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Barça feiert 26. Titel - Müde Party mit Klopp im Blick

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Die Mannschafte des FC Barcelona um Lionel Messi (M) feiert nach dem Sieg über UD Levante die Meisterschaft. Foto: Manu Fernandez/AP/dpa
Die Mannschafte des FC Barcelona um Lionel Messi (M) feiert nach dem Sieg über UD Levante die Meisterschaft. Foto: Manu Fernandez/AP/dpa © Manu Fernandez

Mit dem Gewinn des achten Liga-Titels in elf Jahren vollbringt der FC Barcelona Erstaunliches. Lionel Messi sammelt zudem weiter Rekorde. Viel Cava wird am Camp Nou aber nicht getrunken. Man denkt fast nur an Jürgen Klopp und Liverpool.

Barcelona (dpa) - Lionel Messi winkte bei der Ehrenrunde gelangweilt in die Ränge und widmete sich eher Söhnchen Ciro (1). Gerard Piqué musste die Zuschauer zur La Ola animieren, viele der 92.000 Fans waren da aber schon längst auf dem Heimweg.

Der FC Barcelona hatte sich kurz zuvor mit Marc-André ter Stegen im Tor durch ein 1:0 gegen UD Levante drei Spieltage vor Ende den 26. Ligatitel gesichert - doch die Party im Camp Nou fiel trotz Feuerwerks, Musik- und Lichtshow und vieler Flaschen katalanischen Cava-Schaumweins recht schlapp aus. Der wichtigste Grund dafür: Schon am 1. Mai kommt Jürgen Klopps FC Liverpool zum Halbfinal-Hinspiel der Champions League.

«Wir haben sehr schwierige Halbfinal-Duelle vor uns, und da ist auch noch das Pokal-Endspiel (am 25. Mai) gegen den FC Valencia, der seit Wochen immer besser in Fahrt kommt», erklärte Clubboss Josep Bartomeu. Messi und Co. wollen das dritte Triple der Clubgeschichte nach 2009 und 2015 holen. Hauptziel ist aber der erste Titel in der Königsklasse nach vier Jahren.

Trainer Ernesto Valverde weiß, wie wichtig es ist, dass die Primera División nun unter Dach und Fach ist und man sich ganz auf Europa konzentrieren kann. «Natürlich, ganz klar. Dass wir heute gewonnen haben, ist auch für Mittwoch wichtig. Wir sind uns bewusst, wie schwer das wird. Liverpool ist ein Superteam», sagte der Coach.

Dass man sich am Samstagabend gegen den abstiegsbedrohten Gegner sehr schwer tat, hatte wohl auch damit zu tun, dass in Barcelona zur Zeit alle an den FC Liverpool denken. Ohnehin stand der Titelgewinn bei neun Punkten vor Verfolger Atlético für viele schon seit Wochen fest.

Das Feiern heimischer Triumphe ist für die Katalanen zudem längst Routine geworden. Man gewann acht der letzten elf Liga-Titel und holte viermal in Serie die «Copa del Rey». Die T-Shirts, die die Fußballer des Dauer-«Campeón» nach dem Abpfiff überstreiften, sprachen Bände: «8 von 11. Das Außergewöhnliche ist, dass es normal erscheint», war auf der Brust der Spieler zu lesen.

Großer Star des Abends war wieder mal Messi. Valverde hatte den Argentinier in der ersten Hälfte noch geschont. Der 31-Jährige lief erst nach der Pause aufs Feld - und machte mit seinem 34. Ligatreffer alles klar. Mit gekonnter Körpertäuschung ließ er in der 62. Minute zwei Gegenspieler ins Leere laufen und schob den Ball ins Netz. «Messi, Herr der Liga», titelte die Zeitung «El País», während auf Seite eins des in Barcelona erscheinenden Fachblattes «Sport» zu lesen war: «Die Liga gehört Messi».

Die Zahlen des kleinen «Pulga», des «Floh», werden immer beeindruckender. Er gewann seine zehnte spanische Meisterschaft und zog so an Ex-Kamerad Andrés Iniesta als erfolgreichster Profi der Katalanen vorbei. Dem spanischen Rekordhalter Paco Gento (Real Madrid/12) kommt er immer näher. Falls er gegen Liverpool zwei Mal trifft, würde Messi die 600-Tore-Marke als Profi erreichen.

Klopp & Co. müssen auf der Hut sein. Vor Saisonanfang hatte Messi versprochen, man werde «alles tun», um wieder die Champions League zu gewinnen. Es wäre seine fünfte. Er würde mit Erzrivale Cristiano Ronaldo gleichziehen und Gento (6) als Erfolgreichsten nahe kommen. Valverde lobte Messi und seine anderen Profis mit den Worten: «Das Schwierige ist nicht zu gewinnen, sondern immer wieder zu gewinnen und den Hunger nicht zu verlieren.»

Schlagzeile von El País

Titelseite von Sport

Aussagen von Trainer Valverde

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