Brooke Williams, die Nichte von George Floyd, schlägt härtere Töne an, die Wut über den Tod ihres Onkels ist ihr anzumerken. Sie erinnert an das Unrecht, das geschehen ist. An den schrecklichen Tod, den George Floyd gestorben ist. Am Boden liegend und um sein Leben flehend. Sie erinnert an das Motto von Donald Trump „Make America great again“ und fragt: „Wann war Amerika jemals großartig?“
Sie beendet ihre Rede mit einer Forderung nach Gerechtigkeit und den Worten: „Amerika, es ist Zeit für Veränderung. Auch, wenn es dafür mehr Proteste geben muss. Keine Gerechtigkeit, keinen Frieden!“
+++ 19.58 Uhr: Der texanische Demokrat Al Green hält auf der Beerdigung von George Floyd eine flammende Rede gegen Rassismus und Ungerechtigkeit in den USA. George Floyd habe nicht nur die USA verändert, sondern die ganze Welt. Alle gemeinsam hätten die Verantwortung, dass nach der Beerdigung ein Wandel stattfände, dass nicht alles wieder werde wie zuvor.
Endlich gebe es ein Gesetz dagegen, seinen Fuß auf den Nacken eines Menschen zu stellen. Aber das reiche nicht. Al Green fordert ein „department of reconciliation“ für das, was in Sklaverei und Segregation an Unrecht getan wurde.
+++ 19.43 Uhr: Joe Biden wendet sich in seiner Rede auf der Beerdigung von George Floyd zuerst an die Familie und an die Freunde des verstorbenen. Er drückt sein tiefes Bedauern über den Tod von Floyd aus. Unterstreicht, dass das große öffentliche Interesse schwer für die Familie sein muss. Dass sie dieses Interesse aber auch nutzen solle, die Welt zum Besseren zu verändern, im Namen von George Floyd.
Er spricht auch die Gianna, die sechsjährige Tochter von George Floyd direkt an, sagt ihr, wie sehr er es bedauert, dass sie ihren Vater so früh verloren hat. Keiner dürfe sich von diesem schlimmen Unrecht, das Floyd widerfuhr, abwenden. Jetzt sei die Zeit für Gerechtigkeit. Wenn es Gerechtigkeit für George Floyd gebe, dann gebe es auch Gerechtigkeit für alle in Amerika.
+++ 19.34 Uhr: Unter den Rednern auf der Beerdigung von George Floyd ist auch Joe Biden. Er hält eine Rede via Videoansprache. Weitere Redner sind der Bürgermeister von Houston Sylvester Turner, Shelia Jackson Lee und Al Green sein.
+++ 18.53 Uhr: Pastor Remus Wright begrüßt die Gäste mit warmen Worten. Er kündigt an, dass die Beerdigung eine Feier werden wird. Man wolle das Leben von George Floyd feiern. Er dankt außerdem allen für den respektvollen Umgang miteinander, beim teilweise dicht gedrängten Einlass.
Die Beerdigung sei in mehrere Teile gegliedert. Neben vielen musikalischen Darbietungen werde zunächst im Zuge der Zeremonie aus dem alten und neuen Testament vorgelesen. Anschließend werde eine Video-Montage abgespielt.
+++ 18.33 Uhr: Um die Schutzmaßnahmen angesichts des Coronavirus einhalten zu können, stellt ein Sprecher zu Beginn der Zeremonie klar, dass alle Gäste eine Maske tragen müssten. Auch sollte darauf geachtet werden, genügend Abstand zueinander zu halten. Die Beerdigung von George Floyd war eigentlich auf 500 Personen begrenzt. Der Sprecher sagte jedoch, dass mehr Menschen gekommen seien, als erwartet worden war.
+++ 17.08 Uhr: Die Beerdigung von George Floyd wird an diesem Dienstag (09.06.2020) um 11 Uhr Ortszeit in der Kirche „The Fountain of Praise Church“ in Houston stattfinden. Laut CNN wird die Beerdigung auch im Live-Stream zu sehen sein, via Youtube ist dies in Deutschland ab 18 Uhr (MESZ) möglich.
Bei der Beisetzung von George Floyd sind nur 500 Besucher zugelassen. Unter ihnen wird unter anderem der Bürgermeister von Houston sein. Auch Schauspieler Jamie Foxx wird erwartet. Das berichtete La'Torria Lemon, eine Sprecherin des Beerdigungsinstituts, dem Sender CNN. Außerdem gab Lemon an, dass Ex-Boxweltmeister Floyd Mayweather alle Kosten der Beerdigung übernehmen wird.
