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Mallorca öffnet Clubs und Discos - jedoch mit dieser massiven Einschränkung

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Megapark in S'Arenal auf Mallorca.
Megapark in S'Arenal auf Mallorca. © picture alliance/Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Nachtclubs und Diskotheken in Spanien werden seit dem 8. Juni 2020 wieder geöffnet. Es gibt jedoch eine große Einschränkung für Besucher.

Update vom 09. Juni 2020, 10.30 Uhr: Spanische Clubs öffnen - doch mit einem Verbot

Clubs und Bars Spaniens haben seit 8. Juni geöffnet. Doch statt das Tanzbein zu schwingen, müssen Gäste nun sitzen, wo eigentlich die Party abgeht. Denn eine vom spanischen Gesundheitsministerium veröffentlichte Verordnung besagt, dass auf Tanzflächen nun Tische und Stühle stehen müssen. Zudem muss auch hier der Abstand von zwei Meter eingehalten werden.

Clubs und Diskotheken müssen zudem ihre Kapazität um zwei Drittel herunterfahren. Terrassen dürften jedoch geöffnet und der Platz zur Bewirtung dadurch erweitert werden, wie das Portal The Mirror berichtete. Hier wird aus den Maßnahmen wie folgt zitiert: "Wenn in den Räumlichkeiten ein Platz für eine Tanzfläche oder Ähnliches vorhanden ist, kann dieser zum Aufstellen von Tischen oder Tischgruppen genutzt werden, jedoch steht dieser Platz nicht für die übliche Nutzung zur Verfügung."

Update vom 09. Juni 2020, 9.30 Uhr: Mallorca will erste deutsche Urlauber schon ab 15. Juni empfangen

Nach dem Abflauen der Corona-Krise sollen deutsche Touristen als erste ausländische Urlauber ab Montag wieder nach Spanien einreisen dürfen. Zunächst nur 6000 von ihnen und auch nur nach Mallorca und andere Baleareninseln, berichteten spanische Medien unter Berufung auf die Behördenkreise. Deutschland sei ausgewählt worden, weil die epidemiologische Lage dort sehr gut und ähnlich wie auf den Balearen sei, hieß es. Eine zweiwöchige Quarantäne wie zurzeit noch für alle aus dem Ausland nach Spanien Einreisende vorgeschrieben, solle es auf den Balearen nicht geben. Individualtourismus ist nach diesen Informationen zunächst nicht vorgesehen.

Ganz Spanien, das von der Corona-Krise besonders hart getroffen worden war, will sich erst gut zwei Wochen später für ausländische Touristen öffnen. Das Pilotprojekt auf den Balearen soll den Angaben zufolge dazu dienen, den Ernstfall - den erwarteten Touristenansturm nach Öffnung der Grenzen am 1. Juli - zu proben. Man wolle prüfen, ob die Sicherheitsvorkehrungen unter anderem an den Flughäfen und in den Hotels funktionieren, hieß es. Einzelheiten wolle die Regionalpräsidentin Touristen Francina Armengol am Dienstag bekanntgeben, hieß es.

Eine Kellnerin bedient die Kunden auf der Terrasse des Restaurants "The Beach Club" am Strand von Paguera auf der spanischen Insel Mallorca.
Eine Kellnerin bedient die Kunden auf der Terrasse des Restaurants "The Beach Club" am Strand von Paguera auf der spanischen Insel Mallorca. © picture alliance/Clara Margais/dpa

Geplant worden sei das Pilotprojekt von der Balearen-Regierung zusammen mit vier örtlichen Hotelketten, berichtete die "Mallorca Zeitung". Auf deutscher Seite seien die Reiseveranstalter TUI, DER Touristik und Schauinsland Reisen beteiligt. Auf Mallorca sollten die deutschen Urlauber an der Playa de Palma und in der Bucht von Alcúdia untergebracht werden. Die Zeitung berichtete, dass es unter Einheimischen Proteste wegen des Pilotprojekts gegeben habe. Teile der dort lebenden Bevölkerung hätten Angst um ihre Gesundheit.

Mallorca, des Deutschen liebste Insel, soll in der zweiten Juni-Hälfte 4000 der Touristen empfangen. Je eintausend Besucher sollen nach Menorca sowie auf die Pityusen (Ibiza und Formentera) kommen. Den Berichten zufolge verhandeln auch die Kanaren mit Madrid über ein ähnliches Pilotprojekt. Bei diesen Gesprächen sei am Montag aber noch keine Entscheidung gefallen, weil die Kanaren "höhere Sicherheitsanforderungen" gestellt hätten, darunter Coronavirus-Tests für alle Besucher, berichtete "El País".

Lesen Sie hier: Urlaub in beliebten Reiseländern: Ab wann können Deutsche an welche Orte verreisen?

Update vom 03. Juni 2020: Mallorca-Urlaub vielleicht schon ab dem 22. Juni möglich

Vor rund einer Woche kündigte der spanische Regierungschef Pedro Sánchez an, dass sein Land die Grenzen für Touristen ab dem 1. Juli wieder öffnen will. Tatsächlich hoffen die Behörden aber, schon ab dem 22. Juni die Einreisebeschränkungen für die Balearen und Kanaren zu lockern. Im Rahmen eines Pilotprojekts sollen Urlauber aus Deutschland, Frankreich und den skandinavischen Ländern die Inseln wieder besuchen können, wie ein Ministeriumssprecher der Nachrichtenagentur AFP sagte.

