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Ecclestone sauer auf Ferrari: "Schande!"

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Bernie Ecclestone vermutet, dass die Formel 1 an Ruhm verlieren würde, wenn er nicht mehr da ist.
Bernie Ecclestone ist der Chefvermarkter der Fomel 1 © dpa

London - Formel-1-Boss Bernie Ecclestone ist nach dem Hickhack um den dritten WM-Titel von Sebastian Vettel sauer auf Ferrari. Dem Scuderia-Präsidenten steht ein unangenehmes Gespräch ins Haus.

Nach der Abfuhr durch den Weltverband hat Ferrari seinen Widerstand gegen Sebastian Vettels Formel-1-Titel endgültig aufgegeben. Das Team des WM-Zweiten Fernando Alonso verzichtete am Freitag auf einen Protest gegen ein strittiges Überholmanöver des Weltmeisters und erklärte „den Fall für abgeschlossen“. Zuvor hatte der Internationale Automobilverband auf einen Brief der Scuderia geantwortet und Vettel von einem Fehlverhalten freigesprochen.

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone kritisierte Ferrari scharf für den indirekten Angriff auf den Dreifach-Champion. „So etwas passt einfach nicht zu Ferrari“, monierte Ecclestone im britischen „Telegraph“ einen schlechten Stil des italienischen Traditionsteams. Der 82-Jährige kündigte an, Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo zur Rede stellen zu wollen.

Die Scuderia verteidigte sich in ihrer knappen Mitteilung damit, dass die Videobilder von Vettels Manöver gegen den Franzosen Jean-Eric Vergne erst einige Tage nach dem entscheidenden Rennen in Sao Paulo aufgetaucht seien. Einige der Aufnahmen scheinen zu zeigen, dass der Red-Bull-Pilot regelwidrig unter Gelber Flagge überholt. „Wir haben zehntausende Anfragen zu dieser Sache aus aller Welt erhalten“, schrieb Ferrari. Im Sinne aller Formel-1-Fans habe man sich gezwungen gesehen, die FIA um Prüfung zu ersuchen.

Ferrari: Mythos auf vier Rädern

„Das Schreiben an die FIA war in keiner Weise dazu gedacht, die Rechtmäßigkeit des Rennergebnisses in Zweifel zu ziehen“, beteuerte Ferrari. Der Eindruck war jedoch ein anderer. Auf nicht wenige wirkte die Scuderia wie ein schlechter Verlierer. Schnell geriet Alonso in den Verdacht, das Team zu dem Brief gedrängt zu haben. Schließlich wäre der Spanier bei einer nachträglichen Bestrafung Vettels doch noch Weltmeister geworden.

Die FIA machte diese Hoffnung am Freitag mit einem offiziellen Statement endgültig zunichte. „Das Überholmanöver stellt keinen Regelbruch dar, also muss nicht wegen eines Vergehens ermittelt werden“, teilte der Verband mit. Diese Antwort habe auch Ferrari erhalten.

Schon am Vortag hatte Rennleiter Charlie Whiting wissen lassen, dass ein Streckenposten vor Vettels Manöver eine Grüne Flagge geschwenkt habe und damit freie Fahrt signalisierte. „Vettel hat auf die Flagge reagiert und alles richtig gemacht“, sagte Whiting.

Mit dem Rückzug von Ferrari dürfte Vettel rechtzeitig vor seinem Party-Wochenende vom letzten Rest Zweifel an seinem dritten Titel befreit sein. Am Samstag bittet der Hesse in Graz zur Show-Fahrt, ehe er am Sonntag Stargast bei der Verleihung der „Autosport-Awards“ in London ist.

dpa

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