Nachdem Mexiko die Anfangsphase dominiert hatte, wirkte der nicht gegebene Treffer wie ein Adrenalinschub für die gewohnt abwartend agierenden Portugiesen. Zunächst schien es als habe Ronaldo sich auf der linken Seite verdribbelt, ließ dann aber Diego Reyes und den überforderten Salcedo aussteigen - mühelos schob Quaresma den Ball zur Führung ein. Der Torschütze konnte in der 40. Minute einen sensationellen Hackenpass von Ronaldo nicht verwandeln - es wäre vielleicht schon die Vorentscheidung gewesen.
So kamen die Mexikaner, die mit ihrer siebten Confed-Cup-Teilnahme den Rekord von Brasilien einstellten, noch einmal zurück. Nach einem schweren Patzer von Dortmunds Gurreiro traf Hernández nach Pass von Vela zum Ausgleich. Auch nach der Pause gaben die Mexikaner zunächst den Ton an. Mexiko, der Confed-Cup-Sieger von 1999, wirkte spielfreudiger, die Portugiesen lauerten wie in der ersten Hälfte auf ihre Chance. Die kam durch Cedric - und ein neuerlicher Videobeweis, der diesmal zu Gunsten der Portugiesen ausging. Doch Moreno ließ die Mexikaner erneut jubeln.
Anschließend nahm Ronaldo nicht wie vorgesehen an der Pressekonferenz teil, obwohl dies für den zum Spieler des Spiels gekürten Akteur üblich ist.
Laut FIFA-Angaben wurde Ronaldo medizinisch behandelt. Auch als er später durch die sogenannte Mixed Zone ging, wo die Profis Fragen der Journalisten beantworten, äußerte sich Ronaldo nicht. Sanktionen vom Fußball-Weltverband hat Ronaldo dem ersten Vernehmen nach allerdings nicht zu befürchten.
Lediglich in einem 45-sekündigen Statement für einen Sponsor äußerte sich der frustrierte Kapitän am Sonntagabend. „Es ist nicht das Ergebnis, das wir wollten“, sagte Ronaldo. „Wir müssen uns keine Sorgen machen, es geht uns gut, wir sind ruhig.“
Seit Bekanntwerden der gravierenden Steueranschuldigungen hat sich der Superstar von Real Madrid noch nicht ausführlich öffentlich geäußert. Zuletzt gab es Medienberichte, dass der 32-Jährige den spanischen Meister wegen der Affäre verlassen wolle.
dpa