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EM-Quali 2016: DFB-Elf drohen weite Reisen

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Mesut Özil (r.) und die DFB-Elf können in der EM-Qualifikation unter anderem nicht auf Italien treffen.
Mesut Özil (r.) und die DFB-Elf können in der EM-Qualifikation unter anderem nicht auf Italien treffen. © picture alliance / dpa

Nyon - Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft muss auf dem Weg zur EM-Endrunde 2016 in Frankreich zwar keine ganz großen Kontrahenten, dafür aber weite Reisen fürchten.

Für Mesut Özil und Co. ist die Qualifikation zur Fußball-EM 2016 in Frankreich sportlich eine reine Pflichtaufgabe. Bei der Auslosung zur Ausscheidungsrunde am 23. Februar in Nizza droht der topgesetzten deutschen Nationalmannschaft kein ganz dicker Brocken. Logistisch könnte der lange Weg nach Paris aber zu einer echten Tortur mit Flugreisen bis an alle Enden des Kontinents werden. Im schlimmsten Fall würden die DFB-Stars zu Meilensammlern in einer Gruppe mit der Ukraine, Israel, Armenien, Island und Kasachstan.

Duelle mit gleich acht Fußball-Schwergewichten sind hingegen vorab ausgeschlossen. Wie Deutschland wurden am Freitag Spanien, die Niederlande, Italien, England, Portugal, Griechenland, Russland und Bosnien-Herzegowina vom Exekutivkomitee der UEFA in den Topf der besten Neun platziert. Duelle mit diesen Teams sind in der im September beginnenden Qualifikationsrunde nicht möglich.

In Topf zwei sind immerhin die WM-Teilnehmer Schweiz, Belgien und Kroatien zu finden. Doch der Modus nimmt dem ohnehin selbstbewussten DFB-Team jede Sorge. Aus den neun Gruppen qualifizieren sich die zwei Besten und sogar der beste Gruppendritte direkt. Die weiteren Dritten spielen in Playoffs weitere vier EM-Teilnehmer aus. Ein Scheitern ist für den Favoriten Deutschland da praktisch ausgeschlossen. Erstmals werden bei der EM in zwei Jahren 24 statt 16 Teams teilnehmen. Das Turnier wird dadurch auf 51 Spiele innerhalb eines Monats ausgedehnt (10. Juni - 10. Juli).

Die Aufstockung auf 24 EM-Teilnehmer bringt manches Novum mit sich. Gastgeber Frankreich ist zwar wie üblich automatisch qualifiziert, wird aber der einzigen Fünfer-Gruppe zugeordnet und spielt in den sogenannten UEFA-Fußballwochen außer Konkurrenz mit. Die Qualifikationsspiele werden vom 7. September an bis Oktober 2015 immer als Doppelspieltag für jedes Team von Donnerstag bis Dienstag stattfinden. Dies ist Bestandteil der Zentralvermarktung der UEFA.

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Deutschland wird wie England, Spanien, Italien und die Niederlande nicht der Fünfer-Gruppe zugelost - Testpartien mit Frankreich sind somit keine Option. TV-Verträge in den starken Märkten garantieren den UEFA-Partnern - in Deutschland erstmals RTL - zehn Pflichtspiele. Gut möglich ist hingegen ein deutsches Premierenduell mit UEFA-Neuling Gibraltar, der hingegen wiederum nicht gegen Spanien spielen darf. Als wäre der Auslosungsmodus nicht kompliziert genug, untersagt die UEFA wegen politischer Spannungen diese Paarung, genau wie ein Aufeinandertreffen von Aserbaidschan und Armenien.

Der genaue Spielplan für die EM-Endrunde in den Spielorten Paris, Bordeaux, Lyon, Marseille, Nizza, Toulouse, Saint-Etienne, Lens und Lille wird erst in einigen Wochen präsentiert. Die Organisatoren verrieten am Freitag nur, dass alle Teams wie auch bei der WM in diesem Sommer in Brasilien ihre Partien an verschiedenen Orten spielen werden.

Fest steht auch, dass die EM-Endrunde zu einem Rechenschieber-Event wird. Aus den sechs Vorrundengruppen qualifizieren sich die jeweils besten beiden Teams und zudem vier der sechs Gruppendritten. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, als Chef der UEFA-Wettbewerbskommission an der Entwicklung des Turniermodus entscheidend beteiligt, warnte schon: "Und im Turnier selbst muss man nach einem Modus spielen, bei dem man eine Logarithmentafel braucht."

dpa

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