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Bayerns Dominanz ohne Schweinsteiger am Ende

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In den fünf vergangenen Bundesligaspielen kassierten Thomas Müller und seine Bayern drei Niederlagen.
In den fünf vergangenen Bundesligaspielen kassierten Thomas Müller und seine Bayern drei Niederlagen. © dpa

Mainz - Der Trainer hat die Grippe, das Spiel der Mannschaft krankt ohne Schweinsteiger, die Entwicklung der vergangenen Woche ist ungesund - die Dominanz der Bayern ist nach dem 2:3 in Mainz endgültig dahin.

Bayern München ist ohne Bastian Schweinsteiger zurzeit nur die Hälfte wert - zumindest in der Bundesliga. Zwar bemühten sich alle Protagonisten beim deutschen Fußball-Rekordmeister, das Thema klein zu halten, aber der 27 Jahre alte Mittelfeldstar wurde beim überraschenden 2:3 (0:1) beim FSV Mainz 05 an allen Ecken und Enden vermisst.

„Wir haben ihn nicht, also müssen wir es anders lösen“, sagteTorjäger Mario Gomez. „Er ist der Initiator unseres Spiels, aber sein Fehlen darf keine Ausrede sein“, äußerte Thomas Müller. Und auch Sportdirektor Christian Nerlinger machte klar, dass das Wohl und Wehe seines Klubs nicht von einem Profi abhängig sein darf: „Wir sind natürlich alle froh, wenn Bastian wieder zurück ist. Aber Bayern München muss es kompensieren können, wenn ein Spieler über einen gewissen Zeitraum ausfällt.“

Fakt ist: erstmals seit Ende August stehen die Münchner nicht mehr an der Tabellenspitze. Die Bayern sind hinter Meister Borussia Dortmund, der dem FCB bereits am vergangenen Spieltag beim 1:0 in München die Grenzen aufgezeigt hatte, und dem Überraschungsteam von Borussia Mönchengladbach auf den dritten Platz zurückgefallen - ein unhaltbarer Zustand aus Bayern-Sicht.

Der von einer Grippe geschwächte Jupp Heynckes zog sich nach der zweiten Pleite in Folge kommentarlos zurück, das unerwartete Ende der Dominanz machte aber nicht nur den Coach krank. „Wenn man die Tabellenführung hergibt, ist das sicher ein Tiefpunkt“, betonte Nationalspieler Müller, der wie seine Teamkollegen sichtlich angeschlagen wirkte: „Wenn man drei Tore in Mainz bekommt, hat man sicher etwas falsch gemacht.“

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Ähnlich deutlich äußerten sich die anderen Mitglieder des Starensembles von der Isar. „Ich glaube, dass das unsere schlechteste Saisonleistung war. Wir haben eins auf die Fresse gekriegt“, sinnierte ein frustrierter Gomez. Auch Toni Kroos übte Selbstkritik: „Zwei Niederlagen in Folge sind für einen Klub wie Bayern München äußerst ungewöhnlich. Wir müssen uns vorwerfen lassen, dass wir unsere gute Ausgangsposition hergeschenkt haben.“

Die Aussagen machten klar, dass die zuletzt noch übermächtig erscheinenden Bayern endgültig auf dem Boden der Tatsachen angekommen sind. „Wir haben in der Bundesliga eindeutig einen negativen Trend. Wir haben drei der letzten fünf Spiele verloren. Das schlägt sich nun in der Tabelle nieder“, sagte Nerlinger, der den erkrankten Heynckes auf der Pressekonferenz vertreten musste: „Ich bin allerdings davon überzeugt, dass wir die Situation mit positiven Ergebnissen bis zur Winterpause noch zurechtrücken können. Dann müssen wir uns im Endspurt aber anders präsentieren.“

Tatsächlich werden die Bayern, bei denen Arjen Robben laut Nerlinger wegen „muskulären Problemen“ vorsichtshalber nicht eingesetzt wurde, mit ähnlich blutleeren Vorstellungen wie in Mainz keinen Blumentopf mehr gewinnen. Vor 34.000 Zuschauern waren die Gastgeber, für die Andreas Ivanschitz (10.), Marco Caligiuri (65.) und Niko Bungert (74.) trafen, das klar bessere Team. Die Bayern, für die Daniel van Buyten zweimal erfolgreich war (56./79.), fanden unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw in keiner Phase der Partie zu ihrer gewohnten Form.

Nach dem Willen Nerlingers soll die Pleite bei den nach wie vor vom Abstieg bedrohten Mainzern ein einmaliger Betriebsunfall bleiben. „Die Mannschaft wird in den ausstehenden Spielen ein Zeichen setzen“, sagte der Sportchef: „In den Medien hieß es doch bereits, dass wir bis Weihnachten Meister sind. Wir waren uns immer darüber bewusst, dass es nicht so leicht werden wird. Wir haben eine erfahrene und qualitativ hochkarätig besetzte Mannschaft, die mit der Situation umgehen kann.“

sid

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