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Kanye West will US-Präsident werden - „Pläne kamen mir unter der Dusche“

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Der US-Sänger kündigt überraschend seine Präsidentschaftskandidatur für 2020 an und konkurriert somit mit Trump. Dieser äußert sich dazu.

Update vom 9. Juli, 8.28 Uhr: Rapper Kanye West (43) hat in einem Interview zum ersten Mal über seine - per Tweet - angekündigte Kandidatur für das Amt des US-Präsidenten gesprochen. Sein Slogan werde „YES!“ („JA!“) lauten, sagte er dem Magazin „Forbes“, seine mögliche Vizepräsidentin sei Michelle Tidball (57), eine umstrittene Predigerin, und seine Partei nenne er die „Birthday Party - wenn wir gewinnen ist das ein Geburtstag für jeden.“ 

Die Idee zu einer Kandidatur sei ihm im Bad gekommen. „Ich stand unter der Dusche und habe nachgedacht, ich schreibe Raps unter der Dusche. Da hat es mich umgehauen, zu sagen: „Du wirst als Präsident kandidieren“ und ich habe angefangen, hysterisch zu lachen.“ Seine beiden wichtigsten Berater seien seine Frau Kim Kardashian-West (39) und der Tesla-Gründer Elon Musk (49). „Ich habe ihm angeboten, der Kopf unseres Raumfahrtprogramms zu werden“, sagte West in dem Interview. 

Kanye West will US-Präsident werden - kein „Marketing-Gag“

Update vom 9. Juli, 8.22 Uhr: US-Rap-Star Kanye West hat nach seiner Ankündigung, bei den US-Präsidentschaftswahlen gegen Amtsinhaber Donald Trump anzutreten, für Verwirrung gesorgt. Der schwerreiche Musik- und Modeunternehmer kritisierte am Mittwoch im Wirtschaftsmagazin „Forbes“ weniger US-Präsident Trump als dessen demokratischen Herausforderer Joe Biden, stellte eine endgültige Entscheidung binnen 30 Tagen in Aussicht - und kündigte an, seine Partei werde Birthday Party heißen. Das kann sowohl Geburtstags-Partei als auch Geburtstagsfeier bedeuten.

Im „Forbes“-Interview beteuerte der Rapper, es handle sich um keinen Marketing-Gag, er wolle vielmehr „gewinnen“. Er habe schon „seit Jahren“ mit seiner Frau und Tesla-Gründer Elon Musk über seine Präsidentschaftsambitionen gesprochen. „Wir werden sehen, ob die Ernennung 2020 oder 2024 erfolgt - denn Gott ernennt den Präsidenten. Wenn ich 2020 gewinne, dann war es Gottes Ernennung.“

In dem Interview sagte der 43-Jährige auch, er habe sich im Februar mit dem Coronavirus angesteckt. Als Heilmittel empfahl er das Beten. Bei einem möglichen Impfstoff sei er „extrem vorsichtig“, weil viele Kinder durch Impfungen „gelähmt“ würden - ein häufig genanntes Argument von Impfgegnern, das von der überwältigenden Mehrheit der Experten zurückgewiesen wird. West brachte Impfungen gar mit dem „Teufel“ in Verbindung.

Sänger will gegen Trump antreten: US-Präsident äußert sich erstmals - „Er könnte ...“

Update vom 8. Juli, 07.08 Uhr: Der amtierende US-Präsident hat sich nun auch zum Vorhaben seines bisherigen Unterstützers Kanye West geäußert. Dieser bezeichnete das Ganze als „sehr interessant“. „Er könnte. Er ist eine sehr interessante Person“, sagte Donald Trump gegenüber den Journalisten. Allerdings bezweifelt er, dass dem Rapper gelänge, sich in genügend Staaten für die Wahl im November zu registrieren. Es könnte aber ein „Testlauf“ für die Wahl in vier Jahren sein, so Trump. 

Kanye West als US-Präsident? Elon Musk unterstützt Idee

Update vom 5. Juli 2020, 14.55 Uhr: Viele seiner Fans bezweifelten, ob der Rapper Kanye West seine Ankündigung ernst meint oder ob es sich nicht eher um einen PR-Gag handelt. Dem Ehemann von Reality-TV-Star Kim Kardashian blieben zudem nur vier Monate Zeit, um die US-Wähler von sich zu überzeugen.