Das spanische Parlament dürfte am Mittwoch (3. Juni) zum letzten Mal einer zweiwöchigen Verlängerung des Alarmzustandes bis zum 21. Juni zustimmen. Danach würden aller Wahrscheinlichkeit nach auch die Quarantäne-Bestimmungen für Urlauber aus dem Ausland entfallen, wie die Mallorca Zeitung schreibt.

Update vom 28. Mai 2020: Söder hält Einhalten von Abstandsregeln am Ballermann schwer vorstellbar

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) lässt angesichts der Corona-Pandemie wenig Hoffnung auf Sommerurlaub an überfüllten Touri-Hotspots. "Es ist schwer vorstellbar, wie man am Ballermann Hygiene- und Abstandsregeln richtig einhalten kann", sagte Söder der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" mit Blick auf die beliebte Baleareninsel Mallorca. Vernunft und Lebensfreude seien aber kein Widerspruch. "Und gerade dieses Jahr ist dann eben ein anderes Urlaubsjahr als sonst."

Söder mahnte auch beim Urlaub zur Vorsicht und warnte vor einem zweiten "Lockdown". "Wir sehen doch an einzelnen Beispielen in diesen Tagen, wie schnell wieder hundert Neuinfektionen entstehen können." Vorsicht müsse daher oberste Priorität bleiben.

Sängerin Mia Julia am Ballermann.
Sängerin Mia Julia am Ballermann. © picture alliance/Clara Margais/dpa

Update vom 27. Mai 2020: Kanarische Inseln - Internationale Flüge ab 1. Juli

Die Kanarischen Inseln führen den Weg zur sicheren Wiedereröffnung für den Tourismus weiter an: Ab 1. Juli 2020 sollen die großen Flughäfen der Kanaren – Teneriffa Sur, Lanzarote, Gran Canaria und Fuerteventura – wieder für internationale Flüge öffnen.

Mit einem Feldversuch setzen die Kanaren nun noch ein weiteres Zeichen: Die Insulaner sind unter den ersten Testern der neuen "Corona-Tracing App" mit dem Ziel, Kontaktpersonen zu ermitteln. Die Verantwortlichen erhoffen sich dadurch, das Virus einzudämmen und den Tourismus zu reaktiveren. Neben der Errichtung eines spezialisierten Forschungszentrums in enger Kooperation mit der Welttourismusorganisation (UNWTO), und der Durchführung des ersten Covid-19 freien Ferienflugs ist dies eine weitere Maßnahme zur Rückkehr in eine "neue Normalität".

Teneriffa: Gäste im Restaurant des Hotels Costa Adeje Palace.
Teneriffa: Gäste im Restaurant des Hotels Costa Adeje Palace. © picture alliance/Lehtikuva/dpa

Yaiza Castilla, Ministerin für Tourismus, Industrie und Handel der Kanarischen Inseln, betont: "Die Kanarischen Inseln sind von der spanischen Regierung als erstes spanisches Gebiet ausgewählt worden, die neue Covid-19 App zur Kontaktverfolgung zu testen. Dies bestätigt uns darin, dass der Archipel bestens darauf vorbereitet ist, sich wieder sicher für Touristen zu öffnen."

Federführend an der Umsetzung der App beteiligt ist die spanische Informatikerin Carmela Troncoso von der Universität Polytechnic University of Lausanne, Schweiz. Die App setzt auf die DP-3T (Decentralized Privacy-Preserving Proximity Tracing) Variante. Dabei bedient sie sich der Schnittstellen zwischen den einzelnen Komponenten: Verschiedene Systeme und Techniken arbeiten effizient zusammen um Daten so unabhängig voneinander zu verarbeiten und zusammenzuführen. Die Informationen werden den Benutzern dann ohne gesonderte Systemabsprache nahtlos zur Verfügung gestellt.

"Die Kanarischen Inseln sind aufgrund der Bedeutung des Tourismussektors das ideale Testgebiet, damit sich die Touristen in unserem Land sicher fühlen, und sie sind ideal, weil sie eine Regionalregierung haben, die sich sehr für eine sichere Deeskalation einsetzt", so Nadia Calviño, die dritte Vizepräsidentin der spanischen Regierung und Ministerin für Wirtschaft und digitale Transformation. Im Falle der Corona-Tracing App einigten sich die EU-Länder darauf, die Schnittstellen über die jeweiligen Staatsgrenzen hinweg zu ermöglichen. So werden zukünftig Touristenströme besser auf mögliche Gefahrenherde für ein weiteres Anschwellen der Corona-Pandemie kontrolliert. Gleichzeitig erhöht sie die Sicherheit für Bewohner und Besucher der Kanarischen Inseln und signalisiert so einen weiteren Schritt in die neue Normalität im Tourismus.

Mallorca-Urlaub soll im Sommmer 2020 möglich sein.
Mallorca-Urlaub soll im Sommmer 2020 möglich sein. © picture alliance/Clara Margais/dpa

Update vom 26. Mai 2020: TUI-Chef zu Spanien-Urlaub - "Jetzt können wir Urlaub für Mallorca planen"

Spaniens Premier Pedro Sánchez will ab Juli den Tourismus im Land wieder ermöglichen. In der Reisebranche stößt dies auf positiven Zuspruch. "Jetzt können wir den Urlaub für Mallorca, das spanische Festland und die Kanaren planen und unseren Kunden ein Angebot machen", zitierte die Mallorca-Zeitung Tui-Vorstandsvorsitzender Fritz Joussen. "Millionen Urlauber haben die Sicherheit, dass Sommerurlaub in Spanien in den Schulferien möglich ist. Nach Griechenland, Zypern, Kroatien und Bulgarien hat jetzt auch Spanien Klarheit geschaffen für den Beginn der Feriensaison."

