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„Berlin, wir kommen“: Dortmund im Final-Rausch

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Nach dem Sieg über die Bayern feierten Dortmunds Torwart Mitchell Langerak und seine Teamkollegen in gelben T-Shirts mit dem Aufdruck „Berlin, wir kommen".
Nach dem Sieg über die Bayern feierten Dortmunds Torwart Mitchell Langerak und seine Teamkollegen in gelben T-Shirts mit dem Aufdruck „Berlin, wir kommen". © dpa

München - Jürgen Klopps Traum lebt. Ausgelassen tanzten seine Spieler nach dem dramatischen Einzug ins DFB-Pokalfinale in gelben T-Shirts mit dem Aufdruck „Berlin, wir kommen“ über den Rasen der Münchner Fußball-Arena.

Alle vier Schützen des FC Bayern hatten in einem „kuriosen Elfmeterschießen“ (Klopp) verschossen. Die Dortmunder entschieden das Duell vom Punkt am Dienstagabend mit 2:0 für sich. Und das nach zuvor 120 intensiven Minuten, in denen die Bayern lange Zeit wie der sichere Sieger aussahen, es aber am Ende 1:1 gestanden hatte.

„Das war ein ganz, ganz großer Abend“, schwärmte ein überglücklicher BVB-Coach Klopp. In seinem letzten Spiel mit der Borussia kann er nun am 30. Mai gegen Arminia Bielefeld oder den VfL Wolfsburg doch noch nach sieben Jahren einen ganz großen Abschied von der Borussia feiern könnte. „Wir wollten unbedingt dieses Finale“, erklärte Klopp.

„Wir wollen den Pott wieder nach Hause holen“, verkündete Nationalspieler Marco Reus. Der vierte Pokal-Triumph würde eine verkorkste Dortmunder Saison doch noch beschönigen, zumal er auch die Eintrittskarte zur Europa League bedeuten würde. „Wir sind voll drin“, frohlockte Klopp. Held des Abends war Torhüter Mitch Langerak, der die Borussia mit mehreren großartigen Paraden zunächst im Spiel hielt und auch im Elfmeterschießen den Schuss von Weltmeister Mario Götze abwehren konnte. „Heute war unser Tag - und für mich auch“, jubelte der Australier Langerak.

Für die Bayern war ihre erste Pokal-Niederlage unter Trainer Pep

Dortmund-Fans feierten am Borsigplatz in Dortmund (Nordrhein-Westfalen) mit einem Autokorso.
Dortmund-Fans feierten am Borsigplatz in Dortmund (Nordrhein-Westfalen) mit einem Autokorso. © dpa

Guardiola „einfach bitter“, wie Philipp Lahm resümierte. Der Kapitän war der erste Fehlschütze im Elfmeter-Drama, bei dem auf dasselbe Tor geschossen wurde wie beim verlorenen Champions-League-Finale 2012 gegen den FC Chelsea. Lahm rutschte bei seinem Fehlschuss ebenso unglücklich aus wie nach ihm Xabi Alonso. Auch Götze und Torwart Manuel Neuer patzten. „Es gibt sicher bessere Momente auszurutschen als im Elfmeterschießen“, meinte Lahm. Für Dortmund verwandelten Ilkay Gündogan und Sebastian Kehl, Mats Hummels scheiterte an Neuer.

In der regulären Spielzeit hatte Pierre-Emerick Aubameyang (75. Minute) vor 75 000 Zuschauern das Münchner Führungstor durch Robert Lewandowski (29.) ausgeglichen. Die Bayern hatten es verpasst, das Spiel frühzeitig zu entscheiden gegen lange harmlose Dortmunder. „Es war unser bestes Spiel gegen den BVB in meiner Amtszeit“, erklärte Bayern-Coach Pep Guardiola. Die Münchner haderten auch mit Schiedsrichter Peter Gagelmann, der ihnen zwei Elfmeter verwehrt hatte. „Mit den Elfmetern haben wir heute kein Glück gehabt, insofern hätte das eh nicht funktioniert“, bemerkte Neuer mit Galgenhumor. Er hämmerte seinen Elfmeter an die Latte.

Zwei Tage nach dem 25. Meistertitel riss der BVB die Bayern nicht nur aus ihren Triple-Träumen. Eine Woche vor dem Halbfinal-Hinspiel in der Champions League beim FC Barcelona beklagten die Münchner auch noch Verletzungen. Arjen Robben verletzte sich bei seinem Comeback an der Wade und dürfte gegen Barcelona fehlen. Torschütze Lewandowski musste mit dem Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus. Und Thiago erlitt eine Prellung.

dpa

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