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Internes Papier lässt Fußballfans hoffen: Bundesliga-Fortsetzung rückt immer näher

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Damit der Ball in der Bundesliga wieder rollen kann, hat die DFL ein umfassendes Hygienekonzept erarbeitet. Zwei verantwortliche Ministerien gaben ereits grünes Licht.

13.34 Uhr: Für BVB-Boss Hans-Joachim Watzke wird es höchste Zeit, dass die Bundesliga nach der Corona-Pause wieder weitergeht. Dabei schießt er heftig gegen alle Kritiker des Vorhabens. 

8.12 Uhr: Nach dem grünen Licht des Arbeitsministeriums gibt es für die Fußball-Bundesliga auch positive Signale von der Sportministerkonferenz für den Wiederbeginn mit Geisterspielen ab Mitte/Ende Mai. Das geht aus einer Beschlussvorlage der Runde hervor, die der „Rheinischen Post“ vorliegt. „Die SMK hält die Fortsetzung des Spielbetriebes und mithin die Begrenzung des ansonsten entstehenden wirtschaftlichen Schadens in der 1. und 2. Fußballbundesliga für die dort startberechtigten 36 Vereine auf deren Kosten ab Mitte/Ende Mai für vertretbar“, heißt es darin.

6.31 Uhr: DFB-Präsident Fritz Keller vertraut im Falle einer Fortsetzung der Fußball-Bundesliga mit Geisterspielen auf ein verantwortungsvolles Verhalten der Fans. In der öffentlichen Debatte über Partien vor leeren Zuschauerrängen waren zuletzt von der Polizei und aus der Politik besorgte Stimmen zu hören, dass sich Anhänger außerhalb der Stadien versammeln könnten und Maßnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie nicht einhalten.

Corona-Krise: DFB-Präsident glaubt an Verantwortungsbewusstsein der Fans

„Viele Fan- bzw. Ultragruppen haben sich in der Zeit der Krise mit tollen Aktionen gesellschaftlich engagiert und sich in ihren Städten und Gemeinden solidarisch eingebracht. Insofern habe ich keine Zweifel, dass sie auch weiterhin verantwortlich handeln“, erklärte der 63 Jahre alte Keller auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

„Die öffentliche Diskussion über Menschenansammlungen vor den Stadien ist leider geprägt von einem Misstrauen gegenüber Fans, das uns nicht weiterhilft“, kritisierte der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und schloss an: „Ganz im Gegenteil: Wir müssen vertrauen und zusammenhalten, um diese Krise zu überstehen - im Fußball wie in der gesamten Gesellschaft.“

Update vom 29. April, 6.20 Uhr: Corona-Infektionen bei möglichen Geisterspielen in der Fußball-Bundesliga würden nach Meinung der Virologie-Professorin Ulrike Protzer zwingend eine komplette Team-Quarantäne erfordern. „Wenn es nach einem Bundesligaspiel einen Fall gibt, dann müssen die beiden Mannschaften in die Quarantäne“, sagte die zum Expertenrat von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gehörende Wissenschaftlerin in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. Laut DFL-Konzept sollen bei möglichen Infektionen nur die jeweiligen Spieler in die häusliche Isolation geschickt werden.

Bundesliga-Fortsetzung trotz Corona: „Bei Mannschaftssportarten sicherlich größeres Risiko“

Doch auch ohne Team-Quarantäne könne man spielen, meinte die Münchnerin. „Aber man muss bereit sein, entsprechend konsequent zu handeln, wenn etwas passiert. Bei Mannschaftssportarten besteht sicherlich ein größeres Risiko als bei Einzelsportarten“, sagte Ulrike Protzer. „Es könnte Infektionen geben - damit müssen wir uns abfinden. Wir werden das Virus ja nicht komplett loswerden.“

Ulrike Protzer, Bundesliga
Virologin Ulrike Protzer hat über die möglichen Folgen einer Bundesliga-Fortsetzung sinnier. © dpa / Sven Hoppe

Eine Fortsetzung der Bundesliga mit Geisterspielen hält die Virologin „für durchaus machbar. Auch die Fußballvereine haben einen extremen Finanzdruck. Das Infektionsrisiko ist sehr gering. Es würde keine Personen treffen, die jetzt gefährdet wären, schwerer krank zu werden“, sagte sie. Klar sein müsse aber auch: „Wenn eine Infektion auftreten würde, muss man bereit sein, die Konsequenzen zu ziehen“, forderte Protzer.

Fortführung der Bundesliga: Arbeitsministerium gibt grünes Licht

Update vom 28. April: Geht es jetzt bald mit der Bundesliga weiter? Zumindest einen Schritt näher sind Deutschlands Eliteligen bei der Fortführung gekommen. Denn das Bundesarbeitsministerium hat aus arbeitsschutzrechtlicher Hinsicht keine Einwände dagegen. Das erfuhr Sportbuzzer exklusiv.

“Der Arbeitsschutz der Spieler, Trainer und Betreuer kann bei vollständiger Umsetzung des Konzepts weitgehend sichergestellt werden”, heißt es in einem Schreiben des Staatssekretärs im Bundesarbeitsministerium, Björn Böhning, das dem Sportportal vorliegt.