Tourismus auf Mallorca.
Tourismus auf Mallorca. © picture alliance/Clara Margais/dpa

Neu entstehende Sandstrände, Beachregeln und Rettungsschwimmer mit Maske

Der deutsche Gesundheitsminister äußerte sich kürzlich gegenüber dem Sender n-tv sehr positiv zur Möglichkeit, den Sommerurlaub auf Mallorca zu verbringen, wie das Portal Fincallorca berichtete. Statt Ballermann setzt Jens Spahn auf Finca-Ferien oder Urlaub in Hotels mit entsprechenden Regelungen bei Hygiene und Abstand. Während die Regierungen den genauen Plan für Sommerurlauber noch ausarbeiten, geht das Inselleben weiter.

Die Natur formt Mallorcas Strände neu: Mit zu den beliebtesten Zielen auf der Insel zählen definitiv die Strände Mallorcas. Nun schafft die Natur ganz ohne Hilfe einen weiteren Sandstrand bei Portocolom im Osten der Insel. Das Meer spült hier viel Sand an Land, den es andernorts wegträgt – für Urlauber entsteht damit ein ganz neuer Strandabschnitt. Ein Blick nach Cala Millor zeigt ein ähnliches Phänomen. Im Januar 2020 hatte ein Sturmtief das Meeresufer verwüstet und den Sand weggespült. Nun bringt das Meer ihn von alleine zurück. Unterstützung zur Erhaltung des Strandes planen die Mallorquiner in Port de Sóller. Schweres Gerät soll hier Steine aufschichten um den Damm zu vergrößern und zu verbreitern.

Die neuen Strandregeln: Auch an anderer Stelle setzt die Natur ihre Verjüngungskur fort. Das Meerwasser ist aktuell extrem sauber und lädt zum Planschen und Schwimmen ein. Wichtig für Strandbesucher sind insbesondere die neuen Strandregeln, die voraussichtlich schon im Juni in Kraft treten. Auch hier gilt für alle Besucher das Gebot des Abstandhaltens. Zwei Meter sind das Mindestmaß zwischen Liegestühlen oder Handtüchern, Gruppen werden auf maximal zehn Personen begrenzt. Da jedoch an vielen Küstenabschnitten ein Wind weht, bedarf es wohl noch mehr Distanz zum Strandnachbarn. Nur dann genießen die Sonnenanbeter ohne Risiko die mediterrane Luft – diese ist dank aktuell deutlich weniger Luftverschmutzung noch frischer. Eine weitere Regelung: Vermutlich werden die Vorgaben der Inselregierung Sport am Strand verbieten. Das Motto für die Sommersaison 2020 lautet also "faul auf der Haut liegen".

Rettungsschwimmer mit Mund-Nasen-Bedeckung: Beim Thema Sicherheit am Strand denken die Balearen alle betroffenen Bereiche durch. In speziellen Schulungen erfahren auch die Rettungsschwimmer alle neuen Regeln. Im Fokus stehen der eigene Schutz, sowie das korrekte Handeln bei Einsätzen. Neben Einweg-Handschuhen gehört voraussichtlich das Tragen eines Mundschutzes plus eines Schutzvisiers zur neuen Uniform. Zudem kommt den Lifeguards auch eine neue Rolle zu. Zusammen mit der örtlichen Polizei kontrollieren sie unter Wahrung des Abstands sämtliche Unternehmungen der Badegäste am Strand. Frühaufsteher im Vorteil Aufgrund des Distanz-Gebots füllen sich 2020 die Strände schneller als bislang. Daher überlegen die Verantwortlichen gerade, eine Maximalzahl von Besuchern pro Strand einzuführen. Wer auf Nummer sicher gehen und Warteschlangen am Ufer vermeiden will, kommt am bestens schon in der Früh. Abgesehen davon, dass Besucher dann auch sicher noch einen Platz bekommen, profitieren sie dann auch davon, dass morgens wahrscheinlich auch Spaziergänge am Meeresufer zulässig sein werden.

Wohnen am Strand: Wer ungern früh aufsteht, sucht sich am einfachsten eine Unterkunft in direkter Strandnähe. So ist es nur ein kurzer Fußweg bis zum Sprung ins Meer. Für Social Distancing eignen sich am besten Ferienwohnungen oder Fincas am Meer. So haben Reisende auch im Urlaub die volle Kontrolle, wer mit ihnen im selben Haus wohnt und müssen in der Ferienunterkunft weder besondere Corona-Regeln beachten noch einen Mundschutz tragen. Voraussichtlich ab Juli 2020 stehen die Fincas wieder für ausländische Feriengäste bereit.

Update vom 25. Mai 2020: Mallorca und andere Regionen Spaniens öffnen wieder die Strände

"Vamos a la playa!" - "Auf zum Strand!", dürfen die Spanier jetzt im Sinne des alten, auch in Deutschland vielgehörten Sommerhits von 1983 wieder rufen - oder singen. Nach einer mehr als zweimonatigen Zwangsschließung wegen der Corona-Pandemie werden am Montag auf Mallorca, den restlichen Balearen-Inseln, den Kanaren und auch in zahlreichen Küstenregionen des Landes alle Strände wieder geöffnet. Rund 14 Millionen Menschen dürfen sich dann wieder am Strand sonnen und auch im Meer baden.

