beziehungen, Rechtsstaatlichkeit und die Grundrechtecharta. Zum Wahltermin wird Frans Timmermans 58 Jahre alt sein.

Frans Timmermans ist Spitzenkandidat der Sozialdemokraten für die Europawahl 2019.
Frans Timmermans ist Spitzenkandidat der Sozialdemokraten für die Europawahl 2019. © AFP / DANIEL MIHAILESCU

Das „kleine“ Europawahl-TV-Duell der deutschen Kandidaten

Obwohl es 2014 einen großen Zuspruch für die Übertragung eines TV-Duells gab, wurde schon damals die Forderung nach einem anderen Diskussionsformat laut. In der Kritik stand vor allem die Auswahl der Gesprächspartner. Es sollten mehr Kandidaten und Parteien zu Wort kommen, urteilten die Kritiker. Trotzdem war es das erste Mal überhaupt, dass sich konkrete Kandidaten für den Posten des EU-Kommissionspräsidenten einem TV-Duell stellten - und das zur besten Sendezeit im Hauptprogramm des ZDF. Für die Europapolitik, die oft im Schatten der nationalen Themen steht, war das Format eine große Chance.

Das Konzept für die kommende Wahl setzt wieder auf die Konfrontation der beiden größten Parteien-Blöcke im EU-Parlament.

Deshalb gibt es zwar vor der Europawahl 2019 das bekannte TV-Duell mit zwei Spitzenkandidaten, doch unmittelbar im Anschluss diskutieren im ZDF ab 22.15 Uhr auch die Spitzenkandidaten von Grünen, FDP, AfD und Linkspartei über ihre Pläne für Europa. Dieser „Schlagabtausch“ wird von Matthias Fornoff moderiert.

Was darf man vor der Europawahl 2019 vom TV-Duell erwarten?

Das erste TV-Duell der Europawahl-Kandidaten war 2014 noch ein großes Experiment. Zum ersten Mal schickten die großen Parteienbündnisse gemeinsame europäische Spitzenkandiaten in eine Veranstaltung dieser Art.

Die Europapolitik sollte nicht länger im Hinterzimmer ausgehandelt werden, die Wähler sollten am Wahltermin mit ihrer Stimme nun auch ganz direkt über die Personen an der Spitze der EU mitbestimmen können. Diese großen Hoffnungen scheiterten im ersten Anlauf allerdings ein Stück weit an der Praxis.

„TV-Duett statt TV-Duell“ bewertete damals zum Beispiel die Zeit. Einige inhaltliche Unterschiede ließen Schulz und Juncker erkennen, doch bei vielen Fragen gab es mehr Einigkeit zwischen den Kontrahenten, als man es im politischen Schlagabtausch gewohnt ist. Es war unübersehbar, dass eine Debatte der Europapolitiker nicht mit einem Kanzlerduell vergleichbar ist.

Nun liegt es an Manfred Weber und Frans Timmermans, die politischen Standpunkte deutlicher zu trennen, als es ihren Vorgängern gelungen ist. Gerade das könnte schwierig werden, denn beide gelten nicht als kontroverse Politiker mit extremen Ansichten.

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Europawahl 2019: TV-Duell im Live-Stream des ZDF

Video: Die Europawahl 2019

Weitere Informationen zur Europawahl 2019

Wer sich nicht allein auf die TV-Duelle verlassen will, um sich eine Meinung zu bilden, findet im Internet wieder Hilfe bei einem beliebten Programm: Der Wahl-O-Mat für die Europawahl 2019 steht kostenfrei bereit, damit Sie die Parteiprogramme vergleichen können. Noch mehr Übertragungen zur Europawahl gibt es natürlich auch am Wahlabend im TV. Auf merkur.de* finden Sie beispielsweise den Live-Stream zur Europawahl des Bayerischen Rundfunks.

In welche Richtung sich die Stimmung unter den Wählern insgesamt entwickelt, zeigen die Prognosen und Umfragen zur Europawahl. Natürlich wird auch in allen anderen EU-Staaten gewählt. Einen Sonderfall bei der Europawahl verursacht der Brexit, der eine Wahl im Vereinigten Königreich nicht von vorn herein ausschließt.

rm

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