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Radikalste Änderung seit 30 Jahren: Wenger will neue Abseitsregel schon zur EM 2020

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„Abseits!“ Das könnte in naher Zukunft ganz anders beurtielt werden, als bisher.
„Abseits!“ Das könnte in naher Zukunft ganz anders beurtielt werden, als bisher. © picture alliance/Federico Gambarini/dpa

Noch vor der EM 2020 könnte ein Paukenschlag durch die Fußballwelt gehen. Eine neue Abseitsregel steht in den Startlöchern. Es wäre eine radikale Änderung.

München - Viele Fußballfans haben es satt: Es fällt ein Tor, doch der Jubel wird vom Videoschiedsrichter unterbrochen. Nach häufig minutenlanger Überlegung, sieht der Referee, dass der Stürmer mit dem Hauch einer Zehenspitze im Abseits stand und der Treffer wird zurückgenommen. 

Ein Szenario, das sich so, oder so ähnlich, in gewohnter Regelmäßigkeit abspielt. Auch den offiziellen ist aber nicht entgangen, dass das so einfach vielen keinen Spaß mehr macht - fragen Sie nur Mario Gomez. 

Änderung der Abseitsregel: Auch die UEFA diskutierte schon

UEFA-Chef Aleksander Ceferin hatte deshalb schon einen Vorschlag für eine Regeländerung gemacht. Er sinnierte über einen Toleranzbereich. Den Regelhütern der IFAB (International Football Association Board) war das aber wahrscheinlich zu schwammig. 

Eine klare Regelung ohne Ermessensspielraum sollte her, deshalb gab es in der Bundesliga bereits eine Mini-Änderung im VAR-Handling mit Abseitsentscheidungen. Eine gewaltige neue Regel hat nun aber FIFA-Direktor für globale Sicherheit, kein geringerer als Trainer-Legende Arsène Wenger, jetzt ausgetüftelt. 

Abseitsregel: Ein Millimeter kann entscheiden

Ein ganz kurzer Exkurs zuvor. Wie funktioniert das Abseits momentan? Ein angreifender Spieler befindet sich dann im Abseits, wenn sich ein Körperteil, mit dem ein legales Tor erzielt werden kann, näher zum gegnerischen Tor befindet, als der vorletzte Verteidiger. Der Torhüter nimmt bei dieser Regel übrigens keine gesonderte Stellung ein. 

Das Problem an der aktuellen Regelung, das zu den häufigen Millimeter-Entscheidungen führt, ist, dass der Stürmer eben nur ein winziges Stück seiner Nase näher an den gegnerischen Kasten bringen muss, um komplett im Abseits zu stehen.

Arsène Wenger fordert neue Abseitsregel: Was ist gleiche Höhe?

Arsène Wenger referierte nun gegenüber The Times über die geplante Änderung. Die gleiche Höhe solle neu definiert werden, erklärte der 70-Jährige: „Man ist nicht im Abseits, wenn ein Körperteil, mit dem man ein Tor erzielen kann, noch hinter dem letzten Verteidiger oder auf gleicher Höhe ist.“

FIFA-Direktor Wenger will neue Regel schon zur EM 2020 - IFAB antwortet

Nach einer kurzen Testphase könnte diese Änderung schon zum 1. Juni, also noch vor der Europameisterschaft, in Kraft treten. Zumindest wenn sie am 29. Februar an der offiziellen Regeltagung der IFAB akzeptiert wird. Arsène Wenger fordert, sie dort zum Gespräch zu machen. 

Für IFAB-Geschäftsführer Lukas Brud, aber keine Diskussion. „Keine Chance“, zitiert ihn die Sportschau, „bei der Generalversammlung stehen nur Regeländerungen zur Abstimmung, die auch vorher schon Thema in unseren Gremien waren.“ Wie zum Beispiel die Einführung eines Concussion-Protocols.

Neue Abseitsregel: Es wäre die radikalste Änderung seit 30 Jahren

Durchaus verständlich, dass sich die Regelhüter etwas mehr Zeit erbitten, als sie nun nach dem plötzlichen Vorschlag hätten, schließlich wäre das die radikalste Änderung der Abseitsregel seit 30 Jahren

Seit ihrer Einführung wurde die Abseitsregel immer weiter gelockert, bis 1990 beschlossen wurde, gleiche Höhe soll fortan kein Abseits mehr sein. Vormals musste sich der Stürmer hinter dem Verteidiger aufhalten. 

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