In den Genuss kommen aber lediglich die Bewohner jener Provinzen, die die Auflagen zum Eintritt in die sogenannte "Phase 2" des Exitplans der Zentralregierung erfüllen. Bisher, in "Phase 1", durfte man zum Beispiel auf Mallorca am Strand nur spazieren gehen oder Sport treiben. Die Bewohner einiger Küstenregionen, wie etwa in Barcelona, kommen derweil am Montag erst in diese "Phase 1".

Die Wiedereröffnung der Playas findet ohne Touristen statt - keine ausländischen, aber auch keine inländischen. Erst nach dem für Ende Juni vorgesehenen Abschluss der Deeskalations-Stufe 3, der vierten und letzten Phase des Exitplans (es gab auch eine „Phase 0“), werden die Spanier ihre Provinz verlassen dürfen. Am Wochenende kündigte Ministerpräsident Pedro Sánchez für Juli die Grenzöffnung für ausländische Besucher an. "Es wird eine Sommersaison geben", und zwar „unter sicheren Bedingungen", versicherte er.

Die Wiedereröffnung der Playas nur für lokale Besucher gilt als erster Test für den Sommer. Der Gesundheitsbehörden bestätigten am Wochenende, dass die Gemeinden für die Festlegung der speziellen Regeln für den Besuch ihrer Strände zuständig seien. Die Corona-Grundbestimmungen, etwa ein Sicherheitsabstand von mindestens zwei Metern zwischen Handtüchern und Sonnenschirmen, seien aber einzuhalten. Zudem dürfen Gruppen maximal aus 15 Personen bestehen.

Die nordwestspanische Stadt Vigo will am Strand Bereiche von acht mal acht Metern für Gruppen von bis zu sechs Badegästen markieren. Die meisten Küstengemeinden im Corona-Hotspot Spanien hatten bis zum Wochenende aber noch keine eigenen Pläne ausgearbeitet. Das galt unter anderem für die Mallorca-Hauptstadt Palma. Bürgermeister José Hila, der auch für die Playa de Palma samt "Ballermann" zuständig ist, sagte, er vertraue den Bürgern. Spezielle Sicherheitsmaßnahmen sind seiner Meinung nach nicht nötig. Doch er warnte: Sollte es Verstöße geben, werde man "andere Maßnahmen" ergreifen.

Die Playa de Amadores auf Gran Canaria/Spanien.
Die Playa de Amadores auf Gran Canaria/Spanien. © picture alliance / dpa

Update vom 18. Mai 2020: Die Kanarischen Inseln laden zu einem virtuellen Besuch

Ab Herbst möchten die Kanarischen Inseln wieder internationale Gäste begrüßen. Für alle, die es schon jetzt nicht mehr erwarten können, das Insel-Archipel im Atlantik wiederzusehen, laden die Kanaren zu einem virtuellen Besuch ein. Denn nur weil es momentan physisch nicht möglich ist, in ein Flugzeug zu steigen, bedeutet das nicht, dass man die Welt nicht trotzdem genießen kann. Die Ruhe und Stille des Archipels laden dazu ein, von der Couch aus abzuschalten und neue Energie zu tanken. Eine Reise zu zehn wunderschönen Orten:

Teide-Nationalpark - Teneriffa: Der zum UNESCO-Welterbe gehörende Teide-Nationalpark ist der meistbesuchte Park in Europa und besitzt mit dem Pico del Teide, der 3.718 Meter über dem Meeresspiegel misst, den höchsten Berg Spaniens. Diese einzigartige Landschaft mit Kratern, Vulkanen und Flüssen aus versteinerter Lava sollte jeder Teneriffa-Besucher einmal gesehen haben.

Loro Parque - Teneriffa: Der internationale Ruf des Loro Parque rührt von seiner beeindruckenden Papageienkollektion, die mehr als 300 Arten umfasst und weltweit einzigartig ist. Die Loro Parque Stiftung setzt sich auf der ganzen Welt für den Schutz und die Erhaltung von bedrohten Tierarten, vor allem Papageien, ein. Gerade jetzt lohnt es sich, den Loro Parque bei einer 360-Grad-Tour zu besichtigen, denn die Besucher haben den Park momentan ganz für sich.

Casa de Colón - Gran Canaria: Die Casa de Colón ist eines der wichtigsten Gebäude von Las Palmas de Gran Canaria, diente es doch als Unterkunft von Christoph Kolumbus, wann immer dieser auf seinen Reisen nach Amerika Station auf Gran Canaria machte. In diesem im Kolonialstil erbauten Herrenhaus sind präkolumbianische Artefakte, Schiffsmodelle, eine Nachbildung einer Kabine von La Niña, Navigationsinstrumente sowie viele andere Karten und Pläne, die mit den Reisen des berühmten Seefahrers in Zusammenhang stehen, zu sehen. Auf der virtuellen Tour lernen Besucher mehr über die Geschichte der Kanarischen Inseln und ihrer Beziehung zu Amerika.

Playa de Maspalomas - Gran Canaria: Im Süden der Insel Gran Canaria und umgeben von der wunderschönen Landschaft des Naturschutzgebietes Dunas de Maspalomas liegt der Strand von Maspalomas: ein fast drei Kilometer langer gelber Sandstrand mit wenig Wellengang, der perfekte Urlaubsort für die ganze Familie. Bei einem virtuellen Spaziergang können Besucher die sich ständig wandelnde Dünenlandschaft vor dem Hintergrund des imposanten Leuchtturms bestaunen.