Offenbar überzeugt von West ist Tesla-Chef Elon Musk. Der twitterte als Antwort: "Du hast meine volle Unterstützung!" Im Kurzbotschaftendienst wurde "Kanye" zum meistgetwitterten Begriff, nachdem hunderttausende Anhänger auf die Ankündigung reagiert hatten.

Weder Trump, der zuletzt Warnungen seiner Tochter Ivanka zum Coronavirus in den Wind schlug, noch sein demokratischer Rivale Joe Biden reagierten bislang auf Wests Ankündigung. Der Präsident, der wegen seiner Reaktion auf die Corona-Pandemie als auch auf Anti-Rassismus-Proteste in der Kritik steht, hinkt in Umfragen seit Wochen hinter Biden her. Dazu hat der vermeintlich mächtigste Mann der Welt auch noch mit einem neuen, einflussreichen Gegner zu kämpfen.

US-Hammer: Sänger will nächster Präsident werden - dabei zählte er zu Trumps größten Unterstützern

Erstmeldung vom 5. Juli 2020: 

Washington - Donald Trump* bekommt Konkurrenz im Wahlkampf. Kanye West will den US-Präsidenten bei der Wahl im November herausfordern.* Der Musiker und milliardenschwere Unternehmer, der sich in der Vergangenheit als Trumps Unterstützer hervorgetan hatte, teilte seine Ambitionen am Samstag über Twitter mit: „Wir müssen jetzt Amerikas Versprechen erfüllen, indem wir Gott vertrauen, unsere Vision vereinen und unsere Zukunft errichten. Ich kandidiere als Präsident der Vereinigten Staaten!“

USA/Wahl: Kanye West will nächster Präsident werden - dabei zählte er zu Trumps größten Unterstützern

West versah seine Ankündigung mit dem Schlagwort „#2020Vision“. Als Zeitpunkt wählte der 43-Jährige den symbolträchtigen Unabhängigkeitstag der USA. Details zu seiner kurzfristig angekündigten Präsidentschaftskandidatur nannte er nicht. Dem Ehemann von Kim Kardashian bleiben nur vier Monate Zeit, um die US-Wähler von sich zu überzeugen.

Der Rapper zählte zu den frühen Unterstützern von Präsident Trump. 2018 empfing Trump West im Weißen Haus*, bei dem der Musiker den Präsidenten umarmte und vor laufenden Kameras eine Schimpftirade mit Ausdrücken losließ, wie sie aus dem Amtssitz des US-Präsidenten sonst nie zu hören sind. Dem Staatschef versicherte West in dem Jahr allerdings, dass er ihn liebe.

USA: Kanye West vs. Trump - Rapper äußerte sich in Videos zu Rassismus-Debatte

2019 relativierte West seine Unterstützung für Trump* aber. Sie sei nur eine Möglichkeit gewesen, die US-Demokraten zu ärgern. Gleichzeitig gab der Rapper seine eigenen Ambitionen bekannt: „Es wird eine Zeit geben, in der ich Präsident der USA sein werde“, prophezeite er.

Kanye West und Donald Trump im Jahr 2016.
Kanye West und Donald Trump im Jahr 2016. © AFP / TIMOTHY A. CLARY

Ende Juni veröffentlichte West einen musikalischen Kommentar zur aktuellen Rassismus-Debatte in den USA. In einem Video zu seinem Song „Wash Us In the Blood“ waren Bilder der landesweiten Anti-Rassismus-Proteste zu sehen.

Wie hoch Wests Chancen sind bleibt abzuwarten. Als aussichtsreicher Kandidat*, Trump zu stürzen, gilt der Demokrat Joe Biden. Aktuellen Umfragen zufolge* stehen die Möglichkeiten Bidens nicht allzu schlecht.

Trump redet Corona-Krise klein

Trump selbst* hat mitten in der sich weiter zuspitzenden Corona-Krise Feiern zum Unabhängigkeitstag für düstere und polarisierende Botschaften genutzt. Der US-Präsident holte in einer Ansprache an die Nation gegen Demonstranten und Gegner aus - wie bereits am Vorabend des traditionell unpolitischen Feiertags. „Wir werden niemals zulassen, dass ein wütender Mob unsere Statuen niederreißt oder unsere Geschichte auslöscht“, sagte Trump am Samstag (Ortszeit). Die Zahl der Corona-Toten erwähnte er mit keiner Silbe. *Merkur.de und fr.de gehören zum Ippen-Digital-Netzwerk

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