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Alonso verzweifelt am McLaren-Honda - Flirt mit der alten Liebe?

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Fernando Alonso musste das Rennen in Bahrain vorzeitig aufgeben. Grund: Technische Probleme.
Fernando Alonso musste das Rennen in Bahrain vorzeitig aufgeben. Grund: Technische Probleme. © dpa

Sakhir - Frust ohne Ende: McLaren-Star Fernando Alonso verzweifelt am Honda-Antrieb in seinem Wagen. Und flirtet offenbar mit einer alten Liebe.

Fernando Alonso schnaufte, der Frust musste raus. Mal wieder. "Spaß macht das nicht, wenn du auf jeder Geraden so viel Boden verlierst. Man ist wehrlos", sagte der Spanier - der Mund ein Strich, der Blick grimmig, die Stimmung im Keller. Das Honda-Motörchen im McLaren treibt Alonso zur Verzweiflung, längst hat er jegliche Zurückhaltung gegenüber seinem Arbeitgeber abgelegt: "Ich muss niemandem erklären, was unsere Schwäche ist."

Auch das Wüstenrennen in Bahrain endete für Alonso in einem Debakel, für Honda war es eine Schmach. "Ich bin noch nie in meinem Leben mit weniger Power gefahren", funkte der 35-Jährige zwischendurch vor einem Millionen-Publikum an die Box. Und wenig später in Richtung seines Renningenieurs auf die Frage nach der Strategie: "Do whatever you want, man." Macht doch was ihr wollt. Was für eine Demütigung.

McLaren-Honda: Unzuverlässig und langsam

Honda ist zum Gespött der Szene geworden, die japanische Antriebseinheit liefert nicht nur genug Power, sie ist auch noch unzuverlässig. Alonsos belgischer Teamkollege Stoffel Vandoorne konnte in Sakhir noch nicht einmal starten - wieder einmal Probleme mit der Power Unit.

"Ich wusste nicht, ob das Glück oder Pech für ihn war", meinte Alonso vielsagend. Wäre der Belgier gefahren, sollte das heißen, hätte er auch keinen Spaß gehabt. Alonso stellte dann kurz vor Rennende sein Auto ebenfalls gefrustet ab. Ursache unklar, er schob es auf den Antrieb. "Hoffentlich können wir den Motor retten", witzelte er. Und so erreichte das Verhältnis Alonso-McLaren-Honda in Bahrain die nächste Eskalationsstufe.

Kehrt Alonso zu Renault zurück?

So langsam reicht es Alonso. Zwei WM-Titel hat er mit Renault geholt, bisher 32 Rennen gewonnen - doch seit seinem Wechsel von Ferrari zu McLaren-Honda 2015 dümpelt der Spanier im Nirgendwo der Königsklasse umher. In den vergangenen 43 Rennen schaffte er es lediglich elfmal in die Punkte. Dabei war Alonso eigentlich angetreten, eine ähnlich erfolgreiche McLaren-Honda-Ära wie in den späten 80er Jahren zu beginnen. Damals dominierten Ayrton Senna und Alain Prost fast nach Belieben. Längst machen Gerüchte die Runde, Alonso flirte mit seiner alten Liebe - demnach will Renault den Ehrgeizling für die Saison 2018 haben.

Um Alonsos Gemüt wenigstens ein bisschen zu besänftigen, gestattet ihm McLaren Ende Mai einen Ausflug zu den legendären Indy 500. Dafür lässt er sogar den Grand Prix von Monaco sausen (tz.de berichtete). "Ich freue mich auf das Abenteuer Indy 500, das erfrischt meinen Geist", sagte Alonso.

SID

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