Schlimmstes Szenario wäre ein völliger Zusammenbruch des gesamten Flugverkehrs zwischen dem Vereinigten Königreich und der Europäischen Union. Wirtschaftliche Schäden in Millionenhöhe und tausende Passagiere, die an den Flughäfen stranden, wären die Folge. Laut dem Portal Flug-Verspaetet.de sei diese Möglichkeit jedoch sehr unwahrscheinlich.
Fluggesellschaften wie Ryanair, Easyjet und British Airways, aber auch deutsche Ferienflieger wie Tuifly und Condor rüsten sich dennoch, damit ihre Maschinen Ende März nicht am Boden bleiben müssen. "Wir müssen uns in einer Situation politischer Unsicherheit auf ein No-Deal-Szenario vorbereiten", sagt der Chef der Thomas Cook Airlines, Christoph Debus gegenüber der Deutschen Presseagentur.
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Falls es zu einem ungeregelten Brexit kommt, würde Großbritannien am 29. März 2019 aus der EU und dem gemeinsamen Flugmarkt ausscheiden. Britische Fluggesellschaften könnten ihr Recht verlieren, etwa von London nach Frankfurt oder Mallorca zu fliegen. Flüge innerhalb der EU wären für sie passé. Außer, der Politik gelingt noch eine Übergangsregelung. Schließlich müssten auch Flüge von EU-Fluglinien nach Großbritannien neu geregelt werden.
Einige Fluggesellschaften, wie beispielsweise Ryanair, haben eine Brexit-Klausel in ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen aufgenommen. Diese ermöglicht dem Billigflieger die Stornierung von Flügen, ohne dass er dafür haftbar gemacht werden kann. Laut Expertenmeinungen werde es allerdings höchstwahrscheinlich zu einer Einigung kommen und dieses Worst-Case-Szenario nicht eintreten.
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Das größte Risiko für den Luftverkehr bestehe darin, dass Großbritannien durch den Austritt aus der Europäischen Union ebenfalls das Open-Skies-Abkommen verlasse. Durch das Abkommen können Fluggesellschaften Verbindungen zwischen zwei Städten außerhalb ihres Heimatlandes anbieten. So kann beispielsweise easyJet, eine britische Airline, die Route Paris – Kopenhagen fliegen. Ein Brexit ohne Absprachen hätte zur Folge, dass Großbritannien mit jedem Mitgliedsstaat der EU gesondert Verhandlungen über Start- und Landerechte aufnehmen müsste.
In einem Punkt herrscht bereits jetzt Klarheit: Mit den USA, die ebenfalls Teils des Open-Skies-Abkommens sind, wurde in den vergangenen Wochen eine Vereinbarung getroffen, sodass Flüge zwischen Großbritannien und den USA unabhängig vom Ablauf des Brexits ungehindert stattfinden können.
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sca