Caldera Blanca - Lanzarote: Auf Lanzarote gibt es Hunderte von Vulkanen. Die Schönheit des weißen Sandkorridors, der Lanzarote von den Dünen von Famara bis nach Tías durchquert, kann per Satellit in vollem Umfang wahrgenommen werden. Lohnenswert ist auch die Erkundung des großen Kraters der Caldera Blanca, der sich im Nationalpark Timanfaya befindet, eines der malerischsten Spektakel der Kanarischen Inseln. Noch nie war die Vogelperspektive von Google Earth so nützlich wie jetzt!

Corralejo - Fuerteventura: Corralejo liegt im Norden von Fuerteventura und ist eine moderne, dynamische Stadt. Das maritime Ambiente seiner urigen Altstadt lädt dazu ein, nach Lust und Laune umherzustreifen. Kristallklares Wasser, feiner Sand, ausreichend Sonne und ein breites Angebot an Wassersportarten wie Surfen oder Kitesurfen machen Corralejo zu einem beliebten Ferienort, der sich auch in diesen Zeiten zumindest virtuell besuchen lässt.

La Isla Bonita - La Palma: La Palma wird zu Recht als “La Isla Bonita” bezeichnet, sowohl wegen ihrer erstaunlichen Landschaften und der dichten Wälder, als auch wegen ihrer einzigartigen Strände und des sternenklaren Himmels. Die einheimischen Tier- und Pflanzenarten inspirieren ihre Besucher dazu, jeden Winkel dieser Insel zu erkunden, die 2002 zum Weltbiosphärenreservat erklärt wurde.

Garajonay-Nationalpark - La Gomera: Der größte Reichtum der Insel La Gomera sind ihre üppigen und intensiv grünen Lorbeerwälder, die das zerklüftete Inselinnere bevölkern. Diese Vegetationsform, die vor Millionen Jahren weite Teile der Welt bedeckte, ist heute nur noch an wenigen Orten des Planeten zu finden, darunter die Kanarischen Inseln. Eine der zusammenhängendsten Waldflächen findet sich in dem fast 4.000 Hektar großen Nationalpark Garajonay, einem wahren Naturparadies mit unzähligen Schluchten, Quellen und zerklüfteten Berghängen. Wanderschuhe schnüren und Computer an!

La Maceta - El Hierro: Das Naturschwimmbad La Maceta, im El Golfo- Tal gelegen, bietet alles, was nötig ist, damit die Kombination aus Sonne, Lava und Meer ein pures Vergnügen ergibt. La Maceta liegt im Norden der Insel. Seine verschieden großen Becken liegen vor Wellengang geschützt und sind inselweit eine Referenz für diese Art von Badeanlagen.

Die achte Insel - La Graciosa: Das kleine Eiland, das nur 29 Quadratkilometer groß ist und lediglich 750 Einwohner hat, liegt sieben Kilometer von Lanzarote entfernt und gilt als echter Geheimtipp. Urlaubern bietet die Insel eine seltene und faszinierende Landschaft mit abgelegenen Stränden, die eingekesselt sind von schwarzen, vulkanischen Felsen, Sanddünen, Küstenwegen und dem endlos erscheinenden Atlantik. Die vielfältige Natur lässt sich am besten zu Fuß, mit dem Rad oder in einem Taxi-Jeep erkunden, denn La Graciosa ist noch gänzlich unerschlossen und komplett frei von Asphalt.

Update vom 15. Mai 2020: Kanaren und Balearen fordern Grenzöffnung - "Bald werden auch viele den Hungertod sterben"

Ana Oramas, Vertreterin des Bündnisses Kanarische Koalition im Madrider Parlament, übt scharfe Kritik an den Corona-Maßnahmen der spanischen Regierung. Sie ist der Meinung, dass die Grenzen so schnell wie möglich wieder geöffnet werden müssen. Insbesondere für die Bewohner der Kanaren und der Balearen sei es lebenswichtig, den Tourismus anzukurbeln: "Wir müssen die Märkte wieder öffnen. Leider sind (in Spanien wegen Covid-19) fast 30.000 Menschen gestorben, aber bald werden auch viele den Hungertod sterben", warnte die Politikern am am 14. Mai 2020.

Sie schlug laut der dpa vor, "sichere touristische Korridore" zu schaffen. Das bedeutet, dass vorerst nur Touristen die Inseln besuchen sollten, die aus Ländern mit einer niedrigeren Zahl an Corona-Infektionen stammen. Auch die balearische Regionalpräsidentin Francina Armengol wendete sich am Donnerstag mit einem Appell an Madrid: Sie hofft auf eine Subventionierung des nationalen Tourismus, um Verluste auszugleichen, die insbesondere durch ein Ausbleiben von britischen und deutschen Touristen entstehen.

In den letzten Tagen ergriff Madrid einige Maßnahmen, die das Problem für die Tourismusbranche verschlimmern könnten. Einzelne Politiker sehen beispielsweise die Verhängung einer zweiwöchigen Pflicht-Quarantäne für Einreisende als wenig förderlich. Die Regelung soll voraussichtlich bis zum 23. Mai gelten, könnte aber bis Ende Juni verlängert werden. 

