Mainz - Die Übertragungsrechte der Champions League* liegen in dieser Saison bei den Pay-TV-Sendern Sky* und DAZN* - das ZDF ging leer aus. Doch sollte es eine deutsche Mannschaft ins Finale der Königsklasse, die aktuell in Form eines Blitzturniers in Portugal* durchgeführt wird, schaffen, so würde das Spiel im öffentlich-rechtlichen Rundfunk übertragen werden.
Am Sonntag, den 23. August 2020 findet das Finale planmäßig im Estadio da Luz von Benfica Lissabon statt. Sollten der FC Bayern* oder RB Leipzig* seine nächsten beiden Spiele gewinnen, so muss das Programm beim ZDF etwas umgeplant werden. Das Finale würde in diesem Falle aufgrund eines rechtlichen Anspruchs des öffentlich-rechtlichen Senders der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden.
Dieser Anspruch ist im Rundfunkstaatsvertrag geregelt. Ereignisse, die „von erheblicher gesellschaftlicher Bedeutung“ sind, wie etwa ein Endspiel eines Vereinswettbewerbs mit deutscher Beteiligung, sollen für jedermann empfangbar sein. Darum müssten die Rechteinhaber dies ermöglichen, dass das Ereignis „zumindest in einem frei empfangbaren und allgemein zugänglichen Fernsehprogramm“ zu sehen ist. DAZN, Sky und die UEFA trafen mit dem ZDF die gemeinsame Einigung.
Für tausende Fans ohne ein entsprechendes Abonnement wäre dies eine äußerst gute Nachricht. ZDF-Sportchef Thomas Fuhrmann kommentierte die Entscheidung wie folgt: „Wir drücken Bayern und Leipzig die Daumen für das Finalturnier und freuen uns, wenn wir unseren Zuschauern hochklassigen Live-Fußball anbieten können. Ein deutsch-deutsches Finale wie 2013 wäre großartig.“ Hieße: FC Bayern gegen RB Leipzig.
Im Falle eines Endspiels ohne deutsche Beteiligung würden die üblichen Pay-TV-Sender das Finale übertragen. Die Bayern können sich mit einem Sieg gegen Barcelona ins Halbfinale spielen und sind dabei angesichts des verlorenen Titelkampfs der Katalanen in der leichten Favoritenrolle.
RB Leipzig bekommt mit Atletico Madrid ebenfalls mit einem Vertreter aus Spanien zu tun. Kurioserweise warfen beide Teams im Achtelfinale jeweils einen Vorjahres-Finalisten aus dem Wettbewerb. Leipzig schlug Tottenham zweimal ohne Gegentreffer und „Atleti“ schockte die Klopp-Elf vom FC Liverpool.
In Zukunft könnte das Pay-TV sogar auf Wettbewerbe wie etwa die Europameisterschaft 2024 ausgeweitet werden, ein Sender tut sich bei den Champions-League-Rechten in den vergangenen Wochen und Monaten besonders hervor. (ajr)