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Dreierpack und Torrekord: Messi im «Fußball-Himmel»

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Die Spieler des FC Barcelona lassen Lionel Messi hochleben. Foto: Andreu Dalmau
Die Spieler des FC Barcelona lassen Lionel Messi hochleben. Foto: Andreu Dalmau © Andreu Dalmau

Madrid (dpa) - Mit dem Ball in der Hand schritt Lionel Messi durch das Spalier, das seine Teamkameraden am Spielfeldrand gebildet hatten. Die Fußballer des FC Barcelona ehrten ihren Torjäger, der mit 253 Liga-Treffern einen historischen Rekord in der Primera División gebrochen hatte.

Mit einem Dreierpack beim 5:1-Sieg der Katalanen über den FC Sevilla überbot der Argentinier eine Bestmarke, die 59 Jahre Bestand hatte. Der legendäre Angreifer Telmo Zarra von Athletic Bilbao hatte in der Zeit von 1940 bis 1955 insgesamt 251 Tore erzielt.

«Messi ist in seinem Fußball-Himmel», titelte das Sportblatt «Marca». Ligapräsident Javier Tebas hatte vorgeschlagen, das Spiel sollte für eine Zeremonie der Ehrung unterbrochen werden, sobald Messi einen Allzeit-Rekord aufgestellt hat. Aber dazu kam es nicht. Als der Argentinier sein Tor Nummer 252 erzielte, warfen die Barça-Spieler «La Pulga» (den Floh) in die Luft - dann ging die Partie weiter. Die eigentliche Ehrung fand nach dem Abpfiff statt. Auf den Anzeigetafeln des Camp-Nou-Stadions wurde ein Video mit spektakulären Treffern des Rekordschützen gezeigt.

«Messi ist einzigartig», sagte Trainer Luis Enrique. «Einen solchen Fußballer wird es nie wieder geben.» Der Argentinier selbst erinnerte sich an sein erstes Liga-Tor, das er im Mai 2005 per Bogenlampe erzielt hatte: «Damals dachte ich nicht im Traum daran, jemals einen Rekord zu brechen und schon gar nicht den des großen Telmo Zarra.»

Bei der Ehrung des Helden erlebte die Barça-Führung allerdings eine böse Überraschung. Als Clubpräsident Josep Maria Bartomeu und Manager Andoni Zubizarreta auf dem Video ins Bild kamen, reagierte das Publikum mit einem gellenden Pfeifkonzert. Dabei dürften die jüngsten Spekulationen um einen möglichen Transfer von Messi eine Rolle gespielt haben. Der Argentinier hatte gesagt, in Barcelona bleiben zu wollen, aber dann hinzugefügt: «Die Dinge sind jedoch manchmal nicht so, wie man sie sich wünscht.»

Diese Äußerung war als die Andeutung eines möglichen Vereinswechsels interpretiert worden. Bartomeu war bemüht, die Befürchtungen der Fans zu zerstreuen. «Wir werden uns noch viele Jahre an Messi erfreuen können», versicherte der Vereinschef. «Messi ist glücklich bei uns, und wir werden ihn in jeder Hinsicht beschützen.»

Barça rangiert trotz des Kantersiegs über Sevilla weiterhin auf dem zweiten Platz hinter Real Madrid, das beim Aufsteiger SD Eibar 4:0 gewann. Weltfußballer Cristiano Ronaldo steuerte zwei Treffer zum Sieg des reichsten Clubs der Liga über den ärmsten bei. Die anderen Tore im kleinen Ipurua-Stadion mit 5300 Plätzen erzielten James Rodríguez und Karim Benzema. Die baskischen Gastgeber beklagten allerdings, dass zwei Treffer des Champions-League-Siegers irregulär gewesen seien.

Weltmeister Sami Khedira kam bei Real überraschend nicht zum Einsatz. Es war erwartet worden, dass der Deutsche für den verletzten Kroaten Luka Modric in die Startelf rückt. Trainer Carlo Ancelotti gab jedoch dem spanischen Jungstar Isco den Vorzug.

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