Von deutscher Seite gibt es hingegen erfreulichere Nachrichten: Bundesaußenminister Heiko Maas will in den nächsten Wochen mit Vertretern von beliebten Urlaubsländern über mögliche Corona-Lockerungen beraten. Spanien wird bei den Gesprächen ebenfalls anwesend sein. Möglicherweise öffnet das Land also bald schon für deutsche Touristen seine Grenzen.

Update vom 14. Mai 2020: Kick-off Plan der Kanarischen Inseln für einen sicheren Neustart

Die Pläne für eine Wiederaufnahme des Tourismus auf den Kanaren haben begonnen: Nach den kürzlich erfolgten Lockerungen auf den acht Kanarischen Inseln kündigt die Tourismusministerin der Kanaren, Yaiza Castilla, nun weitere Maßnahmen an: Die Errichtung eines zentralen Forschungszentrums sowie die Einführung eines Fluges, bei dem die Passagiere spezielle digitale Ausweise mit sich tragen, die sie als Covid-19-frei identifizieren.

1. Zentrales Forschungszentrum: In Zusammenarbeit mit der Welttourismusorganisation (UNWTO) werden die Kanarischen Inseln ein zentrales Forschungszentrum errichten. Die Einrichtung hat das Ziel, neue Sicherheitsprotokolle zu entwickeln und zu testen. Dafür analysieren 18 Arbeitsgruppen die verschiedenen Bereiche der touristischen Wertschöpfungskette. Mittelfristig ist das Ziel, die abgeleiteten Strategien der Forschungseinrichtung mit Beginn der Sommersaison für die inländischen Gäste umzusetzen. Im Herbst möchte das Inselarchipel wieder internationale Touristen empfangen und im Winter zu einer Vollauslastung zurückkehren. Um die ambitionierte Vision zu erreichen, stellt der UNWTO-Generalsekretär Zurab Pololikashvili seine Abteilung für Innovation und digitale Transformation sowie sein Kommunikationsteam dem Forschungszweck zur Verfügung. Die UNWTO verspricht sich von den Ergebnissen der Arbeitsgruppen konkrete Handlungsempfehlungen für andere Urlaubsdestinationen.

2. Pionierflug für Covid 19-freie Passagiere: Darüber hinaus wurden die Kanarischen Inseln ausgewählt, um den ersten, gefahrenlosen Flug zu testen: Um die Sicherheit sowohl für Passagiere und Crew als auch Einwohner des Ziellands in Zukunft zu gewährleisten, entwickelt eine spanische Firma in Zusammenarbeit mit der UNWTO einen speziellen, mobilen Gesundheitsausweis, die Hi+ Card App. Die Passagiere dieses Pionierfluges werden ein digitales Profil in Form der App auf ihren Smartphones haben, auf dem ihre medizinischen Daten von einer vom Gesundheitsministerium akkreditierten Einrichtung hochgeladen werden. Dadurch können Reisende die Bestätigung, die sie als Covid 19-freie Person identifiziert, sicher mit sich führen und die Fluggesellschaften ihre Flugkapazitäten dank dieses digitalen Profils kontinuierlich erhöhen.

3. Rückkehr in Vier-Phasen: Die linke Regierungskoalition von Ministerpräsident Pedro Sánchez will Spanien mit einem Vier-Phasen-Plan bis Ende Juni zu einer „neuen Normalität" führen. Die einzelnen Etappen dauern dabei jeweils zwei Wochen:

Lesen Sie hier: Wo kann ich noch sicher Urlaub machen?

Update vom 13. Mai 2020: Tui sieht ab Juli 2020 wieder Urlaubschancen für Mallorca und Griechenland

Der Reisekonzern Tui sieht von Juli an die Chance auf einen vorsichtigen Neuanlauf von Urlaubsangeboten auf den Balearen und in Griechenland. Sofern die Corona-Infektionszahlen relativ gering blieben, gebe es "keinen Grund, dass man dort nicht hinreisen könnte", sagte Vorstandschef Fritz Joussen am Mittwoch. Lokale Betriebe müssten aber die Möglichkeit erhalten, ihr Geschäft aufzunehmen: "Wenn auf Mallorca noch kein Hotel offen hat, fliegt da auch keiner hin. Wenn die aufmachen, fliegen wir die Menschen hin." Natürlich müsse dabei der Gesundheitsschutz Priorität haben. "Der Urlaub in Europa, wenn er denn sicher ist, sollte möglich sein."

Las Palmas.
Las Palmas. © picture alliance / Angel Luis Al

Auch an griechischen Zielen bessert sich seinem Eindruck zufolge die Lage. Die Branche bleibe für das Land enorm wichtig, im Sommer trage der Tourismus bis zu 40 Prozent zur Wirtschaftsleistung bei, so Joussen. Tui nimmt an, dass Ferienorte in Griechenland und auf Mallorca, aber auch auf Zypern ab Juli bereit für Gäste sein könnten.

In Spanien, dessen Wirtschaft ebenfalls stark vom Tourismus abhängt, gab es zuletzt jedoch auch viele kritische Stimmen. Die Regionalpräsidentin der Balearen, Francina Armengol, sprach von einer bestenfalls schrittweisen Öffnung Mallorcas in den Sommermonaten - und dabei sollten zunächst Festland-Spanier Vorrang haben. Die Zentralregierung in Madrid hatte Mitte April geschätzt, dass erst gegen Ende des Jahres mit einem größeren Neustart zu rechnen sei.

