Magdeburg gewinnt Ost-Duell gegen Rostock, auch Cottbus feiert
München - Der 1. FC Magdeburg meldet sich mit einem klaren Sieg im Aufstiegsrennen der 3. Liga an. Energie Cottbus beendet eine lange Durststrecke. Würzburg verpasst den Dreier.
In Magdeburg grassiert das Fußball-Fieber. Vor einem Jahr noch viertklassig, schickt sich der einzige Europapokalsieger der DDR an, auf direktem Weg in die 2. Fußball-Bundesliga zu stürmen. „Wir hätten in der kritischen Phase sicherlich das 2:2 bekommen können, aber das Glück muss man sich auch erarbeiten. Wir sind sehr zufrieden über die erreichten 45 Punkte“, sagte Trainer Jens Härtel nach dem 4:1 (2:1) am Samstag gegen den FC Hansa Rostock. Neun Spieltage vor Schluss hat Aufsteiger 1. FC Magdeburg als Tabellenvierter mit dem Abstieg endgültig nichts mehr zu tun.
Vor 20 361 Zuschauern im ausverkauften Stadion schossen Kapitän Marius Sowislo (25. Minute/90.+2/Handelfmeter), Manuel Farrona-Pulido (39.) und Christian Beck (77.) den Europacup-Sieger von 1974 zum neunten Heimsieg. Hansa hatte nur den Ehrentreffer von Marco Kofler (43.) entgegenzusetzen und bangt weiter um den Ligaverbleib. „Wir haben heute viele Dinge gut gemacht. In den entscheidenden Momenten fehlte uns die Frische“, sagte Trainer Christian Brand.
Anders als im von schweren Ausschreitungen begleiteten Hinspiel blieb es bei dem 55. Aufeinandertreffen der beiden Traditionsclubs diesmal weitgehend ruhig. „Unsere Taktik der strikten Fanlagertrennung ist aufgegangen“, sagte Polizeisprecher Frank Küssner. „Die Fans haben bewiesen, dass es auch anders geht.“ Die Polizei hatte mehr als 1000 gewaltbereite Fans beider Vereine erwartet. 900 Polizisten, Wasserwerfer, Bundespolizei und eine Reiterstaffel waren im Einsatz.
Im Tabellenkeller schöpfte Energie Cottbus nach einem 2:1 (2:0) bei Holstein Kiel wieder Hoffnung im Kampf gegen den Abstieg. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Kompliment an meine Mannschaft. Wir sind immer noch im Abstiegskampf, aber wir haben noch zehn Spiele und die Chance, die Liga zu halten“, sagte Energie-Trainer Vasile Miriuta nach zuvor acht sieglosen Spielen in Serie.
Für Kiel, das vor einem Jahr noch um den Aufstieg spielte, geht der Blick nach unten. „Wir müssen an den einfachen Dingen in unserem Spiel arbeiten, um die Punkte zu holen, die für den Klassenerhalt erforderlich sind“, sagte Trainer Karsten Neitzel.
Endgültig im Abstiegskampf angekommen ist nun auch der SV Wehen Wiesbaden, der nach einem 0:1 (0:1) daheim gegen den VfR Aalen schon seit sechs Spielen nicht mehr gewonnen hat. „Diese Niederlage tut sehr weh. Wir haben heute ein gutes Spiel gemacht, aber unsere Möglichkeiten nicht genutzt“, sagte Wehens Trainer Sven Demandt.
dpa