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Cool im Elfmeterschießen: Jahn Regensburg wirft Köln raus

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Jahn Regensburg - 1. FC Köln
Die Elfmeterspezialisten des SSV Jahn haben den 1. FC Köln besiegt. Foto: Armin Weigel/dpa © Armin Weigel

Zum dritten Mal ist Regensburg im Elfmeterschießen in einer Pokalsaison erfolgreich und stellt damit einen Rekord ein. Köln verpasst eine große Chance und scheidet aus.

Regensburg (dpa) - Nach seinem historischen Schuss ließ nicht nur Max Besuschkow mit einem lautstarken Freudenschrei seinen Emotionen freien Lauf.

Die Elfmeterspezialisten des SSV Jahn Regensburg haben ihre Comeback-Qualitäten gegen den 1. FC Köln gekrönt und sind erstmals ins Viertelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Der Fußball-Zweitligist drehte in einem packenden Cup-Fight einen 0:2-Rückstand und verbaute dem rheinländischen Erstligisten beim 6:5 (2:2, 2:2) nach Elfmeterschießen den ersten Einzug unter die besten acht Teams seit elf Jahren. «Wir waren der Underdog und haben an uns geglaubt und nie aufgegeben», sagte der Regensburger Scott Kennedy bei Sky.

Wie schon in den ersten beiden Runden erwiesen sich die Regensburger in den K.o.-Duellen zwischen Schütze und Torwart als abgezocktere Mannschaft. Die Kölner von Trainer Markus Gisdol verpassten dagegen am Mittwochabend die Entscheidung schon in der regulären Spielzeit, als Emmanuel Dennis (78. Minute) mit einem Handelfmeter scheiterte.

«Wenn man 2:0 gegen einen Zweitligisten führt, muss man den Anspruch haben, das zu gewinnen. Wir müssen uns ankreiden lassen, das nicht konsequent zu Ende gespielt zu haben. Das Elfmeterschießen war dann sinnbildlich für das ganze Spiel», sagte Kölns Keeper Timo Horn.

Als letzter verbliebener bayerischer Vertreter schaut der SSV Jahn nun gespannt auf Solo-Weltumsegler Boris Herrmann, der am Sonntag in der ARD-«Sportschau» (18.30 Uhr) die vier Begegnungen ziehen wird.

Ismail Jakobs (4. Minute) und Leihgabe Dennis mit seinem Premierentreffer (22.) für den FC hatten die Kölner in einer spektakulären ersten Halbzeit in Führung geschossen. Kennedy (35.) und Jann George (44.) glichen für die Regensburger unter dem Flutlicht aus. Jahn-Torwart Alexander Meyer (78.) hielt die Hausherren mit dem abgewehrten Strafstoß von Dennis im Spiel, ehe es in die Verlängerung ging. Im Elfmeterschießen war dann Besuschkow der Matchwinner, der den entscheidenden Elfmeter verwandelte.

Schon die erste Hälfte hatte es in sich: vier Tore, zwei verletzungsbedingte Auswechslungen (Kennedy für Sebastian Nachreiner und Benno Schmitz für Marius Wolf) sowie ein aberkanntes Tor von Schmitz in der 39. Minute wegen Abseits.

Den ersten Wirbel mussten die Kölner schon vor dem Anpfiff überstehen. Nach Fan-Protesten verzichtet der Club auf die Zusammenarbeit mit einem schon ausgewählten neuen Medien-Chef. Beim Auswahlprozess seien Fehler gemacht worden, räumten Vereinspräsident Werner Wolf und Geschäftsführer Alexander Wehrle ein.

Da tat ihnen der Auftakt in der Oberpfalz richtig gut. Jakobs mit dem ersten Abschluss der Partie und der Nigerianer Dennis nutzten die Fehler in der Regensburger Defensive um den unsicheren Jan Elvedi eiskalt aus. Es waren die ersten DFB-Pokal-Gegentore für Kölns Schlussmann Timo Horn in dieser Saison.

Doch die Hausherren um den im Luftkampf starken Andreas Albers sind für ihre Comeback-Qualitäten bekannt. Kennedy nutzte nach einer Ecke eine unbeabsichtigte Vorlage von Jannes Horn zum Anschlusstor, Albers legte noch vor dem Pausenpfiff per Kopf für Georges Ausgleich auf.

Die Rasanz des ersten Durchgangs fehlte nach dem Seitenwechsel. Meyer bewahrte die Gastgeber mit einem gehaltenen Strafstoß, den Elvedi verursacht hatte, vor dem vorzeitigen K.o. Im Elfmeterschießen hielten Horn und sein Gegenüber Meyer je einen Elfmeter. Doch der Kölner Jannes Horn schoss bei seinem Versuch am Tor vorbei und Besuschkow sorgte dann für die Entscheidung.

© dpa-infocom, dpa:210203-99-293422/5

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