Ein Ende der Zusammenarbeit zwischen dem italienischen Rennstall und dem Deutschen steht bereist seit längerem fest, doch nun stellt sich sogar vermehrt die Frage, ob beide Parteien überhaupt die restliche Saison zusammen durchstehen? Teamchef Mattia Binotto und Vettel werden keine einfache Beziehung nachgesagt. Der vierfache Weltmeister war mit der Art und Weise seines Abschieds bei Ferrari nicht einverstanden, der traditionsträchtige Rennstahl sieht in Vettel keine Zukunft mehr und hat mit Carlos Sainz (aktuell Mclaren) bereits einen Nachfolger bekannt gegeben. Zieht Ferrari also die Reißlinie, sollte sich die Krise bei Vettel weiter verschärfen?
Noch weist Binotto derartige Spekulationen vehement zurück. „Das wäre eine Schande, wenn wir so etwas tun würden“, sagte er im Interview mit der Bild am Sonntag angesprochen auf einen vorzeitigen Rauswurf von Vettel. „Sebastian ist ein Teil unserer Familie. Unabhängig von den Entscheidungen, die wir für die Zukunft getroffen haben, gehört er zur Ferrari-Familie.“
Woran Vettel zusätzlich zu knabbern hat, ist die Tatsache, dass sein Teamkollege Charles Leclerc (22) über die gesamte Saison teils deutlich schneller unterwegs ist (beim Qualifying in Spanien reichte es für den gebürtigen Monegassen jedoch auch nur für Platz zehn). Daher sah sich Ferrari sogar Sabotage-Gerüchten ausgesetzt. „Das ist komplett falsch“, erwiderte Binotto gegenüber der BamS, „zunächst einmal, weil wir Sebastian und sein Talent brauchen. Wir brauchen ihn für unseren Erfolg. Um mehr Punkte in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft zu holen, brauchen wir zwei erfolgreiche Fahrer.“
Sollte sich Ferrari dennoch mit einer Trennung befassen, da Vettel mittlerweile der Rückhalt im Team fehlt? „Sebastian hatte und hat die volle Unterstützung von Ferrari“, sagte Binotto: „Ich verstehe, dass in Deutschland jetzt viel über angebliche Spannungen zwischen ihm und uns geschrieben wurde, aber das ist alles totaler Schwachsinn. Obwohl allen klar ist, dass es seine letzte Saison ist, benimmt er sich vollkommen anständig.“
Zurück bleibt also weiterhin Ratlosigkeit - den einen Grund, warum es für Vettel bei Ferrari nicht läuft, gibt es laut Binotto nicht. Ich denke, dass es keine direkte Begründung dafür gibt. Wenn es eine gäbe, hätten wir schon etwas getan.“ Es bleibt abzuwarten, wie es in dieser Trennung mit Hindernissen weitergeht. (kus) *tz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.