Weiterhin berichtet der Sender darüber, dass diverse Reden auf der Beerdigung von George Floyd geplant sind. Wie die Co-Pastorin Mia K. Wright mitteilte, werden unter den Rednern auch diverse Bürgerrechtsaktivisten sein.
Update von Dienstag, 09.06.2020, 09.54 Uhr: Der designierte Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten, Joe Biden, hat in Houston Angehörigen des in Polizeigewahrsam getöteten Afroamerikaners George Floyd persönlich sein Beileid ausgesprochen. Der Anwalt der Familie, Benjamin Crump, teilte auf Twitter mit, Biden habe bei der mehr als einstündigen Begegnung am Montag zugehört und das Leid geteilt. Dieses Mitgefühl habe „der trauernden Familie die Welt bedeutet“.
Im Fernsehsender CBS sagte der frühere US-Vizepräsident Biden, es sei schwer zu trauern, erst recht in den Augen der Öffentlichkeit. In Ansprachen hatte Biden zuvor betont, Floyds Tod sei ein Weckruf für die USA. Der 46-jährige Afroamerikaner war am 25. Mai in Minneapolis in Minnesota von einem weißen Polizisten getötet worden, der sein Knie minutenlang auf den Hals des in Handschellen am Boden liegenden Mannes gedrückt hatte. Am Montag kamen im texanischen Houston Tausende Menschen zur Kirche „The Fountain of Praise“, um am Sarg Abschied zu nehmen von Floyd, darunter Bürgermeister Sylvester Turner und Gouverneur Greg Abbott. Das Vorgehen gegen Floyd sei ein „entsetzlicher Fall von Polizeibrutalität“, hat der republikanische Politiker gesagt.
Update vom Montag, 08.06.2020, 22.35 Uhr: Der designierte Präsidentschaftskandidat der Demokraten in den USA, Joe Biden, hat sich einem Anwalt zufolge mit der Familie des getöteten Afroamerikaners George Floyd getroffen. "Sich gegenseitig zuzuhören ist das, was Amerika heilen wird." Genau das habe Biden bei Floyds Familie getan - für mehr als eine Stunde, beschrieb der Verteidiger von Floyds Familie, Benjamin Crump, das Treffen am Montag auf Twitter. Bidens Mitgefühl habe für die trauernden Angehörigen "die Welt bedeutet". Dazu veröffentlichte Crump ein Foto, dass neben Biden unter anderem Bürgerrechtler Al Sharpton und Floyds Onkel Roger Floyd zeigen soll.
Erstmeldung vom Montag, 08.06.2020, 14.31 Uhr: Washington – Während der amtierende US-Präsident Donald Trump* wegen seines Umgangs mit den Protesten nach dem Tod von George Floyd zunehmend in die Kritik gerät, trifft sich Joe Biden, Trumps Gegner bei der US-Wahl 2020*, mit der Familie von George Floyd. Das Treffen solle am heutigen Montag (08.06.2020), einen Tag vor der Beerdigung des getöteten Afroamerikaners stattfinden, wie die „New York Times“ berichtet.
Darüber hinaus möchte Joe Biden eine Videobotschaft für George Floyds Beerdigung aufnehmen. Er selbst wird an Floyds Beisetzung nicht teilnehmen, da er die Beerdigung nicht durch zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen durch seine Anwesenheit stören will, so Biden. Der Kandidat für das Präsidentschaftsrennen der Demokraten hatte sich bereits mehrfach gegen „systematischen Rassismus“ in den USA ausgesprochen.
US-Präsident Donald Trump, der sich im November im Zweikampf mit Biden um eine Wiederwahl bewerben wird, hat Floyds Tod mehrfach verurteilt. Ihm wird jedoch vorgeworfen, sich nicht klar gegen Rassismus zu positionieren und nicht genug Verständnis zu zeigen für den Zorn über Diskriminierung und Ungerechtigkeit im Land.
George Floyd war am 25. Mai bei einer brutalen Festnahme in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota gestorben. Ein weißer Polizeibeamter hatte sein Knie fast neun Minuten lang in den Nacken des am Boden liegenden Floyd gedrückt - trotz aller Bitten des 46-Jährigen, ihn atmen zu lassen. Floyd war wegen des Verdachts, mit einem falschen 20-Dollar-Schein bezahlt zu haben, festgenommen worden. Seit seinem Tod ist es in den USA - und auch weltweit - zu großen Protesten gegen Polizeigewalt, Rassismus und Diskriminierung gekommen.
Von Marvin Ziegele
Donald Trumps Besuch einer Kirche und der damit verbundene Polizeieinsatz gegen Demonstranten sorgt weiter für Kritik. Die Idee soll von der Tochter des Präsidenten stammen. Jetzt sollen die Truppen in weiteren Städten aufmarschieren.*
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