10.43 Uhr: SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles hat für die von der großen Koalition geplanten Finanzhilfen des Bundes für Schulen geworben. In den Schulen Deutschlands sei das Thema Digitalisierung „wirklich dringend“, sagte die Parteivorsitzende der Sozialdemokraten am Mittwoch in der Haushaltsdebatte des Bundestags. „Wir haben das Geld, das ist da.“ Dafür brauche es aber eine Änderung des Grundgesetzes. Mit FDP und Grünen sei man dafür „in intensiven Beratungen“. Es müsse nun ermöglicht werden, dass der Bund die Schulen unterstützen dürfe.
Nahles lobte den Haushalt der großen Koalition für 2019. „Dieser Haushalt investiert in die richtigen Fragen, nämlich in Chancengleichheit, in Bildung“, sagte Nahles. Er sorge aber auch für Sicherheit - für soziale Sicherheit etwa bei Renten und in der Pflege, aber auch für einen handlungsfähigen Staat und neue Stellen bei der Bundespolizei.
10.31 Uhr: FDP-Chef Christian Lindner wirft der Bundesregierung eine unsolide Haushaltspolitik vor. „Baukindergeld, Mütterrente, Brückenteilzeit und, und, und - alles überwiegend konsumtive Ausgaben“, sagte Lindner am Mittwoch während der Haushaltsdebatte im Bundestag in Berlin. „Sie setzen keine Impulse dafür, den Etat zukünftig zu finanzieren, Sie schaffen Ansprüche, die den Etat zukünftig strangulieren werden.“
Lindner forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Innenminister Horst Seehofer (CSU) zudem indirekt zum Rücktritt auf. „2018 ist ein verlorenes Jahr. Bei der Wettbewerbsfähigkeit, bei der Bildung, der Digitalisierung, im Klimaschutz, bei der Dieselproblematik, der Einwanderung und Europa“, beklagte Lindner. „Frau Bundeskanzlerin und Herr Seehofer, Sie beide haben erkannt, dass Ihre Parteien Erneuerung brauchen. Was für Parteien richtig ist, das kann für das Land, das kann für die Bundesrepublik Deutschland nicht falsch sein. Und deshalb hoffen wir auf das neue Jahr.“
Wer Merkel beerben könnten, wird bereits eh schon CDU-intern verhandelt. Mögliche Nachfolger für den CDU-Vorsitz sind aktuell Friedrich Merz, Jens Spahn und Annegret Kramp-Karrenbauer. In der Rückschau erhielt aber zunächst Angela Merkel viel Lob im Tagesschau-Kommentar, der ihre Rede unter die Lupe nahm.
10.15 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den umstrittenen UN-Migrationspakt im Bundestag verteidigt. „Dieser Pakt für Migration, genauso wie der Pakt für Flüchtlinge, ist der richtige Antwortversuch, (...) globale Probleme auch international und miteinander zu lösen“, sagte die scheidende CDU-Vorsitzende am Mittwoch in der Generaldebatte zum Bundeshaushalt. Die Flüchtlingskrise habe gezeigt „wie wichtig es ist, Flucht aber auch Migration im Zusammenhang des internationalen Kontextes zu lösen und nicht zu glauben, irgendein Land könnte das alleine“.
Merkel sagte, dass der Pakt in „nationalem Interesse“ sei, weil er die Bedingungen auf der Welt für Flucht und Arbeitsmigration verbessern könne. Sie betonte aber auch, dass der Pakt nicht rechtlich bindend sei und nationale Gesetzgebung nicht berühre.
10.04 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel über den Unterschied zwischen Nationalismus und Patriotismus: „Das Schöne an der heutigen Zeit ist, dass es wieder richtige Gegensätze gibt. Und dass man einfach sagen muss, da gibt es auch keine Kompromisse. Entweder man gehört zu denen, die glauben, sie können alles alleine lösen und müssen nur an sich denken. Das ist Nationalismus in reinster Form. Das ist kein Patriotismus. Denn Patriotismus ist, wenn man im deutschen Interesse auch andere mit einbezieht und Win-Win-Situationen akzeptiert.“
9.55 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den rasanten digitalen Wandel als eine zentrale Herausforderung bezeichnet. Die Digitalisierung werde das Leben in allen Bereichen „tiefgreifend und qualitativ verändern“, sagte Merkel am Mittwoch bei der Generalaussprache im Bundestag. „Die Zeit drängt.“ Deutschland stehe in einem „wahnsinnigen globalen Wettbewerb“. Beim digitalen Wandel müsse der Mensch im Mittelpunkt stehen und nicht von der Technik beherrscht werden.
„Wir wollen wieder überall Weltklasse werden“, sagte die Kanzlerin zudem bezogen auf die digitale Infrastruktur und die Bedeutung von Investitionen in die Künstliche Intelligenz. Daneben müsse die digitale Verwaltung für die Bürger ausgebaut werden.
Merkel verwies außerdem auf wichtige Weichenstellungen der Regierung bei der Rente, in der Finanz- und Wohnungspolitik sowie bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
9.45 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel lässt mit einer Antwort auf die Rede von Alice Weidel nicht lange auf sich warten. Zuvor hatte die Fraktionschefin der Alternativen in ihrer Rede im Bundestag hautsächlich über das Thema Parteispenden gesprochen. Die Reaktion der Kanzlerin dazu: „Das Schöne an freiheitlichen Debatten ist, dass jeder über das spricht, was er für das Land für wichtig hält.“
9.33 Uhr: AfD-Fraktionschefin Alice Weidel hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine „Politik der Spaltung und Unvernunft“ vorgeworfen. Weidel sprach am Mittwoch bei der Generalaussprache im Bundestag von einem „Ausgabenwahn“ mit falschen Prioritäten. Die ökonomische Grundlage aber habe sich geändert, sagte Weidel mit Blick auf die eingetrübte Konjunktur. An Merkel gerichtet meinte sie: „Ihre Politik ignoriert konsequent die ökonomische Vernunft.“ Das halte auch die stärkste Volkswirtschaft auf Dauer nicht aus.
Weidel kritisierte außerdem, die Politik führe seit Jahren einen „Krieg“ gegen den Verbrennungsmotor. Sie gebe „obskuren“ Lobbyvereinen die Möglichkeit, ein Diesel-Fahrverbot nach dem anderen einzuklagen, sagte sie mit Blick auf die Deutsche Umwelthilfe.
Die AfD-Politikerin attackierte außerdem die Migrationspolitik: „Wir geben jedes Jahr Geld für den Kampf gegen rechts aus und andere Bevormundungen der Bürger - aber Frauen und Mädchen können sich ja abends gar nicht mehr alleine auf die Straße wagen aus Furcht vor Übergriffen von sogenannten Schutzsuchenden.“
Inzwischen wurde bekannt, dass die AfD-Politikerin ihren Wohnort in der Schweiz aufgeben will. Wie aktuell bekannt wurde, plant Alice Weidel wohl einen Umzug nach Berlin.
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