Das Problem an der aktuellen Regelung, das zu den häufigen Millimeter-Entscheidungen führt, ist, dass der Stürmer eben nur ein winziges Stück seiner Nase näher an den gegnerischen Kasten bringen muss, um komplett im Abseits zu stehen.
Arsène Wenger referierte nun gegenüber The Times über die geplante Änderung. Die gleiche Höhe solle neu definiert werden, erklärte der 70-Jährige: „Man ist nicht im Abseits, wenn ein Körperteil, mit dem man ein Tor erzielen kann, noch hinter dem letzten Verteidiger oder auf gleicher Höhe ist.“
Nach einer kurzen Testphase könnte diese Änderung schon zum 1. Juni, also noch vor der Europameisterschaft, in Kraft treten. Zumindest wenn sie am 29. Februar an der offiziellen Regeltagung der IFAB akzeptiert wird. Arsène Wenger fordert, sie dort zum Gespräch zu machen.
Für IFAB-Geschäftsführer Lukas Brud, aber keine Diskussion. „Keine Chance“, zitiert ihn die Sportschau, „bei der Generalversammlung stehen nur Regeländerungen zur Abstimmung, die auch vorher schon Thema in unseren Gremien waren.“ Wie zum Beispiel die Einführung eines Concussion-Protocols.
Durchaus verständlich, dass sich die Regelhüter etwas mehr Zeit erbitten, als sie nun nach dem plötzlichen Vorschlag hätten, schließlich wäre das die radikalste Änderung der Abseitsregel seit 30 Jahren.
Seit ihrer Einführung wurde die Abseitsregel immer weiter gelockert, bis 1990 beschlossen wurde, gleiche Höhe soll fortan kein Abseits mehr sein. Vormals musste sich der Stürmer hinter dem Verteidiger aufhalten.