Als ernsthafter Dauer-Gegner kommen aber wohl nur die Dortmunder in Frage. Zumal diese innerhalb von vier Tagen zweimal begeisternden Fußball boten und beide Male Vereinsgeschichte schrieben. Das 7:0 am Mittwoch gegen Nürnberg war der höchste Sieg seit 32 Jahren. Und am Samstag gewann der BVB erstmals in der Liga nach einem 0:2-Pausenrückstand auswärts.
Dieser Sieg sei für ihn noch schöner gewesen als der unter der Woche, bekannte der sonst sehr beherrschte Favre, der während des Spiels sichtlich Mühe hatte, seine fast schon euphorische Freude zu verbergen. Am Spielfeldrand hatte er die Arme hochgerissen, war umstehenden Menschen in die Arme gefallen oder hatte den Daumen in die Luft gereckt - die Spiel-Dramaturgie sowie das schnelle Kombinationsspiel seines jungen Teams in der letzten halben Stunde verzückten den Fußball-Perfektionisten sichtlich. «Tack-tack-tack, mit einem Kontakt», sagte er mit funkelnden Augen.
So spielen zumindest mögliche Meister. Doch für Favre war der Sieg in Leverkusen nach eigener Aussage aus anderem Grund ein besonderer. «Ich kann doch nicht gegen meinen Vermieter verlieren», sagte er mit einem breiten Schmunzeln in Richtung seines Leverkusener Kollegen Heiko Herrlich, der als Profi neun Jahre in Dortmund gespielt hatte. «Die Miete wird nicht erhöht», kündigte dieser an. Es läuft derzeit für Lucien Favre.
dpa