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Zapfenstreich für Ursula von der Leyen: Kommentar verärgert Zuschauer - „Bitte nicht quatschen, wenn ...“

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Auf Twitter gab es an der Kritik an der ARD-Übertragungen des großen Zapfenstreichs für von der Leyen.
Auf Twitter gab es an der Kritik an der ARD-Übertragungen des großen Zapfenstreichs für von der Leyen. © dpa / Bernd von Jutrczenka

Den Großen Zapfenstreich für Ursula von der Leyen haben viele Zuschauer im Fernsehen verfolgt. Für Beschwerden sorgte nur der Kommentator der ARD.

Update vom 16. August: Die Dunkelheit der Nacht hatte sich über den Bendlerblock in Berlin, dem Sitz des Bundesverteidigungsministeriums, gelegt. Erleuchtet wurde der Platz vor allem durch die vielen Fackeln, die von Soldaten der Bundeswehr getragen wurden. Der Anlass: der Große Zapfenstreich anlässlich der Verabschiedung von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. Die höchste militärische Zeremonie, bei der der Ablauf klar geregelt ist. Die ARD übertrug den feierlichen Akt live im Fernsehen - doch schon während der Sendung gab es Kritik auf Twitter.

Kern des Zapfenstreichs ist für viele die Aufführung der Musikstücke, die sich der Geehrte im Vorfeld selbst aussuchen darf (siehe unten). Das Stabsmusikkorps hatte es gerade mit einem der drei Stücke nicht unbedingt leicht. „Wind of Change“ von den Scorpions hielt einige Schwierigkeiten für die Militärmusiker bereit. Wer sich fragt, wie das legendäre Pfeifen zu Beginn des Songs umgesetzt wurde: es kam eine Trompete zum Einsatz.

Und statt der Leadgitarre gab es ein Saxophon-Solo. Doch gerade diese Stelle sorgte für Unmut bei einigen Usern auf Twitter. Just nachdem die ersten Noten des Solos erklungen sind, hört man Kommentator Oliver Köhr reden, zunächst erst leise, dann relativ laut. „Da spielt einer das Solo seines Lebens und es wird reingequatscht!“, schreibt ein User auf Twitter. Ein anderer: „Bitte nicht quatschen, wenn die Musik gespielt wird!“ Das Saxophon-Solo scheint einige Nutzer auf Twitter zu beschäftigen: „Muss man in das grandiose Saxophon-Solo unbedingt hineinkommentieren?“ Oder: „Aus der Rolle gefallen ist nur der Moderator.“

Allgemein fanden sich zum Zapfenstreich einige Tweets zur Übertragung. Viele der Tweets haben eine Kritik am Kommentar gemeinsam. 

Ein anderer User brachte gar die Frage nach einem anderen Kommentator auf - wenn auch sicherlich mit einem gewissen Augenzwinkern: „Warum kommentiert das nicht Peter Urban?“. Die Frage könnte sich auf den Eurovision Songcontest beziehen, den Peter Urban seit vielen Jahren in der ARD kommentiert. 

Sogar zum Griff zur Fernbedienung rieten einige: „Wen der Kommentator auf der ARD stört, am besten auf ntv gucken“, heißt es.`

Auch von der Leyen selbst äußerte sich auf Twitter zum Großen Zapfenstreich. Es sei besonderer Moment der Dankbarkeit und des Stolzes für sie gewesen, die Truppe und Annegret Kramp-Karrenbauer seien ein „gutes Team“. Auch über ihre neue Rolle verlor sie einige Worte: „Ich werde nun mit aller Kraft für Europa kämpfen. Für seine Werte Frieden, Menschenrechte, starke Demokratien und einen gesunden Planeten.“.

Großer Zapfenstreich: Ursula von der Leyen wählt einen echten Rock-Klassiker

Update vom 15. August, 22.00 Uhr: Die Bundeswehr hat die frühere Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) am Donnerstagabend mit einem Großen Zapfenstreich verabschiedet. Die Zeremonie ist die höchste Form militärischer Ehrerweisung deutscher Soldaten. Die neue Ministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte sie zur Würdigung ihrer Vorgängerin veranlasst.

Von der Leyen hatte ihr Amt Mitte Juli nach knapp sechs Jahren niedergelegt, nachdem das EU-Parlament sie als künftige Kommissionspräsidentin der EU bestätigt hatte. Nach 16 männlichen Amtsinhabern war von der Leyen die erste Frau an der Spitze des Verteidigungsministeriums gewesen.

Schauplatz des Zapfenstreichs am Abend war der Bendlerblock, der Berliner Dienstsitz des Verteidigungsministeriums. Die Zeremonie hat eine bis weit in die deutsche Militärgeschichte zurückreichende Tradition und folgt einer festgelegten Abfolge musikalischer und militärischer Elemente.