Die DFL hatte zuvor ein Konzept zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs erarbeitet und nach Hinweisen des Arbeitsministeriums weiterentwickelt. Dieses erachtet demnach das Konzept in dem Schreiben, das an Kanzleramtschef Helge Braun, das Bundesinnenministerium sowie das Gesundheitsministerium gerichtet ist, als „sinnvoll, reduziert Risiken und ist daher arbeitsschutzrechtlich akzeptabel”.

Neu darin: eine „Quasi-Quarantäne“, die in dem Schreiben wie folgt beschrieben wird: Spieler lebten „in einer Zone, die neben ihrer Privatwohnung auf der anderen Seite den Trainingsplatz, den Spielerbereich des Stadions, die Mannschaftshotels und den Mannschaftsbus umfasst.“

Fortsetzung der Bundesliga: Ja des Ministeriums nur erster kleiner Schritt

Gleichwohl betonte Böhning darin, dass das Arbeitsministerium allein arbeitsschutzrechtliche Standards prüfe. Eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs hänge von weiteren Faktoren ab, die „von den zuständigen Bundesressorts, den Ländern sowie den örtlich zuständigen Behörden bewertet werden” müssten. Böhning nennt konkret „neben den allgemeinen Fragen der Verhältnismäßigkeit weitere, insbesondere pandemische sowie gesundheitliche und sportliche Aspekte“, schreibt Sportbuzzer weiter.

Irrer Plan für Bundesliga: Spieler mit Masken auf dem Platz?

Erstmeldung vom 24. April:

Frankfurt am Main - Bei Fußballprofis und -fans dreht sich dieser Tage alles um die eine entscheidende Frage: Wann rollt der Ball wieder? Die DFL hofft auf einen Neustart im Mai. 

Dabei ist noch nicht einmal klar, ob die Saison* in der 1. und 2. Bundesliga* wegen der Corona-Krise überhaupt fortgesetzt wird. Die Entscheidung darüber liegt einzig und allein bei der Politik.

Bundesliga: Erstaunliche Aussagen zum Infektionsrisiko bei DFL-PK

Für eine Wiederaufnahme der Spiele hat zumindest die DFL ihre Hausaufgaben gemacht. Sie sieht sich laut ihrem Geschäftsführer für einen Neustart gerüstet. Auf einer Pressekonferenz stellte Christian Seifert am Donnerstag ein Konzept vor. Zentraler Punkt dabei: Maßnahmen, die Ansteckungen mit dem Coronavirus verhindern sollen.

Dazu sprachen bei der Pressekonferenz auch Mediziner, die als Mitglieder der DFL-Taskforce das Konzept mit ausgearbeitet haben. Bei einem Aspekt wurde eine Ärztin überraschend deutlich. Es ging um Tests der Spieler. Laut Seifert sei geplant, die Spieler einen Tag vor der Partie auf eine Infektion zu testen.

Bundesliga - DFL-Ärztin sagt: „Am Tag nach einer Infektion ist niemand infektiös“

Ein Journalist fragte daraufhin, ob dieser Zeitraum nicht zu lange sei, schließlich könne man sich bis zum Spiel noch anstecken und das Virus weitergeben. Dazu sagte Susanne Gärtner, die Fachärztin für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie ist: „Wenn wir einen Test vom Freitag haben und am Samstag gespielt wird, ist eigentlich nicht damit zu rechnen, dass es in einer so kurzen Zeit zu einer Infektion kommen kann. Am Tag nach einer Infektion ist niemand infektiös. Am ersten Tag kann da nichts passieren und deswegen bewegen wir uns mit dieser Zeitschiene in einem sehr sicheren Zeitraum. Bis genügend Viren produziert sind und dann ausgeschieden werden, dauert es sicher zwei, drei Tage Minimum.“

Demnach seien kurzfristig infizierte Spieler zum Zeitpunkt der Partie womöglich nicht ansteckend. DFB-Chefmediziner Tim Meyer sagte, dass häufigere Tests eine höhere Sicherheit gewährleisten würden, das geplante Vorgehen jedoch „vertretbar sicher“ sei. 

Bundesliga: Spieler plötzlich mit Masken auf dem Platz? Irrer Vorschlag der Politik

Es liegt wie bereits erwähnt an der Politik, ob der Spielbetrieb neben den Bundesligen auch in der 3. Liga und im DFB-Pokal wieder aufgenommen wird. Und von dieser Seite kommen jetzt Vorschläge, die sehr harten Maßnahmen gleichen würden. So berichtet der Spiegel von einem kuriosen Vorschlag, den Beamte des Bundesarbeitsministerium machen. Demnach sollen die Profis mit Schutzmasken auflaufen, die spätestens nach 15 Minuten oder bei Verrutschen oder Beschädigung gewechselt werden müssen.

Alternativ soll der gesamte Spielbetrieb - Mannschaften und das Umfeld - bis zum Saisonende in dauerhafte Quarantäne geschickt werden. Wie der Spiegel weiter schreibt, soll es sich bei dem Papier mit dem Namen „Stellungnahme zum DFL Hygienekonzept zur Fortsetzung des Spielbetriebs“ um einen ersten Entwurf handeln, der noch nicht Arbeitsminister Hubertus Heil vorgelegt worden sei.

In Frankreich ist währenddessen ein Fußball-Profi so schwer erkrankt, dass er ins künstliche Corona-Koma versetzt werden musste.

Wohin führt der Weg von Mario Götze? Womöglich in die Serie A und in die Champions League.

mt

*tz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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