Impressionen: Diese griechischen Inseln werden Ihnen garantiert den Atem rauben

Update vom 12. Mai 2020: Madrid und "Malle" meckern - umstrittene Corona-Lockerungen in Spanien 

In halb Spanien wurden am Montag die Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Pandemie gelockert. Die Entscheidung der linken Zentralregierung sorgt indes nicht nur in jenen Regionen für Unmut, die vorerst noch nicht in den Genuss der Lockerungen kommen. Auch auf Mallorca sind die Einwohner unzufrieden, obwohl dort Hotels erstmals seit zwei Monaten wieder öffnen und Restaurants und Bars im Außenbereich wieder Gäste bewirten dürfen. "Allein: Es fehlt die Kundschaft", schrieb die Mallorca Zeitung. Das Wochenblatt prophezeite am Wochenende, deshalb würden "so gut wie alle Häuser" auch am Montag geschlossen bleiben.

Ähnlich äußerte sich die Chefin der mallorquinischen Hoteliersvereinigung FEHM, María Frontera, im Radiointerview. Der deutsche Hoteldirektor Christoph Gräwert gab zu bedenken: "Warum sollen wir denn öffnen, wenn es keine Flüge gibt, mit denen unsere Gäste anreisen können?" Zudem sei bisher „nicht ansatzweise klar, welche Sicherheitsvorschriften wir einhalten müssen“, zitiert die Mallorca Zeitung den Chef des 900-Betten-Hauses "Samos" im Badeort Magaluf westlich der Hauptstadt Palma. "Diese Lockerung ist nichts Ganzes und nichts Halbes", schimpft auch der Spanier Joan, der am Ballermann, der von deutschen Besuchern beherrschten Partymeile an der Playa, einen Souvenirladen betreibt.

Die Zentralregierung hatte am Freitagabend mitgeteilt, dass am Montag neben Mallorca und den anderen Balearen-Inseln weitere zehn von insgesamt siebzehn "Autonomen Gemeinschaften" in die "Phase 1" des Deeskalationsplans eintreten dürfen, darunter das Baskenland und die Kanaren. Neben Gaststätten werden hier auch Kirchen und Museen ihre Pforten öffnen dürfen. Man darf wieder Freunde und Verwandte treffen. Bei Einhaltung der Sicherheitsregeln sind Zusammenkünfte von bis zu zehn Personen im Freien und auch zu Hause erlaubt.

Windkraftpark Corona del Viento.
Windkraftpark Corona del Viento. © hallokanarischeinseln

Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen: Madrid verbleibt in "Phase 0"

Das gilt nicht für Madrid, das zunächst in "Phase 0" verbleibt. In anderen Regionen, etwa Katalonien oder Valencia, sind Lockerungen nur in wenigen Gebieten erlaubt. Wie Madrid muss unter anderem auch die katalanische Metropole Barcelona samt der gleichnamigen Provinz "nachsitzen". In Andalusien bleiben die wirtschaftlich immens wichtigen Urlaubsgebiete Málaga und Granada wider Willen außen vor.

Die Region Madrid, die mit knapp 65 000 Infektionsfällen und fast 8600 Toten so schwer von der Pandemie getroffen ist wie keine andere in Spanien, wollte - anders als etwa die Provinz Barcelona, die noch Defizite einräumte - schon am Montag unbedingt in "Phase 1" rücken. Als das "Nein" von Sánchez kam, warf Oppositionsführer Pablo Casado von der in der Region Madrid regierenden konservativen Volkspartei (PP) dem Sozialisten vor, er versuche sein "miserables Management" durch Kritik an der Region zu vertuschen. Andalusiens Regionalpräsident Juan Manuel Moreno, ebenfalls ein PP-Mann, sprach von einer "Beleidigung".

In ganz Spanien gilt seit dem 15. März und noch mindestens bis zum 23. Mai der sogenannte Alarmzustand. Im Rahmen der dritthöchsten Notstandsstufe ist auch eine strikte Ausgehsperre in Kraft, die erst vor einer Woche etwas gelockert wurde. Im ganzen Land gab es bisher nach Behörden-Angaben mehr als 220 000 nachgewiesene Infektionen, über 26 000 Menschen mit Covid-19 starben. Mit einem Vier-Stufen-Plan will Sánchez' linke Regierung das Land bis Ende Juni zu einer „neuen Normalität“ führen.

Frühestens dann werden die Spanier die heimische Provinz verlassen dürfen. Gäste vom Festland werden deshalb nach jetzigem Stand frühestens in sechs Wochen wieder am Flughafen von Son Sant Joan in Palma ankommen können. Wann man wieder Gäste aus dem Ausland empfangen können wird, wagt derzeit niemand vorherzusagen. "Nur mit den Urlaubern von der Insel bringen wir das Geschäft nicht zum Laufen", warnt der Vorsitzende des Hoteliersverbandes Palmanova-Magaluf, Mauricio Carballeda.

"Ein Panorama voller Fragezeichen", titelte die MZ. Dass der Tourismusbeauftragte der deutschen Bundesregierung, Thomas Bareiß, Sommerferien am Mittelmeer nicht mehr ausschließt, und dass Lufthansa ab dem 1. Juni wieder Flüge unter anderem nach Mallorca ankündigt, wird auf der Insel mit einem skeptischen Lächeln quittiert. Hoteliervertreterin Frontera hofft, dass dem Tourismus* im Juli ein langsamer Neustart gelingt. "Aber das hängt von vielen Faktoren ab", über die auch in Brüssel entschieden werde, warnte sie.

