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Bayer-Blitzstarter bereit für Europa

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Mannschaft und Fans von Bayer 04 Leverkusen können sich auf spannende Spiele in der Champions-League-Gruppenphase freuen.  
Mannschaft und Fans von Bayer 04 Leverkusen können sich auf spannende Spiele in der Champions-League-Gruppenphase freuen. © dpa

Leverkusen - Bayer Leverkusen hat sich als vierter deutscher Klub für die Champions League qualifiziert und will auch im Konzert der Großen eine gute Rolle spielen.

Schnell, schneller, Bayer Leverkusen: Das Team um Tormaschine Stefan Kießling hat sich innerhalb weniger Wochen unter seinem neuen Trainer Roger Schmidt einen Namen als Blitzstarter gemacht und will nach dem erfolgreichen Einzug in die Champions League mit seinem neuen Hurra-Stil auch in Europa für Furore sorgen.

„Wir wollen in der Champions League nicht nur mitspielen, sondern eine gute Rolle spielen und möglichst weit kommen“, sagte ein hochzufriedener Roger Schmidt nach dem lockern 4:0 (3:0) bei seiner Heimpremiere im Play-off-Rückspiel gegen den FC Kopenhagen. Die Auslosung am Donnerstagabend für die lukrative Gruppenphase, die Bayer schon zwischen 15 und 20 Millionen Euro in die Kasse spült, wollte der 47-Jährige mit „großer Freude“ zu Hause auf der Coach verfolgen.

„Es war unser großes Ziel, in die Champions League zu kommen. Ich freue mich, dass wir uns mit den besten Mannschaften messen können“, ergänzte Schmidt, der dem Tabellenvierten der Vorsaison innerhalb kürzester Zeit seinen Stempel aufgedrückt hat. Und das bedeutet, dass Bayer dem Gegner möglichst schnell den Zahn zieht und mit überfallartigem Offensivspiel früh für klare Verhältnisse sorgt.

Gegen Kopenhagen benötigte Bayer gerade mal 69 Sekunden bis zum Führungstreffer durch Heung-Min Son (2.), nach dem 2:0 durch Neuzugang Hakan Calhanoglu in der 7. Minute war die Partie praktisch entschieden, wie auch Kopenhagens Trainer Stale Solbakken bemerkte. Beim 3:2 im Hinspiel hatte Stefan Kießling, der mit seinen Saisontreffern acht und neun anschließend nachlegte, in der 5. Minute für die Bayer-Führung gesorgt. Zum Start der Bundesligasaison bei Borussia Dortmund gelang Karim Bellarabi nach nur neun Sekunden das schnellste Bundesligator. Eine Woche zuvor im Pokal benötigte Kießling beim Sechstligisten Waldalgesheim knappe zwei Minuten zur Führung.

„Man sollte da nicht drauf wetten. Es wird sicher Spiele geben, wo es länger dauern wird“, sagte Kießling nach seiner neuerlichen Gala. Dafür kann sich Hertha BSC, am Samstag (15.30 Uhr/Sky) in der BayArena zu Gast, aber wenig kaufen. Denn wann die Tore fallen ist letztlich egal, wie der Bayer-Torjäger anfügte.

„Wir müssen abwarten, was passiert, wenn wir mal nicht gleich ein Tor machen“, sagte denn auch Bayer-Sportchef Rudi Völler, der vom neuen Stil der Werkself unter Schmidt aber schon sichtlich angetan ist: „Man muss kein großer Experte sein, um zu sehen, dass sich was geändert hat. Wir pressen früh und dann geht die Post ab.“

Dass dieser Hurra-Fußball auch Risiken in sich birgt, ist Völler bewusst: „Es wird auch mal Spiele geben, wo das in die Hose geht. Aber wichtig ist, dass wir über die Saison hinweg guten Fußball spielen und genug Punkte holen.“ Schmidt sieht das ähnlich, macht sich aber auch angesichts des kräfteraubenden Systems keine Sorgen: „Wir können das alle drei, vier Tage spielen. Wichtig ist, dass wir zwischendurch immer wieder gut regenerieren und den Speicher auffüllen.“

Für Kießling und seine Mitstreiter scheint die neue Bayer-Philosophie wie geschaffen. „Das System tut mir natürlich gut. Wenn man die Bälle vorne erobert, hat man keinen langen Weg mehr bis zum Tor“, sagte er und lobte die taktischen Vorgaben seines neuen Coaches, aber auch das eigene Team: „Wir sind eine geile Mannschaft und haben die richtige Mentalität.“

Aber es gibt auch schon die ersten Verlierer des neuen Bayer-Systems. Philipp Wollscheid, Roberto Hilbert und Robbie Kruse spielen unter Schmidt keine Rolle mehr und suchen einen neuen Klub.

SID

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