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Vor Bidens Amtsübernahme: Feuer in der Nähe des Kapitols - Parlamentsgebäude zeitweise abgeriegelt

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Die USA bereiten sich vor für den Tag der Amtseinführung von Joe Biden. Die Behörden fürchten gewaltbereite Trump-Anhänger. Hinweise häufen sich am Flughafen.

Update vom 18. Januar, 17.39 Uhr: Zwei Tage vor der Vereidigung von Joe Biden zum neuen US-Präsidenten vor dem Kapitol in Washington ist das Parlamentsgebäude am Montag vorübergehend abgeriegelt worden. Der Secret Service teilte mit, Auslöser sei ein kleines Feuer gewesen, das mehrere Straßenzüge entfernt ausgebrochen sei. Es sei gelöscht worden. Für die Öffentlichkeit bestehe keine Gefahr. Nach Angaben der Feuerwehr wurde eine obdachlose Frau verletzt, deren Zelt in Brand geraten war. 

USA: Nach Sturm aufs Kapitol - Demokraten wollen an Tradition festhalten

Update vom 17. Januar, 20.12 Uhr: „Unser Plan und unsere Erwartung ist es, dass der gewählte Präsident Biden seine Hand auf die Bibel legen wird, mit seiner Familie, draußen, an der Westseite des Kapitols“, sagte Joe Bidens Sprecherin Kate Bedingfield dem US-Sender ABC News. Der angespannten Sicherheitslage nach dem „Sturm auf das US-Kapitol“ vergangene Woche und den aktuellen Ereignissen (siehe Update vom 17. Januar, 8.35 Uhr) zum Trotz, wollen die Demokraten an der Tradition festhalten - und mit Bidens Vereidigung im Freien vor dem Parlamentsgebäude offenbar auch ein Statement setzen.

Dies werde ein „unglaublich wichtiges“ Bild der Widerstandsfähigkeit der amerikanischen Demokratie in die Welt senden, erklärte Bedingfeld am Sonntag. Zwar befinde man sich in einer „unberechenbaren Zeit“, treffe aber alle entsprechenden Vorbereitungen für die Vereidigung Bidens und seiner Stellvertreterin Kamala Harris am kommenden Mittwoch (20. Januar). „Wir haben volles Vertrauen in den Secret Service und seine Partner“, bestätigte Bedingfield gegenüber dem TV-Sender.

Nach dem Sturm auf das US-Kapitol: Mann will sich Zugang zum Kongress verschaffen

Update vom 17. Januar, 8.35 Uhr: Am Mittwoch ist Joe Bidens Inauguration vor dem Washingtoner Kapitol geplant - und wenige Tage zuvor hat die Polizei einen schwer bewaffneten Mann nahe dem Gebäude festgenommen. Der Verdächtige habe eine Pistole und 500 Schuss Munition bei sich getragen, hieß es in einem Polizeibericht vom Freitag, den die Nachrichtenagentur AFP einsehen konnte.

Dem Sender CNN zufolge hatte der Mann versucht, sich mit einer gefälschten Akkreditierung Zugang zu der Sicherheitszone rund um den Kongresssitz zu verschaffen. Nach dem Sturm auf das Kapitol durch einen Mob soll die Amtseinführungs-Zeremonie unter drastischen Sicherheitsvorkehrungen stattfinden. In Washington herrscht Sorge vor einer erneuten Gewalteskalation.

Indes beschwichtigt das US-Justizministerium im Fall der Kapitol-Randalierer vom 6. Januar. Trotz einiger Aufrufe der Demonstranten, Abgeordnete festzuhalten und Vizepräsident Mike Pence zu töten, gebe es bislang keine Beweise über ernsthafte Versuche zur Ausübung dieser Straftaten, hieß es.

Die Staatsanwaltschaft im Bundesstaat Arizona hatte zuvor beantragt, dass der beteiligte Verschwörungsideologe Jacob Anthony Chansley festgenommen wird und dies mit "deutlichen Hinweisen" auf eine geplante Ermordung von "gewählten Vertretern". begründet. Die Behörde hatte damit verhindern wollen, dass Chansley, der bewaffnet mit einem Speer und Hörnern auf dem Kopf durch das Kapitol lief, gegen die Zahlung einer Kaution freigelassen wird - hat die Aussage nun aber zurückgezogen.

Soldaten der Nationalgarde verlassen das US-Kapitol.
Soldaten der Nationalgarde vor dem US-Kapitol: Vor der Inauguration von Joe Biden wurden Sicherheitsvorkehrungen in Washington erhöht. © Jacquelyn Martin/AP/dpa

Gewalt am Tag von Bidens-Amtsübernahme? Trump-Anhänger im Visier - mehr Waffen am Flughafen eingecheckt

Washington D.C. - Die USA bereiten sich auf die Amtseinführung von Joe Biden* und das Ende der Amtszeit von Donald Trump* als US-Präsident vor. Nach der Erstürmung des Kapitols am 6. Januar gibt es Bedenken, dass auch dieser Tag wieder Gewaltszenen mit sich bringen könnte.

Schon für die Tage vor der Amtseinführung* warnen das FBI und das Ministerium für Innere Sicherheit, dass sich Gebäude, aber auch Personen aus dem öffentlichen Leben in Gefahr befinden könnten, Opfer eines Anschlags zu werden. Der Personenkreis, von dem die meiste Gefahr ausgeht, seien dabei „in den USA Lebende“, wie die New York Times schreibt. „Die Extremisten bleiben ein Sicherheitsrisiko, weil sie ohne oder mit wenig Vorwarnung zuschlagen können, unter Umständen auf die Zivilbevölkerung oder leichte Ziele abzielen und schwere Schäden mit Waffen anrichten können, die keine besonderen Waffenkenntnisse erfordern“, steht in einem Bulletin, dass der NYT vorliegt. Dass die Gefahr real ist, machen die Behörden demnach an mehreren Faktoren fest.

Donald Trump betritt Marine One vor dem Weißen Haus in Washington, DC.
Donald Trump steht vor seinem zweiten Impeachment-Verfahren. © afp/BRENDAN SMIALOWSKI

Vor der Amtseinführung Bidens: Ruft die Wut über das Ende von Trump mehr gewaltbereite Anhänger auf den Plan?

Diese Anzeichen deuten darauf, dass gewaltbereite Menschen Pläne für den Tag der Inauguration von Joe Biden und dem Abschied von Donald Trump* schmieden könnten:

Die Zeremonie soll nach dem Willen von Joe Biden im Freien abgehalten werden, auch Sicherheitsbedenken hätten ihn bisher nicht überzeugen können, sie nach innen zu verlegen. Geplant ist aufgrund der andauernden Coronavirus-Pandemie eine bescheidenere Feier mit virtuellen Elementen.

Amtseinführung von Joe Biden, Ende der Amtszeit Trump: Diese Sicherheitsmaßnahmen werden in den USA ergriffen

Folgende Maßnahmen werden in den USA derzeit ergriffen, um den 20. Januar zu einem sicheren Tag zu machen:

Sorgen bereiten den Behörden aber auch, dass die Gewaltbereitschaft darüber hinaus unberechenbar ist - und völlig unklar, welche Ziele quer durch die USA im Visier stehen könnten. (kat) *Merkur.de ist Teil des deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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