Lange kann vor allem Mallorca nicht auf die Normalisierung warten. In einer Studie der Bank BBVA hieß es, die Wirtschaftsleistung der Balearen werden 2020 um 17 Prozent schrumpfen, fast doppelt so viel wie die spanische. Im April stieg die Arbeitslosenrate um 62,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das war spanienweit der höchste Anstieg. Regionalpräsidentin Francina Armengol forderte dieser Tage Hilfe von Madrid und Brüssel.

Die Mallorca Zeitung blickt in der "dramatischen Lage" in eine andere Richtung. Es sei "Zeit für deutsche Solidarität", so die Überschrift eines Leitartikels der Onlineausgabe. "Es gibt hier und heute Menschen auf der Insel, die nicht wissen, was sie morgen essen sollen. Und es wird noch schlimmer kommen", warnte das Blatt.

Urlaub auf den Kanarischen Inseln: So sieht der Phasenplan aus

Normalerweise sind die "Inseln des ewigen Frühlings" ein Synonym für den azurblauen Ozean, tiefschwarze Vulkanstrände und spanische Lebensfreude – nun haben sie vor allem eine Vorbildfunktion für andere beliebte Urlaubsinseln. Erste Geschäfte, kleine Märkte und gastronomische Außenbereiche öffnen, ebenso dürfen sich Gruppen von bis zu zehn Personen wieder treffen. Die Kanarischen Inseln wappnen sich so für eine neue Normalität im Alltagstourismus.

Lesen Sie hier: Land wirbt für sich als "bald coronafreies Urlaubsland" - Urlaubssaison beginnt am 1. Juli.

Urlaub auf den Kanarischen Inseln: Neue Normalität - 100% nachhaltig?

Wie diese ausschauen könnte, verrät ein Blick nach El Hierro: Die zweitkleinste der acht Kanarischen Inseln nimmt eine Vorbildfunktion ein. Das Kleinod im Atlantik ist neben seinen dichten Nebelwäldern und außergewöhnlichen Vulkanlandschaften bekannt für seinen konsequenten Schutz der heimischen Naturschätze – 58% der 268 Quadratkilometer großen Insellandschaft stehen offiziell unter Naturschutz. Die Auszeichnung zum UNESCO-Biosphärenreservat spricht für die Erfolge der Insulaner. Seit der Öffnung für den Tourismus in den 1980er Jahren hat sich die Insel dafür entschieden, vom Massentourismus abzusehen und stattdessen auf nachhaltigen Tourismus* zu setzen.

Wacholderbaum.
Ein Wacholderbaum. © hallokanarischeinseln

Eckpfeiler der Nachhaltigkeitsstrategie sind eine hundertprozentige Nutzung von erneuerbaren Energien sowie die vollständige Wiederverwertung des Abfalls. In einer Biodieselanlage zum Beispiel wird das Alt-Pflanzenöl der Inselküchen zu Kraftstoff aufbereitet. Bereits heute beziehen die Einheimischen knapp 60 Prozent ihres Energiebedarfes aus erneuerbaren Quellen. Auch während der Corona-Krise* verliert die Inselregierung ihr Ziel, die erste nachhaltige Urlaubsinsel der Welt zu werden, nicht aus den Augen – denn die Pandemie beweist, dass "Business as Usual" keine zufriedenstellende Option mehr ist. Die Krise als Chance sehen ist darum das Motto der örtlichen Tourismusverantwortlichen, um weiterhin für ihr nachhaltiges Tourismuskonzept zu begeistern.

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Urlaub auf den Kanarischen Inseln: Es wird Zeit, El Hierro zu entdecken

Das Eiland ist das perfekte Ziel für Naturliebhaber: Zerklüftete Vulkanlandschaften, herrliche Badeplätze und ganzjährig angenehmes Klima bieten unzählige Gestaltungsmöglichkeiten für den nächsten Urlaub. Endemische Tierarten wie die Rieseneidechse, die in den dunkelgrünen Wacholderwäldern zu Hause ist, begeistern große und kleine Entdecker. Einige Pflanzenarten wie der Sadebaum, Natternkopf und der Kanarische Beifuß kommen bevorzugt in den subtropischen Wäldern von El Hierro vor. Der bekannteste Waldbewohner war der berühmte Garoé-Baum in der Nähe der Stadt San Andrés. An seinen Blättern sammelte sich der feine Nebel der Passatwinde und versorgte die gesamte Inselbevölkerung mit Wasser. Als der Baum im 17. Jahrhundert einem Hurrikan zum Opfer fiel, pflanzten die Einwohner im Gedenken an die Waldberühmtheit eine Linde.

El Hierro Mercadillo de Frontera.
El Hierro Mercadillo de Frontera. © hallokanarischeinseln

Auf ein echtes Naturphänomen treffen Wanderfreunde während der dreistündigen Rundwanderung Camino de Jinama im Westen der Insel. Die leichte Variante führt von der Caridad-Klause zur Kapelle San Andres, während die Anspruchsvollere die steilen Klippen passiert. Hier offenbart sich ein fantastischer Ausblick über die verdrehten Stämme der Wacholderwälder. Gezeichnet von ihrem stetigen Kampf gegen die kräftigen Passatwinde, heben sich die knorrigen Bäume bereits von weitem gegen das tiefe blau des Ozeans ab. Die Zeit bis zum nächsten Urlaub mag zwar noch etwas dauern, aber schon jetzt können Kanaren-Fans ihren nächsten Urlaub auf der Öko-Insel mit Vorbildcharakter planen und die neue Normalität aktiv mitgestalten.

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