Das Zeremoniell entstand in seiner heutigen Form im frühen 19. Jahrhundert in der Zeit der Befreiungskriege, als das Ritual durch ein kurzes Abendlied und dann auch um ein Gebet ergänzt wurde. Der Große Zapfenstreich der Bundeswehr besteht heute aus dem "Locken" der Spielleute, dem Auftritt des Musikkorps und der berittenen Truppen, einem Gebet und der Nationalhymne.

Gespielt werden auch persönlich ausgewählte Musikstücke des Geehrten. Von der Leyens Wahl fiel dabei unter anderem auf den Hit "Wind of Change" der deutschen Rockband Scorpions.

Kritiker des Großen Zapfenstreichs sehen das militärische Zeremoniell in der unmittelbaren Tradition von preußischen Paraden und Hitlers Fackelzügen und sprechen von einem Symbol des preußischen und deutschen Militarismus.

AFP

Von der Leyen wählt einen Kult-Hit für Großen Zapfenstreich - „Eine große Ehre“ für berühmten Musiker

Update vom 15. August 2019, 12.25 Uhr: Nach dem großen Zapfenstreich heute Abend in Berlin (Übertragung Sonntagabend, 21.45 Uhr im Ersten), verlässt Ursula von der Leyen die Hauptstadt und wechselt nach Brüssel in das Amt der EU-Kommissionspräsidentin. Der große Zapfenstreich ist das höchste Zeremoniell der Bundeswehr, der abends mit Soldaten und Militärmusik abgehalten wird. Der Ablauf ist dabei klar geregelt. 

Unter anderem darf sich der Geehrte bis zu vier Lieder aussuchen, die dann nach dem Kommando „Serenade!“ gespielt werden. 

Bei von der Leyen fiel die Wahl unter anderem auf „Wind of Change“ von den Scorpions. Ein Lied, das für viele Deutsche mit der Wendezeit verknüpft ist. Geschrieben wurde die Kult-Ballade von Scorpions-Sänger Klaus Meine, die 1990 veröffentlicht und ein Jahr später zum Nummer-Eins-Hit in vielen Ländern wurde. 

Warum hat von der Leyen gerade dieses Lied gewählt? Sie habe das Lied sicher nicht gewählt, weil es der Hit einer Band ist, die wie sie aus der Region Hannover komme, sagt Meine bei Bild.de „Der Song hat immer noch eine tiefere Bedeutung - gerade für ihre neue Aufgabe an der Spitze der Europäischen Kommission“, so Meine. Und: „Es ist eine große Ehre“. Die Musiker der Bundeswehr würden sicher einen guten Job machen und „die Nummer cool rüberbringen“. 

Zudem werden die Bundeswehr-Musiker heute Abend „Ode an die Freude“ spielen. In einer Instrumentalfassung ist das Stück von Ludwig van Beethoven heute die Europahymne. Es ist nicht das erste Mal, dass dieses Stück bei einem Großen Zapfenstreich zum Einsatz kommt. Auch Helmut Kohl entschied sich unter anderem für das als Europahymne bekannte Stück. 

Beim Großen Zapfenstreich will Ursula von der Leyen Song einer deutschen Band

Erstmeldung: Berlin - Die frühere Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen wird am kommenden Donnerstag beim großen Zapfenstreich mit „Wind of Change“ von den Scorpions verabschiedet. Die künftige EU-Kommissarin wünschte sich vom Stabsmusikkorps der Bundeswehr den Hit aus der Wendezeit, wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Verteidigungsministerium erfuhr. Die Rockband Scorpions stammt aus von der Leyens Heimatregion Hannover.

Außerdem wird das Stabsmusikkorps bei der feierlichen Zeremonie am Bendlerblock die von Mozart vertonte mittelalterliche Hymne „Ave Verum“ und die Europahymne „Ode an die Freude“ aus der neunten Sinfonie Ludwig van Beethovens spielen.

Von der Leyen hatte vor drei Wochen ihr Ministeramt an die CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer übergeben, nachdem sie zur EU-Kommissionspräsidentin gewählt worden war. Ihr neues Amt soll sie am 1. November antreten.

Diese Songs wurden ihre Vorgänger beim Großen Zapfenstreich gespielt

Der Große Zapfenstreich ist das höchste militärische Zeremoniell der Bundeswehr, mit dem auch Bundeskanzler und Bundespräsidenten verabschiedet werden. Die Geehrten dürfen sich traditionell drei bis vier Lieder wünschen, die dann vom Stabsmusikkorps der Bundeswehr gespielt werden.

Von der Leyens Vorgänger Thomas de Maizières hatte sich für „Live is Live“ der österreichischen Popgruppe Opus entschieden. Der CSU-Politiker Karl-Theodor zu Guttenberg verabschiedete sich nach seinem Rücktritt als Verteidigungsminister wegen der Plagiats-Affäre 2011 mit dem Rock-Klassiker „Smoke on the Water“ von Deep Purple.

dpa

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