Außenminister Heiko Maas (SPD) begrüßte die Einigung. «Das Waffenstillstandsabkommen verspricht endlich einen Kurswechsel von der militärischen zur politischen Logik», teilte er mit. «Libyen ist noch nicht am Ziel, hat aber eine wichtige Hürde Richtung Frieden genommen.» Er rief andere Länder auf, die libyschen Friedensbemühungen nun uneingeschränkt zu unterstützen und jegliche weitere Einmischung zu unterlassen.
Ob die jetzige Vereinbarung hält und Frieden bringt, bleibt abzuwarten. Die Kriegsparteien hatten sich Anfang des Jahres schon einmal auf einen Waffenstillstand geeinigt, der schnell gebrochen wurde. Im August gab es einen erneuten Anlauf für eine Waffenruhe, die damals allerdings beide Seiten separat für sich verkündet hatten. Die Genfer Vereinbarung diene nun der Vertrauensbildung und Stabilitätssicherung vor den Gesprächen in Tunesien, sagte der Gründer der Denkfabrik Sadeq-Institut in Tripolis, Anas al-Gamati.
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