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Bayern bestätigt Martinez-Transfer

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München - Der Transfer von Javi Martinez zum FC Bayern München ist perfekt. Der Rekordmeister bestätigte am Mittwochnachmittag die Verpflichtung des 23 Jahre alten Mittelfeldspielers von Athletic Bilbao.

Bundesliga-Krösus FC Bayern München ist am Ziel seiner Wünsche. Nach einer nervenaufreibenden Geduldsprobe kann der deutsche Fußball-Rekordmeister mit 40-Millionen-Mann Javi Martinez zur Titeljagd in Bundesliga und Champions League blasen. Der deutsche Rekordtransfer konnte nach einem wochenlangen Gezerre zwei Tage vor Ablauf der Wechselfrist auch ohne eine Vereinbarung der Bayern mit dem bisherigen Martinez-Club Athletic Bilbao perfekt gemacht werden.

„Dies war ohne Frage ein komplizierter Transfer“, erklärte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge: „Umso glücklicher sind wir, dass Javi Martinez nun endlich bei uns ist.“ In den letzten Tagen habe man noch steuerliche, juristische Probleme lösen müssen. Die Standhaftigkeit des Spielers, der in München einen Fünfjahresvertrag bis zum 30. Juni 2017 unterschrieb, hat die Bayern-Bosse beeindruckt: „Dass er ein sehr guter Spieler ist, weiß man. Dass er dazu eine starke Persönlichkeit ist, Durchsetzungsvermögen und schon heute eine bemerkenswerte Verbundenheit für den FC Bayern besitzt, hat er in den zurückliegenden Tagen eindrucksvoll bewiesen“, sagte Rummenigge.

40 Millionen Euro betrug die sogenannte Buy-out-Klausel in Martinez' Vertrag, die es dem deutschen Rekordmeister ermöglichte, den Mittelfeldspieler zu verpflichten. „Natürlich ist das eine hohe Summe“, erklärte Rummenigge, „aber der Spieler beteiligt sich indirekt daran. Er hat auf hohe Summen bei seinem Gehalt verzichtet.“ Es soll sich dabei um zwei Millionen Euro pro Jahr handeln, was sich auf insgesamt zehn Millionen Euro summieren würde.

Die Bayern wollten den Spieler unbedingt. „Wir, insbesondere unsere sportliche Führung um Jupp Heynckes und Matthias Sammer, freuen uns sehr auf Javi Martinez. Unsere sportliche Führung ist überzeugt, dass uns der Spieler sehr gut zu Gesicht steht“, berichtete Rummenigge. In Sammers Amtszeit ist es der erste spektakuläre Einkauf.

Auch Martinez hat bewegende Tage hinter sich. In der Nacht zum Mittwoch hatte er bei einem Kurztrip nach München den obligatorischen Medizin-Check bei Bayern-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt absolviert. Dann war er zurück nach Spanien geflogen, um seinen Vertrag beim spanischen Erstligisten Athletic Bilbao zu kündigen.

Die Bayern hinterlegten in Madrid beim spanischem Ligaverband die dafür erforderliche Ablösesumme von 40 Millionen Euro per Scheck. Martinez erhielt daraufhin vom spanischen Fußballverband RFEF sowie dem spanischen Ligaverband LFP die Freigabe für den FC Bayern. „Ich bin sehr glücklich und freue mich darauf, bei einem Club mit einer derartigen Historie zu spielen“, sagte Martinez bei FCB.tv.

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Der Spanier könnte schon am Sonntag beim Heimspiel der Bayern gegen den VfB Stuttgart vor erstmals 71 000 Zuschauern in der aufgestockten Münchner Arena dabei sein - sofern Trainer Heynckes dann schon mit dem prominenten Neuzugang plant. Martinez ist nun der teuerste Spieler in der Geschichte der Bundesliga, die gerade in ihre 50. Saison gestartet ist.

Ob Martinez den „Wahnsinnsbetrag“, wie Bayern-Präsident Uli Hoeneß die Kosten des Rekordtransfers bezeichnet hatte, sportlich wert ist, wird sich in den kommenden Jahren zeigen müssen. Mit ihrem neuen Star haben die Münchner auf jeden Fall ein klares Signal gesetzt, dass sie nach zwei titellosen Jahren unbedingt wieder Trophäen gewinnen wollen. Vor allem national soll mit Martinez der deutsche Meister und Pokalsieger Borussia Dortmund wieder als Nummer 1 abgelöst werden.

Im defensiven Mittelfeld soll der Europameister die Qualität entscheidend anheben und zusammen mit Nationalspieler Bastian Schweinsteiger ein strategisch und spielerisch starkes Duo in der Schaltzentrale vor der Abwehr bilden. Auch ein längerfristiger Ausfall von Schweinsteiger könnte im Gegensatz zur vergangenen Saison mit Martinez nun wohl besser verkraftet werden. Der Neuzugang, der die Trikotnummer acht erhält, dürfte wohl den Brasilianer Luiz Gustavo aus der Stammformation verdrängen.

Passend zum wochenlangen Gezerre um den Rekordtransfer war auch der nächtliche Kurztrip von Martinez zum Medizincheck nach München nicht ohne Irritationen über die Bühne gegangen. „Zu keinem Zeitpunkt“ habe der 23-Jährige die Erlaubnis zur Reise gehabt, klagte Athletic Bilbao in einer knappen Stellungnahme auf seiner Homepage. Das baskische Team weilte derweil in Helsinki, wo an diesem Donnerstag das Playoff-Rückspiel in der Europa League bei HJK ansteht - ohne den Neu-Münchner Martinez.

dpa

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