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Trump: US-Präsident mit überraschender Aussage über seine Wahl - was deutet er damit an?

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Donald Trump, Präsident der USA, spricht bei einem Interview über seine Tweets.
Donald Trump, Präsident der USA, spricht bei einem Interview über seine Tweets. © picture alliance/Patrick Semansky/AP/dpa

US-Präsident Donald Trump redete in einem Interview mit einem Blogger offen über seine kontroversen Tweets und erstaunte mit einer Äußerung zu seinem Leben vor seiner politischen Karriere.

Washington DC - In der Corona-Pandemie, die in den USA weiterhin grassiert, fiel Donald Trump* vor allem durch seine wilden Kurswechsel auf. In einem Interview sprach er nun über seine kontroversen Tweets und gestand ein, manche seiner Äußerungen im Internet im Nachhinein bereut zu haben. Trump, der jüngst den nächsten blamablen TV-Auftritt hinlegte, überraschte zudem mit einer Aussage über sein Leben vor der Kandidatur.

Donald Trump: „Viel zu oft“ bereut er seine Tweets - Präsident erreicht auf der Plattform 84 Millionen Follower

Im Gespräch mit Dave Portnoy, Gründer des Blogs Barstool Sports (zu Deutsch: Barhocker-Sport) räumte der Präsident ein, nicht immer auf die Verlässlichkeit seiner Quellen zu achten, wenn er auf Twitter aktiv ist. „Oft, viel zu oft “ bereue er Tweets, die er veröffentlicht, gab Präsident Trump nun offen zu.

In einem seiner jüngsten Tweets trauert das US-Staatsoberhaupt um eine TV-Ikone, die auch Günther Jauch als Vorbild diente. Dabei kann sich Trump allerdings beim Kondolieren einen Verweis auf die bevorstehende Präsidentenwahl nicht verkneifen.

Der Präsident, der einen Mann zum US-Botschafter in Berlin nominiert hat, der die Nato für einen "Zombie" hält, meinte weiter: „In den alten Tagen schrieb man noch einen Brief. Und dann hat man sich gesagt: Dieser Brief ist wirklich gut. Du legst ihn auf deinen Schreibtisch und wenn du am nächsten Morgen zurückkommst, sagst du: ‚Oh, ich bin froh, dass ich es nicht gesendet habe‘“.

Dies sei laut Trump der größte Unterschied zu seinem favorisierten Massenmedium. „Aber bei Twitter machen wir es nicht so. Wir senden es sofort raus und fühlen uns großartig. Und dann kommen die Anrufe: ‚Haben Sie das wirklich gesagt?‘ Ich sage: ‚Was ist falsch daran?‘ Und dann findest du viele Dinge…“, so der US-Präsident, der mehr als 84 Millionen Follower auf Twitter erreicht.

Trump: US-Präsident gibt zu, Quellen nicht zu kontrollieren - Darum war er bei seiner Wahl „am Boden zerstört“

Doch was er am meisten bereue sind die Reetweets, also das Teilen von Inhalten anderer Twitter-Accounts. „Du siehst etwas, das gut aussieht und du untersuchst es nicht weiter“, beschreibt der Präsident seinen offenbar leichtfertigen Umgang mit dem Überprüfen von Quellen. „Es sind fast immer die Retweets, die einen in Schwierigkeiten bringen“, so die Feststellung Trumps. Es gebe Momente, in denen er die Plattform „liebe“, wie er zugibt. „Manchmal zu sehr", ergänzt er. Anfang Juli sperrte Twitter ein Bild des Präsidenten.

Während des Gesprächs überrascht Trump mit weiteren Aussagen. So wäre der Tag vor seiner Präsidentschaftskandidatur „der beste Tag meines Lebens“ gewesen, so der Präsident. Geschäftlich und privat sei es ihm gut gegangen bis zu diesem Tag, erzählte er. „Ich war am Boden zerstört, als ich gewann, weil ich mein Leben nicht haben konnte. Ich hatte ein tolles Leben“, verriet er im Gespräch, das am Donnerstag aufgezeichnet wurde.

US-Präsident in kuriosem Interview: Donald Trumps Masken-Begeisterung endet bereits im Weißen Haus

Im Interview nannte er zudem das Coronavirus weiterhin „China-Virus“, auch gab er während des Gesprächs zu, dem Blogger ohne nachzudenken die Hand geschüttelt zu haben. Entgegen Trumps neuer Einstellung zu Schutzmasken trug keiner der beiden Interviewpartner eine solche. Am Ende des Interviews rückten beide zusammen, um für einen Facetime-Anruf im Bild zu sein, wobei keine Abstandsregeln galten.

Donald Trump hat jetzt nicht nur mit Twitter, sondern auch mit Facebook Probleme. Der Konzern hat einen Beitrag von Präsident Trump wegen Corona-Fehlinformationen gelöscht. Bei einer Pressekonferenz ist Donald Trump erneut an eine resolute Reporterin geraten. Sie löcherte den US-Präsidenten so lange mit Fragen, bis er den Raum verließ. Jetzt könnte er aber einen Schritt wagen, den Obama nie wagte. (ajr) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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