Angesprochen auf die unterschiedlichen Berichte über diese Zahlung, sagte Zwanziger: „Das Letzte was ich gemacht habe, ist die Unterschrift unter das Schreiben an die FIFA am 19. April 2005.“ Das war die Aufforderung an den Weltverband, die 6,7 Millionen Euro direkt an Louis-Dreyfus weiterzuleiten. Der frühere DFB-Präsident glaubt nach eigenen Angaben nach wie vor, dass das Geld wie vereinbart an den Franzosen zurückgeflossen sei. Dass es aber tatsächlich auf einem anderen FIFA-Konto gelandet sei, wie von der „SZ“ beschrieben, wollte er nicht ausschließen.
Das Darlehen von Louis-Dreyfus ist der mutmaßlich entscheidende Punkt der gesamten Affäre. Nach Darstellung des DFB haben der damalige OK-Chef Franz Beckenbauer und FIFA-Präsident Joseph Blatter diese Zahlung im Jahr 2002 in einem Vier-Augen-Gespräch eingefädelt. Was mit diesem Geld passiert ist, ist weiterhin unklar.
Laut „Spiegel“-Recherchen wurden damit möglicherweise FIFA-Funktionäre bestochen, Beckenbauer und der DFB sprechen von einer Provisionszahlung zur Sicherung eines riesigen Organisationszuschusses für die WM. Jetzt kommen auch noch die Zweifel an der Rückzahlung des Geldes 2005 hinzu.
dpa