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Eigentor nach Einwurf: Zieler Schuldfrage «scheißegal»

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Sorgte mit für die Szene des Spieltages: VfB-Schlussmann Ron-Robert Zieler. Foto: Deniz Calagan
Sorgte mit für die Szene des Spieltages: VfB-Schlussmann Ron-Robert Zieler. Foto: Deniz Calagan © Deniz Calagan

Von den Zuschauern im Stadion haben viele die Szene des Spiels gar nicht gesehen: So unerwartet lag der Ball nach einem eigenen Einwurf plötzlich im Tor des VfB. Für Ron-Robert Zieler wird die Szene wohl ein Lebensbegleiter.

Stuttgart (dpa) - Den Platz in den Saisonrückblicken hat Ron-Robert Zieler durch eines der kuriosesten Eigentore der Bundesliga-Geschichte sicher - und nicht nur Bremens Trainer Florian Kohfeldt als interessierten Zuschauer.

«Da ist vielleicht Bundesliga-Geschichte passiert, und ich Idiot habe gar nicht hingeguckt», schimpfte der Werder-Coach über die Szene des Spiels in der 68. Minute.

Im Gegensatz zu vielen seiner Mitspieler konnte Zieler trotz des 2:1 (1:0) und des ersten Saisonsiegs des VfB Stuttgart nur mühsam über die Situation lächeln. Beim Pay-TV-Sender Sky antwortete er auf die Schuldfrage: «Das ist mir scheißegal. Das klären wir intern.»

So wie Jean-Marie Pfaff auch nach Jahrzehnten noch mit dem Einwurfgegentor in seinem ersten Spiel für Bayern München von Werder Bremens Uwe Reinders aus dem Jahr 1982 in Verbindung gebracht wird, so wird die Szene untrennbar mit Zieler verbunden bleiben.

Die alleinige Verantwortung für den zwischenzeitlichen Ausgleich in einer am Ende wilden Partie hatte der Ex-Nationaltorwart aber nicht. Stuttgarts Linksverteidiger Borna Sosa schmiss einen Einwurf in Richtung eigenes Tor, obwohl Zieler mit seinem Stutzen beschäftigt und unaufmerksam war. Alarmiert von den Rufen reagierte Zieler noch scheinbar rechtzeitig, doch der Ball sprang über seinen Fuß und kullerte ins Tor. Bitter: Hätte Zieler gar nichts gemacht und eine Berührung vermieden - Bremen hätte laut Regelwerk nur einen Eckball bekommen.

So aber zählte der Treffer und half dem VfB nach Meinung von Mario Gomez sogar zurück in die Spur zum ersten Saisonsieg gegen die bis Samstag noch ungeschlagenen Werderaner. «Lustigerweise, als der Ball ins Tor ging für Bremen, wusste ich: Jetzt gewinnen wir. Ich war mir sicher, so verlieren wir nicht», berichtete der Stürmer über seinen ersten Gedanken inmitten der ungläubigen Blicke auf dem Platz und den Rängen.

Bis dahin hatte sich der VfB trotz der Führung von Anastasios Donis (19. Minute) und der Überzahl nach der Gelb-Roten Karte für Milos Veljkovic (36.) schwer gegen die weiter offensiv spielenden Gäste getan. «Nach der Karte haben wir es nicht gut gemacht. Bremen war besser, was nicht sein darf», monierte der starke Daniel Didavi nach seinem Comeback und empfand das Gegentor ebenfalls als Wendepunkt: «Danach haben wir es wieder besser gemacht.» Der für den verletzten Dennis Aogo eingewechselte Gonzalo Castro sorgte sieben Minuten nach dem Ausgleich für Stuttgarts Siegtreffer.

Auch die öffentlichen Debatten um den Job von VfB-Trainer Tayfun Korkut dürften vor dem Auswärtsspiel bei Hannover 96 am Samstag erst einmal verstummen. Korkut hatte deswegen auch kein Interesse daran, im Detail über die kuriose Szene zu reden, die bei den Fans wieder innere Panik und Sorgen verursacht hatte. «Es geht hier nicht um Fehler. Heute ist wichtig, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Egal, wie», sagte er.

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