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Knackt Manuel Neuer bei der EM Lehmanns Rekord?

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Manuel Neuer, die unangefochtene Nummer eins im Tor der DFB-Auswahl.
Manuel Neuer, die unangefochtene Nummer eins im Tor der DFB-Auswahl. © picture alliance / dpa

München - Manuel Neuer ist seit 450 Minuten im DFB-Team ohne Gegentreffer. Um den Rekord von Jens Lehmann zu knacken muss Deutschland zuerst ohne Gegentreffer gegen Italien gewinnen.

Update vom 2. Juli 2016: Heute um 21:00 ist in Bordeaux Anstoß für das Klassiker-Duell Deutschland gegen Italien. Kann Jogi Löw endlich den ersten Sieg in einem Pflichtspiel gegen die Squadra Azzurra holen? Wir haben bereits zusammengefasst, wie Sie das Viertelfinale Deutschland gegen Italien heute live im TV und im Live-Stream sehen können.

Keine Bude gegen Italien. Schafft Manuel Neuer das am Samstag, dann kann er eventuell im Halbfinale feiern. 681 Minuten muss er schlagen, denn genau so lange war sein Vorgänger Jens Lehmann vor der EM 2008 ohne Gegentreffer. Seit acht Jahren hält er die Bestmarke nun schon. Überhaupt stehen beim EM-Hammer Deutschland gegen Italien die Keeper im Fokus. Welttorhüter Manuel Neuer und gegenüber die italienische Torwartlegende Gigi Buffon. 

Letzterer stapelt vor der Partie tief und ruft Neuer klar als Nummer eins der Welt aus. „Definitiv Neuer. Er ist jünger als ich, er ist ein außergewöhnlicher Torhüter“,

Gegen Italien Neuers Gegenüber: Gigi Buffon.
Gegen Italien Neuers Gegenüber: Gigi Buffon. © picture alliance / dpa

schwärmt Buffon. „Ich bin zu alt für solche Vergleiche. Mich interessiert nur, dass niemand anders sich wünscht, an meinem Platz zu sein, wenn ich das Trikot trage.“ Beide Keeper sind als Kapitäne bei der EM in Frankreich noch unbezwungen. „Aber wir sind keine Rekordjäger, sondern versuchen Ergebnisfußball zu spielen - gerade in der K.o-Phase“, analysiert Neuer nüchtern. Lehmann-Rekord hin oder her.

Prägend sind der 30-jährige Neuer und der acht Jahre ältere Buffon in Verein und Nationalelf allemal. „Sie sind nicht nur auf dem Platz wichtig, wie sie dort die Mannschaft führen und dirigieren, sondern auch außerhalb des Spielfelds sind sie entscheidende Figuren“, ist sich Torwarttrainer Andi Köpke sicher. „Es sind zwei Toptorhüter. Die beiden besten Torhüter bei dem Turnier.“

Neuer präsentierte sich bei seinen seltenen Abwehraktionen in Frankreich als sicherer Rückhalt. Buffon, als italienischer Rekordmann mit 160 Länderspielen mehr als doppelt so oft im Nationalteam eingesetzt wie Neuer, war als herausragender Rückhalt maßgeblich am Achtelfinal-Erfolg der „Squadra Azzurra“ gegen Spanien beteiligt. Gegen Iniesta und Piqué rettete er dreimal glänzend. „Gigi hat seit zwei Jahrzehnten Topleistungen gebracht und ist nach wie vor ein Weltklasse-Torhüter. Er gehörte natürlich auch zu meinen Vorbildern“, verrät Neuer 

Beide klatschen sich fair ab

Wie sehr sich die beiden schätzen, sieht man bei den häufigen Duellen zwischen Bayern und Juventus. Regelmäßig beglückwünschen oder begrüßen sich die beiden Schlussleute mit einem Lächeln im Gesicht, klatschen sich fair ab. Fast schon gewohnheitsgemäß hat Neuer dabei das bessere Ende für sich: Er kassierte bei drei Siegen und einem Remis vier Gegentore. Buffon musste bei diesen Spielen den Ball zehnmal aus dem eigenen Kasten holen. Bei den drei Länderspielen liegt Neuer hinten: Zwei Remis, eine Niederlage, vier Gegentore. Buffon griff dreimal hinter sich.

„Man muss vor Gigi den Hut ziehen, auf welchem Niveau er noch spielt“, sagt Köpke. Seinem Schützling Neuer traut er noch eine lange erfolgreiche Zeit zu. „Manuel will sich immer weiter entwickeln, ist wissbegierig, will immer noch mehr trainieren. Und zum Glück ist er bis jetzt von schwereren Verletzungen verschont geblieben“, schilderte Köpke. „Ich glaube, dass Manuel, wenn alles normal läuft, noch sehr, sehr lange auf diesem Niveau spielen kann.“ Aber auch Buffon hat schon betont, bis zur WM 2018 weitermachen zu wollen.

mb/dpa

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