Offenbar überzeugt von West ist Tesla-Chef Elon Musk. Der twitterte als Antwort: "Du hast meine volle Unterstützung!" Im Kurzbotschaftendienst wurde "Kanye" zum meistgetwitterten Begriff, nachdem hunderttausende Anhänger auf die Ankündigung reagiert hatten.
Weder Trump, der zuletzt Warnungen seiner Tochter Ivanka zum Coronavirus in den Wind schlug, noch sein demokratischer Rivale Joe Biden reagierten bislang auf Wests Ankündigung. Der Präsident, der wegen seiner Reaktion auf die Corona-Pandemie als auch auf Anti-Rassismus-Proteste in der Kritik steht, hinkt in Umfragen seit Wochen hinter Biden her. Dazu hat der vermeintlich mächtigste Mann der Welt auch noch mit einem neuen, einflussreichen Gegner zu kämpfen.
Erstmeldung vom 5. Juli 2020:
Washington - Donald Trump* bekommt Konkurrenz im Wahlkampf. Kanye West will den US-Präsidenten bei der Wahl im November herausfordern.* Der Musiker und milliardenschwere Unternehmer, der sich in der Vergangenheit als Trumps Unterstützer hervorgetan hatte, teilte seine Ambitionen am Samstag über Twitter mit: „Wir müssen jetzt Amerikas Versprechen erfüllen, indem wir Gott vertrauen, unsere Vision vereinen und unsere Zukunft errichten. Ich kandidiere als Präsident der Vereinigten Staaten!“
West versah seine Ankündigung mit dem Schlagwort „#2020Vision“. Als Zeitpunkt wählte der 43-Jährige den symbolträchtigen Unabhängigkeitstag der USA. Details zu seiner kurzfristig angekündigten Präsidentschaftskandidatur nannte er nicht. Dem Ehemann von Kim Kardashian bleiben nur vier Monate Zeit, um die US-Wähler von sich zu überzeugen.
Der Rapper zählte zu den frühen Unterstützern von Präsident Trump. 2018 empfing Trump West im Weißen Haus*, bei dem der Musiker den Präsidenten umarmte und vor laufenden Kameras eine Schimpftirade mit Ausdrücken losließ, wie sie aus dem Amtssitz des US-Präsidenten sonst nie zu hören sind. Dem Staatschef versicherte West in dem Jahr allerdings, dass er ihn liebe.
2019 relativierte West seine Unterstützung für Trump* aber. Sie sei nur eine Möglichkeit gewesen, die US-Demokraten zu ärgern. Gleichzeitig gab der Rapper seine eigenen Ambitionen bekannt: „Es wird eine Zeit geben, in der ich Präsident der USA sein werde“, prophezeite er.
Ende Juni veröffentlichte West einen musikalischen Kommentar zur aktuellen Rassismus-Debatte in den USA. In einem Video zu seinem Song „Wash Us In the Blood“ waren Bilder der landesweiten Anti-Rassismus-Proteste zu sehen.
Wie hoch Wests Chancen sind bleibt abzuwarten. Als aussichtsreicher Kandidat*, Trump zu stürzen, gilt der Demokrat Joe Biden. Aktuellen Umfragen zufolge* stehen die Möglichkeiten Bidens nicht allzu schlecht.
Trump selbst* hat mitten in der sich weiter zuspitzenden Corona-Krise Feiern zum Unabhängigkeitstag für düstere und polarisierende Botschaften genutzt. Der US-Präsident holte in einer Ansprache an die Nation gegen Demonstranten und Gegner aus - wie bereits am Vorabend des traditionell unpolitischen Feiertags. „Wir werden niemals zulassen, dass ein wütender Mob unsere Statuen niederreißt oder unsere Geschichte auslöscht“, sagte Trump am Samstag (Ortszeit). Die Zahl der Corona-Toten erwähnte er mit keiner Silbe. *Merkur.de und fr.de gehören zum Ippen-Digital-Netzwerk