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Aufregung um England-Star Sterling: Diese Geschichte steckt hinter seinem auffälligen Tattoo

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Raheem Sterling (r.) bereitete sich derzeit mit England auf die WM in Russland vor.
Raheem Sterling (r.) bereitete sich derzeit mit England auf die WM in Russland vor. © AFP / OLI SCARFF

Der englische Nationalstürmer Raheem Sterling hat sich ein Sturmgewehr tätowieren lassen, was eine gewaltige Diskussion auslöste. Doch das Tattoo hat eine tiefere, traurige Bedeutung.

Burton/Köln - Selbst wenn Raheem Sterling kein begnadeter Fußballer wäre: Ein wandelndes Kunstwerk wäre er allemal. Der Körper des englischen Nationalstürmers ist übersät mit Tattoos - Sterne und ein Kreuz prangen auf seiner Brust, ein Bild seiner Tochter Melody Rose ziert den linken Oberarm, darunter blickt ein kleiner Junge ehrfürchtig mit Ball in der Hand auf das legendäre Wembley-Stadion. Mit seinem neuesten Körperschmuck hat Sterling im Mutterland des Fußballs jedoch einen Eklat ausgelöst.

Über fast die gesamte Länge seiner rechten Wade hat sich der 23-Jährige ein M16-Sturmgewehr stechen lassen, wie ein Instagram-Post des 23-Jährigen vom WM-Trainingslager der "Three Lions" zeigt. Und die Empörung ließ nicht lange auf sich warten.

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"Wir fordern, dass er das Tattoo weglasern lässt oder es mit einem anderen überdeckt", sagte Lucy Cope, die nach dem gewaltsamen Tod ihres Sohnes im Jahr 2012 die Gruppe "Mütter gegen Waffen" gegründet hatte, der Boulevardzeitung The Sun: "Wenn er sich weigert, sollte er aus dem englischen Nationalteam geworfen werden."

„Holt die Waffe von seinem Bein!“

Auch TV-Moderator Piers Morgan echauffierte sich extrem. "Holt die Waffe von seinem Bein", schimpfte er auf Twitter und fragte: "Ist es OK, wenn ein Spitzensportler ein großes Sturmgewehr auf seinem Bein trägt, während mit den gleichen Waffen Kinder in Schulen unbarmherzig massakriert werden?" Mit derartigen Reaktionen hatte Sterling gewiss nicht gerechnet, flugs sah er sich zu einer Erklärung genötigt - und offenbarte die traurige Geschichte hinter dem brisanten Tattoo.

"Als ich zwei Jahre alt war, starb mein Vater, weil er niedergeschossen wurde. Ich habe mir selbst das Versprechen gegeben, dass ich in meinem ganzen Leben keine Waffe anrühren werde. Ich schieße nur mit meinem rechten Fuß, deshalb hat es eine tiefere Bedeutung", schrieb er in einem weiteren Instagram-Post, den er jedoch kurz darauf wieder löschte. Zudem sei das Tattoo noch gar nicht fertig.

Der englische Fußballverband FA beschwichtigte umgehend und gab seinem Jungstar Rückendeckung. "Wir alle unterstützen Raheem Sterling", sagte ein Sprecher der FA am Dienstag: "Wir erkennen seine ehrliche und von Herzen kommende Darstellung an, die er auf Instagram gegeben hat."

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Auch Ex-Nationalspieler Gary Lineker sprang Sterling unterstützend zur Seite. "Was kommt als nächstes? Sollen wir Filme mit Waffen verbieten? Oder das Arsenal-Logo? Es ist seine Sache, was er sich auf seinen Körper tätowieren lässt", schrieb er bei Twitter.

Nicht nur Lineker weiß, wie wichtig Sterling für England bei der nahenden WM (14. Juni bis 15. Juli) ist. Mit 23 Pflichtspieltoren absolvierte er eine starke Saison für den Meister Manchester City - auch auf den tätowierten Schultern des Angreifers ruhen die Hoffnungen der "Three Lions" auf den zweiten WM-Titel nach 1966. Und um diese zu erfüllen, benötigt Sterling nur eine Waffe: seinen rechten Fuß.

sid

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