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Nerlinger: So kam's zum Aus bei Bayern

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Christian Nerlinger hat sein Aus beim FC Bayern offenbar gut verdaut
Christian Nerlinger hat sein Aus beim FC Bayern offenbar gut verdaut © Getty

München - Christian Nerlinger hat sich nach sechs Monaten Schweigen erstmals zu seiner vorzeitigen Absetzung als Sportdirektor beim FC Bayern geäußert.

„Um ganz ehrlich zu sein: Mein Ende beim FC Bayern kam für mich nicht ganz unerwartet und hat mich daher auch nicht getroffen“, sagte der 39-Jährige in einem Interview mit der "Sport Bild". Er habe in dem Moment, als der deutsche Rekordmeister das Endspiel der Champions League gegen den FC Chelsea verloren hatte, gewusst, „dass es für mich vorbei ist“.

Erst sechs Wochen nach dem „Finale dahoam“, am 2. Juli 2012, hatte der FC Bayern die Beurlaubung von Nerlinger und Einstellung von Matthias Sammer als neuen Sportvorstand bekannt gegeben. Dass sich Präsident Uli Hoeneß lange zuvor mit Sammer einig gewesen sei, treffe ihn nicht, sagte Nerlinger. „Ich glaube, dass es normal ist, dass man sich als Verein und als Präsident Gedanken macht, ob man auf allen Positionen gut aufgestellt ist. Das ist auch eine Stärke von Uli Hoeneß, dass er jeden und alles pausenlos hinterfragt.“

Die Niederlage im Champions-League-Finale und die zunehmende Dominanz von Borussia Dortmund hätten am Ende wohl den Ausschlag für seine Entlassung gegeben, glaubt Nerlinger. „Uli Hoeneß bekam da wohl das Gefühl, er müsse nun unbedingt etwas verändern.“ Er fühle sich aber nicht als „Sündenbock“ für die vergangene Saison, in der der FC Bayern Meisterschaft, Pokalsieg und den Sieg in der Champions League verspielte, betonte Nerlinger, der ab 2008 noch unter Trainer Jürgen Klinsmann zunächst Teammanager gewesen war.

Ab Juli 2009 war Nerlinger als Nachfolger von Manager Hoeneß für den sportlichen Bereich verantwortlich gewesen. Danach sei es ihm bis zur Entlassung gelungen, „eine Mannschaft zu entwickeln, die den Anspruch und die Qualität hat, dauerhaft auf internationalem Niveau mitzuspielen“. In der Tat hatte Nerlinger auch noch alle Transfers für die laufende Saison getätigt (Shaqiri, Dante, Mandzukic) und die Verpflichtung von Javi Martinez in die Wege geleitet.

Er sei mit sich und dem Klub „im Reinen“, sagte Nerlinger - und legte dem FC Bayern zudem indirekt nahe, eine Vertragsverlängerung mit Trainer Jupp Heynckes anzustreben. Heynckes habe sich noch mal verändert im vergangenen Jahr, „er hat sein Profil nochmals gestärkt und in der Vorrunde eine fantastische Erfolgsstory geschrieben.“ Er wisse nicht, wie Heynckes denke, ergänzte Nerlinger, „was ich aber weiß, ist: Jupp Heynckes isst und schläft - alles, was er darüber hinaus tut, macht er für den FC Bayern München.“

sid

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