In Belfast, wo Deutschland seit 37 Jahren nicht verloren hat, braucht Löw ganz schnell freie Spielerköpfe. „Die spielen wahnsinnig körperlich robust. Sie spielen viele lange Bälle, darauf müssen wir uns einstellen. Und sie werden insgesamt tief stehen. Wir werden weniger Räume vorne bekommen. Deswegen müssen wir uns schon taktisch anders ausrichten“, sagte Löw über die Nordiren.
„Es hat uns schon gezeigt, dass wir da noch nicht reif genug sind“, monierte Joshua Kimmich die vier Gegentore in 32 Minuten in der miserablen zweiten Halbzeit gegen Holland. Große Hoffnungen ruhen für den erhofften Offensivwirbel in Belfast auf Serge Gnabry, der gegen die Niederlande nicht nur bei seinem Tor demonstrierte, dass er die nach der Verletzung von Leroy Sané vakante Rolle als Top-Angreifer übernehmen kann.
Mittelfeldstratege Toni Kroos gab die klare Richtung vor. „Das Spiel wird sicherlich ein anderes. Klar, die Köpfe müssen hoch - und die werden auch oben sein.“ Ein weiterer Patzer könnte die DFB-Auswahl nämlich von dem schon sicher eingeschlagenen Weg Richtung EM-Endrunde 2020 plötzlich sogar abbringen. „Die jungen Spieler muss man ein bisschen aufrichten“, meinte Löw.
Platz eins in der Qualifikationsrunde, der einen Platz im besten EM-Lostopf und damit eine leichtere Turniergruppe ermöglichen würde, kann aus eigener Kraft jetzt schon nicht mehr erreicht werden. Schuld daran war das vierte Gegentor in der Nachspielzeit gegen Holland, womit der direkte Vergleich (3:2/2:4) verloren ging.
Mit einem Sieg in Belfast würden immerhin die in allen ihren vier Spielen gegen die Außenseiter aus Weißrussland und Estland bisher siegreichen Briten überholt werden. Zumindest bis Oktober wäre die DFB-Elf dann auf dem Spitzenrang in ihrer Gruppe C.
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