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«Kopieren ist Standard»: Brawn verteidigt Racing Point

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Verteidigt das Team Racing Point: Ross Brawn. Foto: Georg Hochmuth/APA/dpa
Verteidigt das Team Racing Point: Ross Brawn. Foto: Georg Hochmuth/APA/dpa © Georg Hochmuth

Budapest (dpa) - Formel-1-Direktor Ross Brawn hat das Team Racing Point in der Diskussion um ein möglicherweise illegales Rennauto in Schutz genommen.

In seiner wöchentlichen Kolumne äußerte sich der Brite auch zu den Vorwürfen und den laufenden Protesten, denen zufolge das Team ein Bauteil von Mercedes einfach kopiert haben soll: «Aus meiner Sicht ist Kopieren Standard in der Formel 1.» Racing Point habe einfach das nächste Level erreicht und einen gründlicheren Job gemacht, meinte Brawn.

Das Team, das im kommenden Jahr als Aston Martin antreten wird und möglicher künftiger Rennstall von Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel ist, sieht sich mit zwei Protesten von Renault konfrontiert. Es geht jeweils um die Bremsbelüftung des rosafarbenen Autos, das manche wegen seiner Ähnlichkeit zum Vorjahresmodell von Antriebslieferant Mercedes auch als pinken Mercedes bezeichnen.

«Es gibt nicht ein Team im Fahrerlager, das nicht irgendwas von einem anderen kopiert hat», schrieb Brawn. Auch er habe sicherlich kopiert, sagte der 65-Jährige, der als Technikchef unter anderem bei allen sieben WM-Titeln von Michael Schumacher bei Benetton und Ferrari dabei war. Er arbeitete danach unter anderem als Teamchef für sein eigenes Team BrawnGP und bei dessen Nachfolger Mercedes.

Für gewöhnlich habe jeder Rennstall Fotografen in der Boxengasse, die Tausende Fotos von den Autos machen würden, um diese dann zu analysieren und die besten Ideen zu kopieren, berichtete Brawn. «Wir gaben unseren Fotografen eine Einkaufliste», erinnerte er sich.

Hinzu kommt, dass die Bremsbelüftungen im vergangenen Jahr noch nicht zu den sogenannten gelisteten Teilen zählten, die ein Rennstall unbedingt selbst kreieren muss. Sie wurden erst in diesem Jahr auf diese Liste gesetzt. Und Racing Point hatte Zugang zu den Daten im vergangenen Jahr. «Es wäre unlogisch zu denken, dass sie ihre Erinnerungen einfach löschen können.» Es sei ein verzwicktes Problem, das die Experten des Weltverbandes zu lösen hätten, befand Brawn.

© dpa-infocom, dpa:200720-99-858722/2

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