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Keine Entschädigungen für Fluggäste: Ryanair wegen Streiks verklagt

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Die Nachwirkungen des Ryanair-Streiks dauern an.
Die Nachwirkungen des Ryanair-Streiks dauern an. © Virginie Lefour / dpa

Das Fluggastrechteportal Flightright hat am 14. August 2018 vor dem Landgericht Frankfurt am Main Klage gegen die irische Billigfluggesellschaft Ryanair eingereicht.

Anlass für die Klage sind die Streiks des deutschen Ryanair-Personals vergangene Woche. Die Airline verkündete mehrfach öffentlich, dass die jüngsten Streiks des eigenen Personals kein außergewöhnlicher Umstand seien und sie sämtliche Entschädigungsansprüche ablehne.

Entschädigungen für Flugausfall - ist Ryanair dazu verpflichtet?

Die Haltung sei für Flightright nicht nachvollziehbar, wie es von Seiten des Unternehmens heißt. Aus diesem Grund habe das Fluggastrechteportal Klage vor dem Frankfurter Landgericht gegen die Airline eingereicht. Dieser Schritt soll eindeutige Rechtsklarheit schaffen und die Rechte der zahlreichen betroffenen Ryanair-Kunden stärken.

Nach Meinung von Flightright berufe sich Ryanair auf eine nicht mehr haltbare Rechtsprechung. Nachdem der Europäische Gerichtshof im April 2018 entschieden hatte, dass Airlines auch bei Streiks zahlen müssen, vorausgesetzt der Streik kommt aus der Einflusssphäre der Airline, können aus Sicht von Flightright keine Zweifel bestehen, dass Ryanair hier verpflichtet sei, seinen Kunden Entschädigungen für den Flugausfall zu zahlen.

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Ryanair habe öffentlich mitgeteilt, dass sie ihre Kunden nach der EU-Fluggastrechteverordnung 261/2004 konsequent nicht entschädigen wollen. Diese Haltung sei verbraucherunfreundlich und gängige Praxis bei Ryanair. So sollten möglichst viele Passagiere mit den gesetzlich vorgeschriebenen Umbuchungen und Ticketpreiserstattungen abgespeist und vorsorglich davon abgehalten werden, die ihnen zustehenden Entschädigungsansprüche einzufordern.

"Wir kämpfen dafür, dass Fluggäste zu ihrem Recht kommen und sich nicht von Ryanairs einseitigen Rechtsansichten entmutigen lassen. Denn für uns ist ganz klar: Ryanair hat durch jahrelanges Lohndumping und Salamitaktik bei Gesprächen mit den Gewerkschaften einen solchen Streik heraufbeschworen. Der Streik ist hausgemacht und war die logische Konsequenz von Ryanairs fragwürdiger Personalpolitik", so Oskar de Felice, Rechtsexperte bei Flightright.

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sca

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