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"Ich weiß, wie man jemanden umbringt": So geht eine Stewardess gegen Passagiere vor

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Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter haben einen harten Job. (Symbolbild)
Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter haben einen harten Job. (Symbolbild) © picture alliance / Caroline Seidel/dpa

Haben Sie eine Flugbegleiterin je herablassend behandelt? Schwerer Fehler. Und schlichtweg nicht in Ordnung, wie eine Flugbegleiterin eindrucksvoll schildert.

Es gibt einige Dinge, die Sie einer Flugbegleiterin niemals sagen sollten. Zum Beispiel, dass sie "nur eine Flugbegleiterin" ist. Denn der Job erfordert eine Menge Fähigkeiten, Geduld und Weitblick.

Trotzdem kommt es häufig vor, dass Flugbegleiter von Passagieren blöd angeredet oder in ihrer Position respektlos behandelt werden. So auch bei diesem Beispiel: Ein Passagier sagte zu einer Mitarbeiterin der Crew, sie sei ja "nur eine Flugbegleiterin" - und provozierte damit eine umfangreiche Antwort der Stewardess, die daraufhin im Netz die große Runde machte.

Stewardess kontert respektlosen Passagier

Das Online-Magazin Forbes berichtete bereits vor einiger Zeit über einen Facebook-Beitrag einer Flugbegleiterin, die ihrem Ärger über einen respektlosen Passagier Luft machte. Sie schrieb darin Folgendes: "Sehr geehrter Passagier in 5A, gestern, als ich Sie nicht vor die Maschine kommen ließ, weil die Piloten gerade aus dem Cockpit kamen, haben Sie mir mitgeteilt, dass ich 'nur eine Flugbegleiterin bin'. Ich hatte etwas Zeit, um darüber nachzudenken und habe beschlossen, Sie über einige Fakten zu dieser Flugbegleiterin zu informieren."

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Dann legte die Frau richtig los: "Lassen Sie uns zunächst mein Training und meine Anforderungen für diesen Job analysieren. Ich weiß, wie man Feuer bekämpft, während man sich 10.000 Meter in der Luft befindet; ich kann eine Herz-Lungen-Massage durchführen, Erste Hilfe leisten, bis zum Einsetzen eines Infusionsbehälters. Ich weiß, wie ich Waffen identifiziere, weiß, wie man Bomben erkennt und sie dann an einen Ort im Flugzeug schafft, an dem hoffentlich der geringste Schaden entsteht, wenn sie hochgehen. Ich bin erfahren in grundlegenden Überlebensfähigkeiten an Land und im Wasser; ich weiß, wie man Menschen entwaffnet; ich weiß, wie man jemanden umbringt, wenn es sein muss; wie man ein Flugzeug für eine Notlandung vorbereitet, damit jeder an Bord die besten Überlebenschancen hat, und wie man dann das Flugzeug in weniger als 60 Sekunden evakuiert."

Doch damit hat die Flugbegleiterin noch nicht genug erzählt. Weiter schreibt sie: "Während ich immer lächle, wurde mir beigebracht, wie man mit Menschen aus vielen verschiedenen Kulturen umgeht, Menschen, die verärgert sind, und Menschen, die geradezu unhöflich sind. Ich habe eine hervorragende Ausbildung für all diese Dinge erhalten und muss jedes Jahr eine Auffrischungsschulung machen und mir neue Kompetenzen aneignen." 

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Krasse Erfahrungen: Das hat die Flugbegleiterin bereits erlebt

Weiter ging die Stewardess darauf ein, welche Erfahrungen sie in ihrem Job bereits gemacht hat: "Ich habe die Hand einer trauernden Mutter gehalten, die durch das Land flog, um ihren 21-jährigen Sohn zu beerdigen. Ich habe meine private Kleidung einem Passagier gegeben, der sich übergeben hatte, obwohl ich nichts anderes anzuziehen hatte. [...] Ich habe Babys festgehalten, während ihre Eltern auf die Toilette gegangen sind. Ich wurde angeschrien, weil jemand nicht genau das Essen bekommen hat, das er wollte. Ich habe ein Flugzeug für eine Notlandung vorbereitet und während Sie mit mir darüber stritten, dass Sie Ihren Computer nicht ausschalten wollen, hoffte ich, ich würde meine Kinder noch einmal sehen. Ich stand mit Tränen in den Augen in der Tür eines Flugzeugs, während die Überreste eines US-Soldaten in einen Sarg mit einer Flagge gesenkt wurden. Ich hatte die Ehre, mit US-Truppen in ausländische Einsatzgebiete zu fliegen. Ich habe den Weihnachtstag mit meiner Familie verpasst, damit Sie zu Ihrer Familie gelangen konnten. Mein Arbeitsplan ändert sich ständig, und manchmal komme ich fünf bis sechs Tage ohne richtigen Schlaf aus."

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Zudem habe sie die Ereignisse des 11. Septembers mit Entsetzen beobachtet. Sie habe Angst gehabt, zur Arbeit zurückzukehren, aber habe ihrem Kind versichert, dass sie nach Hause kommen würde. "Ich habe einen Mann sterben sehen, weil die von uns durchgeführte Herz-Lungen-Massage nicht anschlug", schreibt sie weiter.

Abschließend fasst die Flugbegleiterin zusammen: "Sie sollten wissen, dass ich meinen Job liebe, und ich mich dafür entschieden habe. Ich habe einen Hochschulabschluss, bin Mutter, Großmutter, Freundin, Mensch. Wenn Sie mich also das nächste Mal ansehen und denken: 'Nur eine Flugbegleiterin': Ich hoffe, Sie erinnern sich dann daran, wer trainiert und bereit ist, Sie aus einem abgestürzten Flugzeug zu befreien, Sie vor Entführern zu schützen, bei Bedarf Reanimationsmaßnahmen durchzuführen und - im einfachsten Teil meines Jobs - Ihnen Essen und Getränke zu servieren."

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sca

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