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China blockiert Online-Lexikon Wikipedia in allen Sprachen - Das ist der Grund

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Wikipedia-Eintrag über Sachsen: Rassismus-Absatz zeitweise weg.
Wikipedia-Eintrag über Sachsen: Rassismus-Absatz zeitweise weg. © picture alliance / Jens Büttner/ / Jens Büttner

China Zensiert das Internet strikt. Jetzt hat es das Online-Lexikon Wikipedia in allen Sprachen blockiert. Auch andere Seiten sind oft betroffen.

Peking - China hat kurz vor dem 30-jährigen Jubiläum der Tiananmen-Proteste seine Zensur des Online-Lexikons Wikipedia ausgeweitet. Am Mittwoch waren in China keine Wikipedia-Seiten aufrufbar. Einem Bericht der Offenen Beobachtungsstelle für Netzwerkeingriffe (Ooni) zufolge begann Peking bereits im vergangenen Monat damit, die Seiten der Enzyklopädie in allen Sprachen zu sperren. Zuvor war demnach Wikipedia in den meisten Sprachen verfügbar, außer in der chinesischen Version, die bereits 2015 blockiert worden war. Auch in der Türkei wurde 2017 schon der Zugang zu Wikipedia blockiert.

Wikipedia-Blockade: Chinesische Behörden haben Angst vor Wahrheit

Ein Mitbegründer der Anti-Zensur-Plattform Greatfire.org nannte die jüngste Sperrung "symbolisch". "Die Inhalte, die wirklich zählen, sind die chinesischen Inhalte", sagte Charlie Smith unter Verwendung eines Pseudonyms der Nachrichtenagentur AFP. Die Maßnahme zeige jedoch "die Angst, die chinesische Behörden vor der Wahrheit haben".

Die Internet-Zensur in China zählt zu den weltweit striktesten. Die "Great Firewall of China" blockiert ausländische Seiten wie Google, Facebook, Skype und die "New York Times". Themen, die als zu "sensibel" gelten, werden ebenfalls entfernt, so etwa die Niederschlagung der Demokratieproteste am 4. Juni 1989 auf dem Pekinger Tiananmen-Platz.

Vorgehen gegen Wikipedia  in Verbindung mit Übersetzungssoftware

Das erneute Vorgehen gegen Wikipedia könne in Verbindung mit Übersetzungssoftware stehen, die es einfacher für Chinesen mache, sich Informationen über Wikipedia zu besorgen, erläuterte Smith. Fotos könnten auch tabu sein, "und es gibt keinen Mangel an Bildern mit Bezug zu den Tiananmen-Protesten auf Wikipedia", fügte er hinzu.

AFP

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