Das Original-Video war vergangene Woche von dem Mitbegründer der Organisation Progressive Change Campaign Committee (PCCC), Adam Green, auf Twitter veröffentlicht und von Omar selbst geteilt worden. Da der Clip am 13. September publiziert wurde, fehlen Indizien für eine Party am 11. September - und streng genommen haben auch weder Trump noch Williams tatsächlich behauptet, dass es eine solche an diesem Datum gab.
Haften blieb aber dennoch der implizite Vorwurf Trumps. Die entsprechenden Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. „Meine Meinung: Omar ist eine anti-amerikanische, nicht-integrierte Scharia-Anhängerin, die in den Siedlungs-Dschihad verwickelt ist“, postete ein User. Ein anderer erklärte, Omar sei „die gefährlichste Person in der Weltgeschichte, die jemals in ein öffentliches Amt gewählt wurde“.
„Der Präsident der Vereinigten Staaten setzt weiter Lügen in die Welt, die mein Leben in Gefahr bringen“, klagte Omar in einem Tweet. „Was tut Twitter, um diese Falschinformationen zu bekämpfen?“. Später fügte sie hinzu: „Es reicht! Twitter muss diesen Lügenpräsidenten zur Verantwortung ziehen“.
Dem Portal politico.com sagte Omar, Trump habe vielfach Twitters Community-Regeln gebrochen. Sie verstehe nicht, warum der US-Präsident nicht von der Plattform verbannt werde. Eine Anfrage ihrer Mitarbeiter an Twitter habe jedoch keinen Erfolg gehabt. Sie „bekomme immer noch Drohungen“, sagte Omar weiter.
Der Auslöser des Eklats, Williams‘ Clip, ist unterdessen nicht mehr abrufbar. Williams habe ihn gelöscht, erklärte ein Twitter-Sprecher Politico. Nachzulesen ist aber eine Antwort des Komikers unter Trumps Retweet. Dort schreibt er: „Danke, Mr. President, dass sie mein Video teilen“. Viele Amerikaner würden Trump beim nächsten Urnengang alleine schon aufgrund der Existenz von Omars Gruppe „AOC Plus 3“ wählen, prophezeit er: Diese wolle „die Grenzmauer abreißen, Cheeseburger, Strohhalme und Schusswaffen verbieten.“ - Er jedenfalls werde 2020 „wieder Trump wählen“.
Trump war im Juli wegen einer rassistischen Beleidigung an die Adresse eines schwarzen Abgeordneten in die Kritik geraten. Außenpolitisch hat Donald Trump ebenfalls eine heikle Situation zu bewältigen: Nach Attacken auf saudi-arabische Öl-Raffinieren beschuldigen die USA den Iran. Für Amüsement sorgte hingegen Angela Merkels Reaktion auf Trumps Ausführungen bei einer Pressekonferenz.
Donald Trump ist für seine mitunter holprigen und oft unüberlegten Aussagen bekannt. Jetzt könnte ihm allerdings ein großer Skandal rund um ein Versprechen an den Kragen gehen - denn ein Whistleblower im US-Geheimdienst erhebt schwere Vorwürfe gegen Trump.
fn